Das Vierte. -M

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Ich bereue es zugesagt zu haben. Es fühlt sich an als ob ich gestern ein völlig anderer Mensch war der auf Clara ihre Frage geantwortet hat. Jetzt, 27 Stunden später, fühle ich mich mit dieser Antworte komplett überrannt. Muss ich wirklich auf diesem überfüllten Rummel? Leider bleibt mir nicht sehr viel Zeit mich selbst zu bemitleiden, da es genau in diesem Moment klingelt. Clara.
Langsam schlürfe ich in meinen viel zu großen Pantoffel zur Tür. Als ich meine Hand an das kühle Metall der Klinke lege atme ich nochmal tief ein. Clara ist meine beste Freundin, aber wenn sie einmal da ist,ist es mit der Ruhe entgültig vorbei.
Langsam drücke ich die Klinke runter und öffne die Tür.
„Heeey. Super dass du die Tür gefunden hast. Freut mich." sie schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und läuft durch die Tür in das Hausinnere. Sie weiß genau dass ich am Wochenende nicht zu schnellen Bewegungen neige. Deshalb zucke ich nur mit den Schultern.
„Oh man. Dein Laune ist ja schlimmer als die von einem Pavian." bringt sie mir kopfschüttelnd entgegen.
Ich schaue sie nur fragend an,was sie richtig deutet und mir erklärt: „Na weil sie so unglaublich hässlich sind." ich verdrehe nur die Augen während Clara ihren Witz anscheinend richtig gut findet.
Seufzend begebe ich mich von der kichernden Clara weg und ziehe mir meine Vans über.

Während ich mir also langsam,sehr langsam, die Schuhe anziehe hat Clara sich wieder einigermaßen im Griff und begutachtet mein Outfit.
„Schlicht aber Mia. Ich mag es." sie ginst mich breit an. „Ich warte draußen auf dich." und schon ist sie aus der Tür verschwunden.
Nachdem ich die zweite Schleife fertig gebunden habe richte ich mich langsam auf. Meine Augen wandern zu dem Spiegel der an der gegenüberliegenden Wand hängt.
Ich weiß was Clara meint. Mein Outfit besteht aus einem großen Pullover mit den Cover meiner Lieblingsband und einer Mom-Jeans. Dazu trage ich meine kaputten Vans. Langsam gleitet mein Blick nach oben zu meinem Kopf. Mir schaut ein Mädchen mit schulterlangen,blonden Haar entgegen. Die grünen Augen sehen in dem schwachen Licht der Flurlampe fast schon schwarz aus. Ich habe meine Augen noch nie gemocht.
Schnell wende ich den Blick ab und greife nach meiner roten Mütze auf der Garderobe. Ich setzte sie mir auf den Kopf, schnappe mir meine Schlüssel und schlage die Haustür hinter mir zu.
Clara dreht sich lächelnd zu mir um und deutend mir mit einer Handbewegung an, dass sie endlich los möchte. Sie ist so unglaublich ungeduldig. Wäre sie nicht so gegen Gras, hätte ich ihr schon längst mal eine Tüte geschenkt.

Zwischen grün und rotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt