Kapitel 3: Das Zusammentreffen

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Emmas Sicht:
Seit einigen Tagen verstecke ich mich schon im Wald. Das Gebrüll meines Adoptivvaters schallt noch immer durch meinen Kopf und das Bild, wie meine Adoptivmutter auf dem Boden liegt ohne jegliche Bewegung, ist noch immer klar vor meinen Augen. Ich fühle mich so schuldig, ihr nicht geholfen zu haben. Ich war so egoistisch zu fliehen. Doch nun bin ich frei!
Frei und hungrig.
Seit zwei Tagen sind meine Essensvorräte, die ich im Rucksack gebunkert hatte, leer und der Wald, in dem ich mich befinde, bieten keine große Nahrungsquelle.

Erschöpft sinke ich zu Boden an einen Baum gelehnt, nachdem ich den Tag durch gelaufen bin, um mich nur noch weiter von meinem "Zuhause" zu entfernen. Ein paar Stunden zuvor hatte ich das dumpfe Geräusch eines Autos vernommen, jedoch konnte ich nicht herausfinden, wo eine Straße sein könnte. Langsam und völlig ausgelaugt schließe ich meine Augen, um ein wenig Ruhe in meine ganze Situation zu bringen. Doch plötzlich, nach einigen Minuten, hörte ich das leise Wiehern eines Pferdes und das Knacken einiger Äste. Sofort griff ich meinen Rucksack, um so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen.

Reginas Sicht:
Nun bin ich schon seit einigen Stunden mit Rocinante unterwegs, abgehauen von meinem Leben, jedoch merke ich, dass er langsam erschöpft ist. Ich hielt an, in der Nähe eines Apfelbaumes, um uns beide etwas zu erholen. Ich setzte mich in den Schatten der grünen Blätter des mächtigen Baumes und schaute hinauf in das strahlende Blau des Himmels, das durch ein Paar Löcher im Blätterdach zum Vorschein kam. Ich lächelte zufrieden und auch Rocinante schien dieser Ort zu gefallen. Ein kleines Rinnsal floss an dem Baum vorbei, an dem der Hengst friedlich seinen Durst stillte. Ich beobachte dieses graziöse Wesen ein wenig als mein Bauch ein lautes Knurren von sich gab. Erneut schaut ich hinauf zu dem Baum.
Die dunkelroten Äpfel hängen in voller Reife an den hohen Ästen und waren bereit, gepflügt zu werden.
Ich führte Rocinante zum Baumstamm, bevor ich mich auf seinen Rücken schwang, um den tiefsten Ast zu erreichen und darauf folgend den Apfelbaum hinaufzuklettern. Mein Blick haftete an einen großen, roten Apfel, den man beinah schon als perfekt bezeichnen kann. Dieser scheint mehr als geeignet zu sein, um meinen Hunger zu mindern.

Als ich ihn endlich erreichte und in meiner Hand hielt, konnte ich mich umsehen. Diese Landschaft war idyllisch und grenzte genau an den Wald. Und genau darin sah ihr etwas aufblitzen. Etwas Gelbes.. Nein, etwas Blondes. Ein Tier? Ich überlegte, welches Tier so ein Fell besitzt und kam zu keinem Entschluss. Doch nun nahm das Etwas Platz unter einem großen Baum und ich konnte erkennen, dass es kein Tier ist. Es war ein Mensch, ein Mädchen, um genau zu sein. Ohne zu überlegen, sprang ich vom Baum und landete ein wenig unsanft auf dem Boden.
Doch ich machte mir keine Gedanken darüber, denn dieses Mädchen schien allein zu sein, so weit weg von der nächsten Stadt. Ich lief sofort in ihre Richtung als ich nur Rocinantes verwirrtes Wiehern hörte. Ich näherte mich immer mehr dem Baum, an dem das Mädchen gelehnt hatte. Doch plötzlich, als ich nur wenige Meter entfernt war, sah ich, wie die Blondine die Flucht ergreifen wollte.

Sofort rief ich: "Bitte, hab keine Angst!"

Das blondgelockte Mädchen drehte sich um und ich konnte nur zu gut die Angst in ihren olivgrünen Augen aufblitzen sehen...

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Es tut mir wirklich leid, dass so lange kein Kapitel kam, doch ich hatte viel Stress und eine (kleine) Schreibblockade. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse und euch gefällt das neue Kapitel..
-Lilly

forever together - swanqueenHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin