Kapitel 11

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Das erste was ich merkte als ich langsam aufwachte war die wärme eines weitern Körpers, ausserdem spürte ich wie zwei Arme um mich geschlungen waren. Ich liess meine Augen geschlossen und kuschelte mich mehr in den warmen Körper, ich spürte den warmen Atem in auf meiner Haut, seine grossen Hände welche auf meinen lagen und sein Kinn welches auf meinem Kopf ruhte. Ich versuchte mich an den gestrigen Abend zu erinnern, doch liess den Gedanken sofort fallen als mir dieser schreckliche Anblick von Black wieder in den Sinn kam, wie er vor mir stand, tiefe Augenringe unter den Augen, die verfilzten schwarzen Haare und sein hässliches Lächeln, all das schwirrte nun wieder in meinem Kopf herum, der Moment als mir der Schauer den Rücke runterlief. Von wo kannte er meinen Namen, Lupin stand doch nicht mit ihm in Verbindung oder doch? Was wenn er da mit drin steckt? Aber ich kenne diesen überraschten und geschockten Blick nur zu gut, sein Blick als ich ihm gestern Abend sagte das Black hier war, dieser Blick als er realisierte das seine Vergangenheit unaufhaltsam auf die Gegenwart schlug und langsam mit ihr verschmilzt, ich kannte diesen Blick wenn man realisiert das es kein zurück mehr gab und das man nichts gegen das alles machen konnte. Dieser Moment wenn man genau weiss das dein Leben nie mehr so sein wird wie es einmal war, wenn du denkst das du unaufhaltsam in ein dunkles Loch gezogen wirst und auf den harten Steinboden knallst ohne das du etwas dagegen tun kannst oder vielleicht sogar nichts dagegen tun willst, weil sich die Dunkelheit und die Einsamkeit so gut anfühlt, wenn man sich ganz in seinen Problemen verstecken kann, sich in der Dunkelheit verstecken kann, dann wird es gefährlich und dann wird es um so schwieriger sein von dem harten Steinboden wieder auf beide Füsse zu stehen und gerade aus zu sehen. Mein Gedanken wurde durch einen tiefen Seufzer durchbrochen, Lupin bewegte sich langsam, schlang seine Arme jetzt so um mich, das sie unter meinen lagen und sein Gesicht neben meinem lag, ehe er tief einatmete und ich aus dem Augenwinkel sah wie er langsam die Augen öffnete.„Guten Morgen", hauchte ich und rutschte ein wenig zwischen seinen Beinen hin und her.„Morgen", hauchte er in mein Ohr und strich mit seinem Daumen über die Innenseite meiner Hand. Es blieb eine Weile still zwischen uns, keiner wollte diesen schönen Moment mit der Realität oder den Geschehnissen von gestern zerstören, aber es blieb uns keine Wahl, dass wussten wir und ich war die erste die den Mut fasste sich dafür aufzustellen.„Du solltest gehen", sagte ich leise und setzte mich auf. Ich schob seine Hände sachte von meinem Körper weg, ich spürte wie sein Kinn von meinem Kopf glitt und stand von dem warmen Sofa auf um ihn an zu sehen, wie er da einfach so sorgenlos sass und mich beobachtete als würden wir das jeden morgen tun.„Ich weiss", sagte er und setzte sich nun richtig hin.„Professor?", fragte ich leise und sah auf meine Füsse runter, ich wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen, da ich Angst vor der Antwort hatte.„Ja Ella", sagte er und stand nun ebenfalls auf. Er kam langsam auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen, ich sah das seine Füsse vor meinen zum stehen kamen und seine Schuhspitze meine berührten, ich spürte seinen Blick auf mir liegen und seine Anwesenheit ganz nah.„Ich weiss das ist eine dumme Frage, aber würden sie vielleicht heute mit mir nach Hogsmeade kommen, ich habe sonst niemand", flüsterte ich und traute mich nun endlich auf zu sehen. Lupins Blick durchlöcherte mich nun beinahe und auf seinen Lippen bildete sich ein breites Grinsen, welches mir wie immer ebenfalls ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.„Es wäre mir einen Ehre sie nach Hogsmeade zu begleiten", sagte er und machte einen leichten Knicks was mich sofort zum lachen brachte, woraufhin ich mir die Hände vor den Mund schlug. Lupin wollte gerade seine Hände ausstrecken um meine von meinem Mund zu entfernen, als sich wie aus dem Nichts das Porträtloch öffnete und McGonagall rein gewuselt kam, um dann komplett verwirrt stehen zu bleiben.„Guten morgen Minerva", begrüsste Lupin sie als hätte er sie beim morgendlichen Kaffe in der grossen Halle getroffen und nicht wenn sie uns gerade mitten in der unangenehmsten Situation gestört hätte die es nur gibt.„Was bei Merlins Bart machen sie beiden hier?", fragte sie und ihre Lippen formten sich zu einer beinah geraden Linie, was wie immer nichts gutes bedeutete. Ich kannte diesen Ausdruck auf ihrem Gesicht nur zu gut, ich hatte genug oft zugesehen wie Fred und George erwischt wurden wie sie irgend einen Mist gebaut hatte und meistens noch für mich den Kopf hingehalten hatten.„Eh Professor...ich...ich kann das erklären, also...", stotterte ich vor mich hin und fing an an meinen Fingern rum zu fummeln.„Ich habe Misses Wilson heute morgen nach unserem gestrigen Gespräch noch einmal aufgesucht, um noch genauere Informationen über den gestrigen Vorfall zu erhalten, da ich mir in der Nacht sehr viele Gedanken darüber gemacht hatte", sagte Lupin gelassen und sah von McGonagall, welche nun verblüfft da stand zu mir rüber und zwinkerte unmerklich, woraufhin ich sofort wusste was er meinte.„Ich war gerade dabei Professor Lupin noch einmal genau zu erklären wie Black in den Gemeinschaftsraum gekommen ist und sich dann wieder aus dem Staub gemacht hatte, da dies ja das grösste Mysterium ist welches wir haben, wir haben ja weder eine Ahnung wie er ins Schloss gekommen ist, weder noch wie er dann wieder so glimpflich hinaus gekommen ist", sagte ich in meinem typischen allwissenden und leicht stolzen Ton, welchen ich immer automatisch aufsetzte wenn ich jemandem etwas erklärte, von was ich sicher bin das ich recht habe.„Eh ja wie dem auch sei, ja ein Mysterium in der Tat, einfach so, ja egal was ich eigentlich sagen wollte war etwas komplett anderes, Miss Wilson könnten sie bitte die anderen holen, ich möchte gerne noch etwas verkünden und für sie Remus wäre es jetzt wohl besser wenn sie verschwinden würden", sagte McGonagall streng und sah Lupin genau so streng an, woraufhin dieser sich von mir zu ihr wandte.„Wie sie wünschen Minerva", sagte Lupin gelassen und drehte sich in Richtung Ausgang.„Man sieht sich", flüsterte er, zwinkerte mir noch einmal zu und verschwand dann hinter dem Porträt der fetten Dame, welche nun wieder unseren Gemeinschaftsraum bewachte.„Miss Wilson könnten sie jetzt bitte tun was ich ihnen aufgetragen habe", sagte McGonagall streng und ich sah vom Ausgang zu ihr, ehe ich kurz nickt und die Treppe zu den Mädchen hoch ging.„Aufstehen!", schrie ich und es öffneten sich überall die Türen, hinter welchen meine verschlafenen Mitschülerinnen standen und mich böse anfunkelten. Ja ich bin in den letzten Wochen in der Rangliste wahrscheinlich bis ganz nach unten gesunken, weil ich erstens Hope so angefaucht hatte und weil ich mich wie sie es sagen würden, bei Lupin einschleimte, aber das war mir so etwas von egal.„Was willst du?", fauchte Angelina aus ihrem Zimmer, den Morgenmantel fest um ihren Körper geschlungen. Ich hätte Angelina Johnson schon viele male gerne mal meine Meinung gegeigt, aber Fred hat es auf sie abgesehen und ich bin nicht scharf darauf Fred als meinen besten Freund zu verlieren, nur weil ich mich mit einer in meinen Augen minderwertigen Person in die Haare kriege, also behielt ich meine Meinung über sie lieber bei mir.„Professor McGonagall steht unten, sie möchte uns allen gerne etwas mitteilen, sie erwartete euch da", sagte ich bestimmt und rannte die Treppe runter um dann in das Jungen Stockwerk zu gelangen. Ich weiss das es untersagt ist das Jungs zu Mädchen und umbekehrt dürfen, aber Fred und George haben mir einen Trick gezeigt wie ich ohne das es jemand bemerkt zu ihnen komme, den werde ich euch aber nicht verraten, ich meine sonst wäre ich ja nicht mehr einzigartig.„Fred, George, Lee raus aus den Federn!", rief ich und schlug mit beiden Fäusten gegen die schwere Holztür, welche sich nach kurzer Zeit endlich öffnete. George stand komplett verschlafen vor mir, seine orangen Haare fielen ihm Strähnen weise ins Gesicht und er gähnte einmal herzhaft, woraufhin ich der Versuchung nicht mehr wieder stehen konnte ihn lachend zu umarmen.„Aww Georgie", lachte ich und küsste seine Wange leicht.„Was ist denn los?", fragte Fred und setzte sich in seinem Bett auf, woraufhin ich George los liess.„McGonagall steht unten, sie möchte uns irgendetwas mitteilen, keine Ahnung was, aber könntet ihr drei vielleicht die anderen Jungs wecken und dann mit ihnen runter kommen?", fragte ich und strich Georges Haare zu recht, welcher nur verschlafen nickte und zu meiner Hand hoch schielte.„Ja klar", gähnte er und legte seinen Arm um meine Hüfte, um mich wieder zu ihm zu ziehen.„Wie bist du überhaupt hier hin gekommen?", fragte Lee nun verwirrt und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.„Ein Meister verrät seine Tricks nicht, macht jetzt besser mal ein wenig schneller", sagte ich zwinkernd und liess einen lachenden Fred und George und einen noch verwirrteren Lee zurück. Ich lief langsam die Treppe runter und stellte mich dann in den Kreis von Mädchen, welche sich nun leise diskutierend um McGonagall scherten, welch mit ihrem üblichen strengen Blick über die Köpfe aller Schüler zu den Treppen schauten, auf welchen jetzt einzelne Jungs runtergerannt kamen.„Ruhe bitte!", rief sie schliesslich als sich alle Schüler um sie eingefunden hatten und die Lautstärke dementsprechend gestiegen war, da jeder spekulierte was sie uns gleich erzählen würde, diese Gesprächen verstummten jedoch schlagartig als sie ihren Blick sahen.„Ich muss euch leider mitteilen das Sirius Black schon wieder entkommen ist, wir haben die ganze Nacht damit verbracht ihn zu suchen, aber er wurde zu unserem Bedauern nicht ausfindig gemacht. Wir haben natürlich die Sicherheitsmassnahmen erhöht, ich bitte sie alles was ihnen auffällt was nicht zu dem alltäglichen Vorgehen dieser Schule gehört unverzüglich mir zu melden und sich von nun an nur noch in Gruppen oder in Begleitung eines Lehrers durch die Gänge so wie über das Schlossgelände zu bewegen. Der Hogsmeade Ausflug wird trotz den Umständen stattfinden, da wir es nicht gerecht finden würden euch allen diesen Ausflug der Freude zu entziehen, geniesst euren Tag", sagte sie und liess alle mehr oder weniger sprachlos zurück. Alle sahen ihr dabei zu wie sie sich mit einem tiefen Seufzer umdrehte und den Gemeinschaftsraum verliess, ehe laute Diskussionen anfingen durch den ganzen Raum zu hallen, woraufhin ich nur die Augen verdrehte und mich aus dem Staub machen wollte.„Hey Ella, hast du nicht zugehört, du darfst nicht einfach alleine herumwandern", rief Anette, welche mich an meiner Jacke festhielt, woraufhin ich erneut wieder nur die Augen verdrehen konnte und mich mit einem gespielten Lächeln zu ihr umdrehte.„Anette dir ist sicherlich klar das ich bei weitem mehr Zaubersprüche kenne als ihr hier alle zusammen, ich kann mich sehr wohl selber verteidigen und ich habe Black gestern auch schon überlebt, was soll denn bitte schlimmes passieren", sagte ich nun leichte genervt, woraufhin Anettes Blick düster wurde.„Oh Entschuldigung du Besserwisserin, deine Intelligenz bringt dir nur mal so nicht mehr viel wenn du tot am Boden liegst, aber das muss ja jeder selbst entscheiden", zischte sie und lief davon. Haben wir es wieder einmal verbockt? Nein nicht du schon wieder! Oh doch ich schon wieder, hältst du es wirklich für klug jetzt nach draussen an den See zu gehen wenn Black dich jede Sekunde umbringen könnte? Falls es dir noch nicht aufgefallen ist bin ich die intelligenteste Schülerin meines Jahrgangs und generell von ganz Hogwarts, also was willst du dagegen unternehmen, ich kenne duzende Flüche mit welchen ich mich gegen dieses Arsch von Zauberer wehren könnte! Das wollen wir ja mal sehen, ich habe dich gewarnt. Ja und ich habe die Wahrung dankend abgelehnt!
Ich stiess die schwere Portaltür auf und schloss sie langsam und möglichst leise wieder, damit nicht noch irgend so ein Klugscheisser kommt und mir vorwirft das ich das Schloss nicht ohne Begleitung verlassen darf. Für wen halten dieses Idioten sich eigentlich? Ich habe allen doch genug oft bewiesen das ich sie alle umlegen könnte, also wieso lassen sie mich nicht einfach das tun was ich will, es kann denen am Arsch vorbeigehen was ich mache, es juckt ja sowieso keinen mehr, also können sie mich ja gerade so gut in Ruhe lassen. Und ja ich weiss das ich gerade wahrscheinlich ein wenig überreagiere, aber ich möchte einfach meine Ruhe haben, ist das den bitte so schwierig. Ich vergrub meine Hände in meinem Umhang und lief mit dem Kopf gesenkt in Richtung des schwarzen Sees, welchen ich immer aufsuchte wenn ich nachdenken muss oder wieder einmal einfach meine Ruhe brauchte. Ich tapste durch den nun schon recht tiefen Schnee welcher sich mittlerweile auf dem Gelände gesammelt hatte, der Schnee welcher in der Sonne glitzerte liess Hogwarts noch magischer erscheinen als es ohnehin schon war, die Turmspitzen waren mit Schnee bedeckt, so das es aussah als würden sie kleine Mützen tragen und die Bäume des verbotenen Waldes waren komplett eingeschneit, was ihn so harmlos aussehen liess wie noch nie. Hogwarts sah so friedlich und sicher aus, als wär nicht vor wenigen Stunden ein Massenmörder in das Schloss eingedrungen und dann wieder spurlos verschwunden, so als wäre ich gestern ganz normal ins Bett gegangen und heute ohne irgendwelche komischen Erinnerungen aufgewacht, doch leider konnte selbst der tiefe Schnee die Gefahr und Wahrheit nicht komplett verdecken. Ich setzte mich unter den grossen Baum welcher am Ufer stand und unter welchem dank dem Schutz der dicken Äste nicht so viel Schnee lag wie um ihn herum. Ich lehnte meinen Kopf seufzend nach hinten an den Stamm und atmete tief ein und aus, während ich beim ausatmen immer wieder beobachtete wie sich leichte Rauchwolken über mir bildeten und sich mit dem Wind davon treiben liessen, so als würden sie mit ihm tanzen.„Na du kanns' ja von Glück reden das ich kein richtiga Professor bin", hörte ich plötzlich die unverkennbare tiefe Stimme von unserem lieben Rubeus Hagrid hinter mir, was mich natürlich sofort aufschauen liess. In seinem struppigen Bart sowie im seinen Haaren hingen vereinzelte verlorene Schneeflocken und über seiner Schulter hingen tote Frettchen, welche er wahrscheinlich Seidenschnabel seinem Hippogreif brachte.„Wieso, was hättest du mit mir gemacht wenn du einer wärst?", fragte ich gelassen und lächelte ihn spielerisch an.„Weis' du eigentlich wie gefährlich es hie draussen ist, hat dir die Begegnung mit Black gestern nicht schon gereicht?", fragte er harsch und ich verdrehte nur die Augen, jetzt denkt er auch noch so.„Keine Angst Hagrid ich kann sehr gut auf mich aufpassen falls du es noch nicht gemerkt hast, schliesslich stand ich Black gestern gegenüber und habe es überlebt, also was will man denn bitte mehr", sagte ich monoton und sah auf den See hinaus, so sich die Riesenkrake trotz des kalten Wetters austobte.„Ella höe' mal zu ich weiss das du eine sehr intelligente Hexe bis, da besteht kein Zweifel, aber gegen Black kanns selbst du nichts ausrichten, also komm jetzt mit mie ins Schloss", sagte er und streckte seine grosse Hand nach mir aus, welche ich zuerst nur kritisch betrachtete und schliesslich doch seufzend annahm. Er zog mich mit einem Ruck hoch, so das ich fast wieder nach vorne umgekippt wäre wenn er mich nicht aufgefangen hätte und stellte mich gerade auf die Füsse, wo ich mir seufzend die braunen Haare aus dem Gesicht strich.„Hagrid darf ich dich mal etwas fragen?", fragte ich keuchend als ich ihm förmlich hinterher rannte, weil ich meine ich kann ja kaum so grosse Schritte machen wie er mit seinen Schlitten grossen Füssen.„Klar", sagte er laut und erreichte nun die erste Schlosstreppe.„Denkst du sie werden Black schnappen?", fragte ich misstrauisch und musste abrupt stehen bleiben, damit ich nicht in Hagrid hineinrannte, welcher jetzt wie angefroren auf der Treppe stand.„Hagrid?", fragte ich leise und sah in das nun blasse Gesicht.„Ich weiss es nicht, wir können nur hoffen, können nur hoffen", flüsterte er und rannte nun schon regelrecht davon, so das ich ihm überhaupt nicht mehr hinterher kam. Ich blieb die Augen verdrehend stehen und entschied mich dann in Richtung der grossen Halle zu gehen, weil ich Hagrid sowieso nicht mehr einholen werde und ich keine Lust habe eine Schnitzeljagd durch das ganze Schloss zu veranstalten.„Na sieh mal einer an Wilson, lässt man sich auch mal wieder Blicken, wie geht es deinem Freund?", hörte ich die verhasste Stimme von keinem geringeren als Markus Flint, welcher nun grinsend auf mich zu kam.„Was willst du Flint?," fragte ich zischend und musterte ihn angewidert.„Ich will doch nur wissen wie es deinem Freund geht", sagte er, leckte sich über die Lippen und kam näher. Er schupste mich unsanft gegen die Wand, stütze beide Hände neben meinem Kopf ab und drückte seinen ekligen Körper gehen meinen, wobei er mit seinem Kopf immer wie näher kam und er schliesslich nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt war.„Oder soll ich ihn ersetzten?", fragte er und nun hätte ich am liebsten gekotzt, ich hatte noch nie eine Person vor mir die dermassen aus dem Mund gestunken hatte wie dieser Mistkerl hier.„Pass besser auf", flüsterte ich und holte mit dem Fuss aus. Ich grinste ihn frech an und versenkte meinen Fuss direkt in seinen Kronjuwelen, woraufhin Flint stöhnend vor mir auf die Knie sank und sich zu einem Päckchen zusammenrollte.„Bist du eifersüchtig das du keine findest hm...kein Wunder sieh dich doch mal an, du bist erbärmlich", zischte ich und stieg unsanft über ihn hinweg, darauf bedacht auf jeden erdenklichen schmerzhaften Punkt seines Körpers zu treten, ehe ich mich noch einmal zu dem Häufchen Elend umdrehte.„Überlege dir das nächste mal besser mit wem du dich anlegst Flint", sagte ich mit Genugtuung in der Stimme. Ich sah zu das ich möglichst schnell davon kam, ich möchte Flint weder zum Krankenflügel bringen müssen weder wegen ihm Hauspunkte abgezogen bekommen, zwar würde das keinen Gryffindor jucken, aber ich möchte nicht Harrys Leistungen für unser Haus wieder zu Nichte machen, also gehe ich mal lieber. Ich lief die Treppe nach oben und blieb wie immer vor der fetten Dame stehen, welche nun ziemlich verängstigt aussah, was mich ein wenig schmunzeln liess.„Passwort?", stotterte sie und das brachte mich nun doch noch zum lachen.„Was gibt es da zu lachen?", fragte sie hysterisch und griff sich in die Haare.„Keine Angst meine Liebe, mehr als zerschnitten, gestohlen und verbrannt werden können sie nicht, also machen sie sich keine Sorgen", sagte ich ernst und musste um so mehr lachen als sie anfing zu kreischen. Selbst als ich ihm Gemeinschaftsraum stand hörte ich sie noch kreischen, was mir einige verwirrte Blicke meiner Mitschülern einhandelte, ehe sie sich schulterzuckend wieder ihren Beschäftigungen zuwandten.„Ach Ella was hast du der armen Dame jetzt schon wieder angetan?", fragte Ron welcher in seinem Sessel sass, nur so von Mädchen umringt, welche zum tausendsten Mal hören wollten was gestern Nacht passiert ist und jedesmal wurde seine Erzählung ungetreuer als die vorige.„Habe ihr nur gesagt was für Aussichten sie hat wenn Black noch einmal kommt", sagte ich monoton, was Rom sichtbar einen Schauer über den Rücken laufen liess, was mich wiederum zum schmunzeln brachte. Manchmal kam ich mir wirklich ein wenig herzlos vor denn ich war schon ziemlich schadenfreudig, kann auch daher kommen das ich genau weiss das wenn Black wirklich kommen würde die hälfte dieser mehr oder weniger unschuldigen Seelen dem Tod ins Auge blicken würden, wohingegen ich weiss das ich mich locker verteidigen könnte was das ganze nur noch amüsanter machte. Ich wandte mich von dem nun wieder gestikulierenden Ron weg und wollte mich gerade auf den Weg in den Schlafsaal machen um mich für den Besuch in Hogsmeade bereit zu machen, als ich wie schon zu oft an diesem Tag aufgehalten wurde.„Wie kann er nur!", flüsterte Hermine Granger neben mir empört und sah ihn mit leichten Tränen in den Augen an.„Was meinst du?", fragte ich unsicher und setzte mich auf die Treppe um sie besser ansehen zu können.„Zuerst macht er einen auf trauriger Jungen weil Krummbein scheinbar den blöden Krätze gefressen haben sollte und nun sitzt er da und prahlt mit seinen erstunken und erlogenen Heldentaten, oh manchmal würde ich ihm am liebsten einen Fluch auf den Hals jagen", sagte sie wütend und riss aus versehen am Fell ihres orang-braunen Kniesel-Minschlings welcher augenblicklich fauchend aufsprang und von ihrem Schoss sprang was sie seufzen liess.„Hermine nimm das bitte nicht zu persönlich, Jungs sind manchmal einfach Arschlöcher, wir müssen das nicht verstehen, aber ich denke ganz ehrlich er möchte dich damit beeindrucken auch wenn du das vielleicht nicht möchtest, bitte gib ihm ein wenig Zeit, er wird schon einsehen dass das was er gerade abzieht Schwachsinn ist, aber bis dahin gönne ihm einfach seinen Ruhm, welcher sowieso nur von kurzer Dauer ist, wenn man bedenkt das Black bald wieder etwas anderes meiner Meinung nach komplett Schwachsinniges anstellen wird und dann wird Rons Geschichte keinen Mensch mehr interessieren, weisst du Jungs brauchen das manchmal einfach", erklärte ich ihr nachsichtig und strich ihr einmal über den Arm als sie mich ein wenig ungläubig ansah, was mich leicht zum lachen brachte.„Hättest nicht gedacht das ich zu solchen Worten fähig bin oder?", grinste ich frech und stand auf, sah sie noch einmal kopfschüttelnd an und setzte meinen Weg zum Schlafsaal fort, welcher auch schon wieder eine böse Überraschung für mich bereit hielt.„Treffen wir uns wider mit Lupin?", fragte Hope und sah mich fragend von ihrem Bett an. Ich sah sie für einen Moment verdutzt an, da diese Frage weder schnippisch noch spöttisch aus ihrem Mund kam, was mich schon ziemlich verwunderte, ehe ich mich jedoch besann und mich wieder meinem Schrank zu wandte.„Ja und, was juckt dich das eigentlich?", fragte ich nun schnippisch und zog ein weisses T-Shirt aus dem Schrank, welches ich sofort wieder hineinschmiss. Ich zog schliesslich ein schwarzes ein wenig zu langes T-Shirt heraus, welches je zwei weisse Streiffen an den Schultern hatte und dazu nahm ich eine verschrammte, jedoch nicht zerrissene auch ein wenig zu grosse dunkelblaue Jeans und einen schwarzen Pullover heraus, auf welchem in der Mitte der Vollmond ist welcher dann zu beiden Seiten abnimmt und drunter La Lune stand.„Danke das du mich vor Black gerettet hast?", sagte Hope leise und ich liess augenblicklich den Pullover fallen. Ich drehte mich langsam zu ihr um und sah ihr in die Augen, welche nun volle Respekt zu mir aufsahen, es war so falsch so von ihr angeschaut zu werden, es war ein Blick mit welchem ich niemals wieder angesehen werde wollte.„Ich habe dich gar nicht gerettet und wenn, macht das mich jetzt zu einem anderen Menschen das ich einem Massenmörder gegenüber gestanden bin, wir haben uns nicht duelliert und er hat mich wie du siehst nicht umgebracht also, tue einfach so wie wenn dieser Abend niemals stattgefunden hätte, verachte mich wie du es vorhin getan hast und benimm dich wie vorhin, weil Black soll nicht der Grund sein das sich jetzt mein komplettes Leben ändert klar?", fauchte ich sie an und verschwand im Bad. Ich knallte die Tür zu und fing an mich schnell um zu ziehen, ehe ich mich mit Tränen in den Augen auf den Rand des Waschbeckens stützte und langsam aufsah. Ich sah in meine giftgrünen Augen, welche nun voller Tränen schimmerte und leicht gerötet waren, meine braunen Haare waren in einen Zopf geflochten welcher mir nun über die Schulter hing, mein ganzer Anblick war wie ein gebrochenes Schiffsfrack, welches den Wellen nicht mehr länger stand hielt.„Was machst du mit mir!", schrie ich mein Spiegelbild an und riss mir das Haargummi aus den Haaren, woraufhin meine Haare sich über meinen Rücken ausbreiteten und mir ins Gesicht hingen.„Was wollt ihr alle von mir?!", schrie ich erneut und brach nun auf dem Fussboden zusammen, die Arme um mich selbst geschlungen und nun zitternd ein und aus atmend. Sie wollen dich brechen sehen, wie du aufgibst und versagst! Das haben sie verdammt noch einmal geschafft! Zeig es ihnen Kleine, zeig ihnen wie gebrochen du bist, du kannst sowieso nur noch verlieren, also wieso kämpfen wenn verlieren die leichtere Option ist? Du hast recht...wieso sollte ich kämpfen wenn ich sowieso verliere? Na siehst du sage ich doch!
Ich stand langsam vom Boden auf und sah erneut in den Spiegel, ich war kreidebleich, meine grünen Augen stachen aus meinem Gesicht heraus und das Blut welches von meinen Lippen tropften hinterliessen eine erkennbare Spur auf meiner schneeweissen Haut, die braunen Haare wehten um mein Gesicht herum. Ich drehte mich um, ging durch die Tür vor welcher Hope nun stand und einen spitzen Schrei ausstiess als sie mich sah. Ich schupste sie zur Seite und machte meinen Weg durch den Gemeinschaftsraum, die Kapuze meines Pullovers nach oben gezogen, den Zauberstab in meiner Hosentasche das Ende unter dem Pullover versteckt rannte ich nun durchs Schloss, nur ein Ziel vor Augen. Alle Schüler standen bereit um zusammen nach Hogsmeade zu gehen, die schnatternden Menge war perfekt so platziert das ich mich mühelos durchschmuggeln konnte und meinen Weg zum kleinen Dorf fortsetzten konnte. Ich ging die verlassene und Schneebedeckten Strassen entlang, bis ich schliesslich auf das noch fast leere Dorf traf in welchem sich nur alte Hexen und Zauberer oder Zigeuner rumtrieben.„Kleine hast du vielleicht ein wenig Geld für mich?", fragte ein kleine Frau, welche mausgraues Haar hatte und einen pinken Schal sowie eine Mütze trug. Ich seufzte und zog meinen Geldbeutel hervor , welchem ich nach kurzem überlegen eine Galleone entbehren konnte, die Hand der alten Frau nahm und das Geldstück hineinlegte.„Danke viel mals meine Liebe", sagte sie zitternd und sah mich gerührt an.„Immer wieder gerne", sagte ich lächelnd, ehe ich durch den Schnee davon stapfte. Ich lief die leichte Ansteige hoch und blieb schliesslich hinter einem Gitter stehen, welches mir den Zugang zu der weiter entfernten heulenden Hütte verweigerte, was wenn man mal darüber nachdenkt ein ziemlich schwacher Versuch ist die Leute von ihr fern zu halten, aber wenn man sich so die Geschichten welche man sich über das schreckliche Haus anhören muss ist es verständlich das keine Menschenseele da rein will...ausser mir. Okay...ich dachte du hörst einmal auf mich, aber nein, jetzt machst du schon wieder so einen unüberlegten Mist! Unüberlegter Mist nennst du das, na ich würde mal behaupten das ist die beste Zeitvertreibung die es gibt. Ja genau, sich in Gefahr begeben ist echt super toll. Ich begebe mich nicht in Gefahr, ich kann mich besser verteidigen als die meisten hier und es würde mir vielleicht dabei helfen wenn du mal das denken würdest was ich will und nicht alles andere. Ich habe dich gewarnt! Kannst du deine Predigt auch mal mit anderen Worten abschliessen, es wird langsam langweilig. Ich habe es dir gesagt.
Ich zog meinen Zauberstab aus der Manteltasche, sah mich noch einmal gründlich um, ehe ich zum Eingang des Gitters lief und mich davor stellte, den Zauberstab nun gehoben.„Diffindo", im Gitter prangte nun ein grosses Loch, durch welches ich mühelos durchkletterte. Ja ich weiss, es wäre auch einfacher gegangen, aber ich meine ohne Drama ist das ganze ja ein wenig langweilig, ausserdem muss ich mal ein paar andere Zaubersprüchen gebrauchen, welche ich eigentlich so nie verwende, also lasst mich in Ruhe.„Reparo", und das Gitter war wieder ganz, es gab keine Spur von mir, naja ausser die Fussspuren im Schnee, aber ich will dass das auch so bleibt. Ich lief den Abhang zu Haus runter und schloss noch einmal die Augen bevor ich zitternd die Hand ausstreckte um die Türklinke zu betätigen welche so verrostet war dass man das Geräusch welches beim runterdrücken entstand eher als einen langgezogener Schrei betiteln konnte. Ich schloss die Türe sachte hinter mir und der erste Eindruck war einfach überwältigend, die Eingangshalle war einfach riesig, das vermodertet nun grüne Holz bewegte sich mit dem Wind sanft hin und her, alles um mich herum knarrte und quietschte was dem ganzen nur noch einen geheimnisvollere Art verlieh als es sonst schon ausstrahlte.„Wieso haben alle solche Angst vor diesem Haus?", fragte ich mich leise und lief zu der moosbewachsenen Treppe rüber. Ich trat auf die erste Stufe und diese begrüsste mich sofort mit einem lauten quietschen, woraufhin ich mir ein wenig erschrocken die Ohren zuhielt.„Naja etwas gruselig ist es ja schon", flüsterte ich und lief sachte die schwankende Treppe hoch, welche unter jedem meiner Schritte unheilvoll quietschte und bewegte. Oben angekommen sah ich direkt in ein helles Zimmer herein, die Tür war keine normale Tür, sie waren wie Fensterläden welche man öffnen konnte, nur das es da nicht mehr gross etwas zu öffnen gab, da diese halb abgebrochen aus ihren Angeln hingen. Der Boden war von Staub und ein wenig Schnee bedeckt, es gab nur einzelne Fussspuren welche wirr über dem Boden verstreut waren, sie mussten von einem grossen Tier stammen, weil sie waren ungefähr so gross wie mein Fuss. Das erste was ich sah, als ich wieder vom Abdruck aufsah war ein schwarzen, eigentlich noch sehr gut erhaltenen schwarzen Flügel, welcher ziemlich verstaubt war, über ihm hing ein Kronleuchter mit vier beinahe runtergebrannten Kerzen, der wachs dieser Kerzen hingen vom Kronleuchter und waren auf dem Klavier wieder zu erkennen. Ich setzte mich auf den Stuhl welcher davor stand, machte die Klappe auf um die gut erhaltenen Tasten zu enthüllen und strich einmal darüber, der Flügel gab eine Reihe von Tönen von sich, welche nicht ganz alle so sauber und schön klangen wie andere. Ich atmete tief durch, schloss die Augen und fing an das Lied welches ich früher einmal gelernt habe auf dem Flügel zu spielen, ich musste es lernen, mein Vater hat darauf bestanden das ich das Werk meiner Mutter weiter führe, weil er einfach nicht über ihren Tod hinweg kam, dies war das einzige Lied welches mir von dieser Zeit geblieben war.

Night  Changes ~Remus LupinWhere stories live. Discover now