13. Ein Drachenei

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13. Ein Drachenei

Der Tag des Quiddichtspieles Gryffindor gegen Hufflepuff war da. Emily saß zusammen mit einigen anderen Erstklässlern am Tisch in der großen Halle beim Frühstück. Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe rum und spielte die ganze Zeit an einer losen Haarsträhne herum.                                        

 „Jetzt iss endlich was“, befahl ihr Leo zum dritten Mal und diesmal nahm Emily etwas, aber auch nur um ihn ruhig zu stellen. Neben ihr redeten Dean und Seamus darüber wie toll es wäre Slytherin durch einen Sieg zu überholen, was Emily auch nicht beruhigte. Hermine und Ron unterhielten sich flüsternd über irgendwelche Zaubersprüche damit sie im Notfall Snape wieder unschädlich machen konnten. Wood redete eifrig auf Katie und Angelina ein, zweifellos besprach er mit ihnen noch einige Taktiken.

  Plötzlich packte sie jemand am Ärmel und zog sie aus der Halle. Emily stolperte verwundert hinter Leo her. „Was hast du vor?“, fragte sie.

„Die machen dich alle nur nervös“, erklärte er und zog sie weiter bis sie am Ufer des Sees standen. „So und jetzt iss was.“ Er reichte ihr ein Sandwich, das sie dankbar nahm.

  „Wie waren eigentlich deine Ferien? Ich hatte noch keine Gelegenheit dich danach zu fragen“, fragte Emily zwischen zwei Bissen.

Ein Schatten huschte über Leos Gesicht. „Wahnsinnig toll“, sagte er sarkastisch. „Lucius beschwerte sich die ganze Zeit was für eine Schande ich für die Familie sei und terrorisierte die ganze Familie mit seinen bescheuerten Ideen über Reinblüter. Meine Tante sagt sowieso nur ja und Amen zu allem was ihr Ehemann sagt und Draco scheint immer mehr seinem Vater nachzueifern. Ich kann kaum glauben, dass wir mal miteinander befreundet waren.“

Ein Schauder durchlief seinen Körper und er schüttelte den Kopf. „Aber lass uns nicht davon reden.“

Emily nickte. Sie hatte nicht gedacht, dass seine Familie so schlimm war auch wenn sie den Brief am Anfang des Schuljahrs gelesen hatte. Sie verstand den ganzen Quatsch mit Reinblütern sowieso nicht. Ihr war es egal woher jemand stammte.

Sie unterhielten sich noch über belangloses Zeug bis es für Emily Zeit war hinunter zum Feld zu gehen. Jetzt war sie auch nicht mehr nervös, sie freute sich darauf endlich zu spielen. Leo hatte sie also erfolgreich abgelenkt. In den Umkleideräumen traf sie auf die anderen und Wood hielt wieder seine Ansprache. „Wir müssen sauber spielen und dürfen Snape keinen Grund geben Hufflepuff Vorteile zu verschaffen. Potter, wenn wir jemals einen schnellen Fang des Schnatz gebraucht haben, dann jetzt.“

 „Die ganze Schule ist hier. Sogar Dumbledore!“, rief Fred, der an der Tür stand und aufs Feld hinaus sah.

„Jetzt ernsthaft?“, fragte Emily und stellte sich neben ihn. Tatsächlich, der weiße Bart war unverkennbar in der Menge. Sie seufzte erleichtert auf, das hieß Snape, oder überhaupt jemand, würde es nicht wagen Harry etwas anzutun.

 Gemeinsam lief das Team auf das Feld. Gegenüber stand das Team von Hufflepuff in gelb und schwarz gekleidet. Daneben stand Snape, sichtlich verärgert. Auf sein Zeichen erhoben sich alle in die Luft und die Bälle wurden losgelassen.

 Katie erkämpfte sich den Quaffel und Emily folgte ihr in Richtung der gegnerischen Torringe. Sie hatte gerade den Quaffel als sie Snapes Pfiff hörte. Hufflepuff bekam einen Freiwurf, weil Snape beinahe von einem Klatscher getroffen worden war, den George geschlagen hatte. Das Spiel ging weiter und Gryffindor war wieder in Ballbesitz. Doch dann ertönte plötzlich wieder die Pfeife und die Tribünen brachen in lautes Gejubel aus.

 Emily drehte sich in der Luft um und sah, dass Harry den Schnatz gefangen hatte. Sie hatte es gar nicht erwartet, denn das Spiel hatte kaum fünf Minuten gedauert. Sie landete neben Harry und zog ihn in eine Umarmung, während Wood das Glück kaum fassen konnte. „Wir haben Slytherin überholt. Wir haben gewonnen“, wiederholte er immer wieder ungläubig.

Anima - I -  Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt