1. Mein Unfall

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Ja, jetzt war es soweit. Es war das passiert was ich immer befürchtet hatte. Ich musste mich damit abfinden. Naja, was heißt abfinden, eigentlich hatte ich mir eine solche Situation immer gewünscht. Aber ich hatte immer viel zu viel Angst davor. Was mir passiert war?

Nun ja, ich liege momentan im Krankenhaus. Ich hatte einen Autounfall und habe mir dabei den Arm gebrochen und eine Gehirnerschütterung zugezogen und außerdem ein sogenanntes Schleudertrauma.

Ich liege in einem Zweibettzimmer. Eine Woche bin ich nun schon hier und darf immer noch nicht aufstehen. Mein Zimmernachbar heißt Klaus. Er ist 24 Jahre alt, ein Jahr jünger als ich. Auch Klaus hatte einen Unfall, hat sich dabei aber nur eine Gehirnerschütterung zugezogen. Er durfte nicht aufstehen und sollte sich möglichst wenig bewegen.

Draußen zeigt der Frühling seine ersten schönen Seiten. Obwohl eigentlich noch viel zu früh dafür ist. Dem Kalender nach ist noch immer Winter. Trotzdem: Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern. Schöner könnte ein echter Frühlingstag auch nicht sein. Sehen kann ich leider nicht viel von dem, was draußen vor sich geht, denn der Fensterplatz ist schon durch meinen Zimmergenossen belegt. Außerdem befindet sich unser Zimmer im dritten Stock. So wird mir, abgesehen von der hellen Sonne die durch unser Fenster blinzelt, nur ein akustischer Frühling geboten. Ich hätte sowieso nicht viel davon gehabt, solange ich nicht aus dem Bett darf.

Es ist ziemlich warm in unserem Zimmer. Die Luft ist stickig. Vielleicht muss das in Krankenhäusern so sein, auf alle Fälle war dies die typische Krankenhausluft. Eine Mischung aus Desinfektionsmittelduft und Mief. Mein rechter Arm ist fest eingepackt in einen dicken Gipsverband und meine Beine zieren lange, weiße Thrombosestrümpfe, die einen auch nicht gerade frieren lassen. Gerne hätte ich die Decke einfach bei Seite geschoben, doch im Moment ging das nicht. Es war bald Besuchszeit. Eigentlich können die Besucher hier kommen und gehen wann Sie wollen, aber die meisten kamen eben doch nachmittags, so wie gleich. Das dünne Krankenhaushemd, das nur hinten am Hals zugebunden ist verdeckt leider nicht allzu viel und würde ich jetzt die Decke beiseitelegen, könnte jeder Fremde die Windel sehen, die ich darunter trug.

Eine Windel? Ja, das war es eben, diese Sache von der ich nicht so recht wusste ob ich mich darüber freuen sollte oder nicht. Sicherlich, kein normaler Mensch würde sich darüber freuen, wie ein Baby, plötzlich wieder in Windeln gewickelt zu werden. Bei mir verhielt sich die Sache allerdings etwas anders. Nun trug ich die Windel nicht unbedingt, weil ich sonst ins Bett machen würde oder nur, weil ich nicht aufstehen durfte, da hätten es eine Urinflasche und eine Bettpfanne genau so getan. Obwohl, mittlerweile war es eigentlich so. Allerdings war ich etwas anders in diese Situation geraten.

Ich habe schon immer gerne Windeln getragen. Es ist ein Fetisch von mir. Woher ich das habe, weiß ich nicht. Es fing während der Pubertät an. Ich hatte irgendwann das Verlangen mir eine Windel anzuziehen und dieses Verlangen steigerte sich über die Jahre immer mehr. Oft trug ich auch tagsüber unter meiner normalen Kleidung Windeln. Keiner, außer mir wusste davon, allerdings befürchtet ich immer, irgendwann würde diesmal jemand bemerken. Auch an dem Tag, wo ich meinen Unfall hatte trug ich wieder mal Windeln.

Am Morgen war ich ein wenig früher als sonst aufgestanden. Ich war alleine zu Hause, meine Eltern und mein Bruder waren für zwei Wochen in die Berge gefahren. Sie wollten erst am Wochenende wiederkommen. Ich konnte nicht mit, weil ich keinen Urlaub bekommen hatte. Das hatte allerdings den Vorteil, dass ich nachts ungeniert Windeln tragen konnte. Meine Windel hatte ich noch am Abend bevor ich eingeschlafen bin nass gemacht. Das machte ich meist so, denn mir im Schlaf in die Windeln zu machen war mir leider bis dahin noch nicht gelungen. Ich wollte also erst noch Duschen. Ich öffnete die Klebestreifen der nassen Windel, zog sie vorsichtig aus, rollte sie zusammen und warf sie dann in den Mülleimer. Der Müll sollte am kommenden Tag abgeholt werden, so brauchte ich keine Angst haben, dass meine Eltern bei ihrer Rückkehr am Wochenende eine Windel im Müll finden würden. Nun ging ich unter die Dusche und dann auf die Toilette. Ich hatte immer noch das Verlangen eine Windel tragen zu müssen und so ging ich wieder in mein Zimmer, nahm eine frische Windel aus meinem Versteck, legte mich damit auf mein Bett und zog sie mir an. Ich genoss es die frische, saubere Windel an mir zu spüren. Ich musste noch mal einen kurzen Abstecher zu dem großen Spiegel im Schlafzimmer meiner Eltern machen, um mich zu betrachten. Da Stand ich, völlig nackt, nur das, was andere vielleicht als das wesentliche an einem männlichen Körper betrachten würden, wurde verhüllt, und zwar durch eine große weiße Windel. Ich muss sagen, ich gefiel mir so wesentlich besser als nackt. Ich hatte lange gesucht nach diesen weißen Windeln, und fand sie dann eines Tages in einem Kaufhaus in der Nachbarstadt. In Sanitätshäusern kriegt man selten rein weiße Windeln. Mit der Hand fühlte ich das dicke Paket und genoss die Plastikfolie zwischen meinen Fingern. Ob das alles so sein musste, was ich da tat, fragte ich mich aber jedes Mal, wenn ich mich vor dem Spiegel, gewickelt wie ein kleiner Junge sah, aber in das Gesicht eines erwachsenen Mannes blickte.

Auch heute blieb mir keine Zeit über eine Antwort auf diese Frage nachzudenken, denn die Zeit drängte mittlerweile ein Wenig. Ich ging also wieder in mein Zimmer und zog mich weiter an.

Wenn die Windel frisch war, zeichnete sie sich immer ein wenig unter meiner Jeans ab. Das legt sich aber später. Zur Sicherheit betrachtete ich mein Hinterteil noch einmal im Spiegel. Ich machte mir mein Frühstück, warf nochmals - aller guten Dinge sind drei - einen prüfenden Blick in den Spiegel und fuhr dann zur Arbeit.

Es war viel Verkehr heute. Ich fuhr vorsichtig auf die Kreuzung zu. Die Ampel zeigte grün. Als ich gerade die Kreuzung überqueren wollte passierte es! Von links sah ich noch ein Auto kommen was bei Rot über die Ampel gefahren sein muss. Dann knallte es. Mir wurde schwarz vor Augen, ich war Ohnmächtig. Was danach geschah, weiß ich mehr.

Glückliche FügungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt