Das Schicksal ist ein mieser Verräter

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,,Komm nicht näher", warnte er sie, wobei seine Stimme sie schon fast anflehete, den Schritt nicht zu tun.

Aber Tamis Sturheit war stärker, als seine bloße Warnung. Abwehrend hob Itachi die Hände in die Höhe. Wenn sie jetzt den Versuch unternehmen würde ihn zu küssen, würde er mit absoluter Sicherheit einknicken und die Kontrolle über sich verlieren. Und das war, dass Letzte, was er in seiner jetzigen Situation gebrauchen konnte. Ihr Blick lag auf seinen Lippen. Sie war ihm so nah, dass sein Herz aufgeregt raste. Glücklicherweise wurde in dieser Sekunde ihre Unterhaltung gestört.

,,Was ist hier los?", fragte Fuu, der in Angriffshaltung aus dem Dickicht hervor kam, wobei er Itachi im Blick behielt. Natürlich hielt er ihn für das große, böse Übel.

Seine scharfen Sinne versuchten die Situation einzuschätzen. Seine Gedanken waren für Itachi wie ein offenes Buch. Er fragte sich, ob Itachi Tami etwas getan hatte. Sein misstrauischer Blick huschte zwischen ihnen hin und her, während er näher kam.

,,Nichts", murmelte Tami schnell, wobei sie den Blick senkte.

Eilig schob sie ihre Hände in ihre Hosentaschen und marschierte zu ihrem Zelt zurück, in dem sie rasch verschwand.

Erleichtert atmete Itachi auf. In diesem Moment war er Fuu wirklich dankbar für sein unpassendes Erscheinen.

Nach wie vor strafte Fuu ihn mit finsteren Blicken. ,,Wenn ich erfahre, dass du Tami weh getan hast, bist du tot, Uchiha."
Mit dieser Drohung wollte er ihn stehen lassen, um Tami zu folgen, doch er hielt noch einmal inne. ,,Übrigens schöner Mantel."

Die Worte ergaben für Itachi keinen Sinn. Völlig durch den Wind ließ er die Faust gegen den Baum neben sich prallen. Es knackte und der Baum trug einen beachtlichen Riss davon. Warum macht er es unnötig kompliziert? Warum hielt er sich nicht einfach von ihr fern? Warum schaffte er das nicht?

Er kannte doch die Antwort auf all seine Fragen bereits. Es war diese eigensinnige Frau, die eine Anziehungskraft auf ihn ausübte, der er einfach nicht widerstehen oder entkommen konnte. Egal wie sehr er dagegen ankämpfte, es zog ihn immer wieder zu ihr zurück. Er warf einen flüchtigen Blick zum dunkler gewordenen Himmel. Die Wolken türmten sich drohend über seinem Kopf.

Izumi, bitte sag mir, was ich tun soll!, bat er in Gedanken.

Doch der Himmel blieb stumm. Kein Regen, kein Donner, kein Blitz, den er als Zeichen werten konnte.

Ein brennender Schmerz breitete sich in seinen Venen aus. Es pochte und pulsierte, sodass Itachis Sicht kurzzeitig verschwamm. Das war das Zeichen dafür, dass sie sich beeilen sollten, denn dieser Schmerz würde jetzt jeden Tag schlimmer werden, wenn er die Pillen nicht schnellst möglich bekam. Eigentlich hatte Itachi nicht damit gerechnet, dass sich sein Zustand so schnell verschlechtern würde.

Mit einem zittrigen Atemzug lehnte er sich an den Baum. Er war daran gewöhnt, dass es weh tat, aber dieses Brennen überstieg alles, bis dahin dagewesene. Der Schatten des Todes rückte unaufhaltsam näher. Itachi konnte es fühlen. Müde schloss er die Augen. Es würde eine Erlösung sein, wenn alles endlich zu Ende ging. Er würde den irdischen Schmerz des Lebens wie eine leere Hülle zurücklassen.

Da tauchte Tami in seinen Gedanken auf. Sein Herz wollte alleine für sie weiterschlagen, obwohl er sich bereits mit dem eigenen Tod angefreundet hatte. Seine irrsinnigen Gefühle für diese Frau überstiegen bereits das Verliebtsein. Es war etwas Anderes, etwas Mächtiges. Er brauchte Tami, wie die Luft zum Atmen, doch das war es, was er sich nicht gestatten würde. Das Leid, dass sie mit ihm erwartete, würde er ihr ersparen. Seine Beine gaben unter seinem Gewicht nach. Ächzend ließ Itachi sich nicht mehr ins Gras sinken, um mit dem Rücken gegen den Baum zu lehnen. Er war zu erschöpft, um es noch bis zum Zelt zu schaffen. Eine Leere breitete sich in ihm aus, wie ein schwarzes Loch. Mit diesem Gedanken fielen ihm die schweren Lider zu, um ihn in einen traumlosen Schlaf zu befördern.

Itachi - Story of a broken Heart Part ZweiWhere stories live. Discover now