Traum oder Realität?

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Aprils Traum.

*Wo bin ich? Hektisch drehe ich mich um, sehe zwischen den Bäumen hin und her, bis plötzlich jemand aus dem Schatten der Bäume hervortritt. Geschockt bleiben meine Augen an der dunklen Gestalt hängen, unfähig irgendwie zu reagieren mustere ich die Gestalt, die mir immer näher kommt. Zwei Meter vor mir bleibt sie stehen. "April, du musst jetzt ganz ruhig bleiben, ich zeige dir etwas!" sagt eine mir bekannte Stimme. Ist das etwa Paul? "Paul?" doch ein lautes reißen ließ den Namen im  Dunkeln verhallen, als plötzlich ein riesiger Wolf vor mir steht.*

Jareds Sicht:
"Paul?" schrie April auf einmal panisch.

Ich schreckte hoch und schaute zu ihr hinüber. War Paul etwa hier? Nein, sie schlief tief und fest. *Was sie wohl von ihm träumt?*, grinste ich nun vor mich hin. Ich wollte mich gerade wieder in mein Kissen fallen lassen, als sie plötzlich irgendwas mit Paul und Wolf vor sich hin murmelte. Jetzt war ich hell wach. Sie hat doch nicht etwa unser Geheimnis unbewusst in ihrem Traum herausgefunden oder doch? Ich lauschte noch eine Weile bis ich beschloss Sam, der gerade Patrouille hat, aufzusuchen.

*SAM!* rief ich laut in Gedanken.

*Jared was machst du um die Zeit im Wald, du hast doch erst heute Abend Patrouille?!* antwortete Sam verwundert.

*Ich glaube April hat gerade unser Geheimnis herausgefunden!*

*Jared du Idiot! Hast du dich etwa in eurem Zimmer verwandelt?* platze Leah geschockt dazwischen.

*Natürlich nicht!* antwortet ich ihr genervt.

*Wie hat sie es dann herausgefunden?* wollte Sam nun wissen.

*Besser gesagt, wann wird sie es bewusst herausfinden?* verbesserte ich ihn. *Sie hat im Schlaf irgendwas mit Paul und Wolf vor sich hin gemurmelt. Deshalb hat wahrscheinlich ihr Unterbewusstsein es schon herausgefunden.* versuchte ich die Situation zu erklären.

*Okay, danke Jared. Wir treffen uns dann um sechs bei mir und Emely, dort werden wir uns einen Plan überlegen wie wir fortfahren.* entschloss sich Sam.

Ich rannte also zurück zum Haus und legte mich noch für ein paar Stunden aufs Ohr. Als ich wieder aufwachte war es schon dreiviertel sechs. Ich schlich mich aus unserem Zimmer hinunter in die Küche und schrieb schnell einen Zettel.

>>Bin bei Sam, keine Sorge, es gibt nur dringend etwas zu besprechen. Komme irgendwann im Laufe des Tages wieder. Jared. <<

Leise lies ich die Haustür hinter mir ins Schloss fallen, zog meine Sachen aus, verwandelte mich und rannte los. Nach circa zehn Minuten erreichte ich das Haus von Sam und Emely. Als ich zur Tür herein kam, saßen bereits Leah, Embry, Paul und natürlich Sam am Tisch. Kurz darauf kam auch noch der Rest des Rudels.

"Und warum müssen wir um die Uhrzeit jetzt hier sein?" fragte Paul etwas angepisst. Die anderen die es auch nicht wussten, schauten ebenfalls nicht gerade begeistert und warteten auf eine Erklärung.

"April hat anscheinend unser Geheimnis herausgefunden." sagte Sam kurz, während sich alle zu mir drehten und mich böse anschauten.

"Hey bleibt mal locker! Ich habe mich nicht vor ihr verwandelt oder irgendwas ausgeplaudert. Theoretisch ist Paul schuld." verteidigte ich mich. Pauls Miene änderte sich bei meinem letzten Satz von verärgert zu entgeistert, was bei ihm ziemlich lustig aussah. Allerdings musste ich mir ein lachen verkneifen, denn die Situation ist alles andere als lustig. Natürlich erwarteten jetzt alle eine Erklärung, warum Paul daran schuld sein soll.

"April hat im Schlaf irgendwas von Paul und Wolf vor sich hin gemurmelt, weshalb wir vermuten, dass ihr Unterbewusstsein unser Geheimnis herausgefunden hat." während ich die Anschuldigung erklärte huschte ein kleines grinsen über Pauls Lippen.

Nach kurzem schweigen, stellte Sam jetzt klar, warum alle um die Zeit hier antanzen sollten.

"Und jetzt brauchen wir einen Plan, wie wir herausfinden was sie geträumt hat und ob sie es schon bewusst weiß oder nicht."

"Jared kann sie doch einfach fragen." schlug Seth vor.

"Das wäre zu auffällig, wenn sie schon etwas vermutet, was durchaus sein kann, findet sie es gleich heraus." entgegnete ihm Jacob.

"Wie, es kann sein, dass sie durchaus was vermutet?" fragte Sam skeptisch.

"Ähm, naja, gestern als du Emely beim Abwaschen geholfen hast, hat sie ganz schön viele Fragen gestellt..." gab Jacob etwas zögerlich zu.

"Was für Fragen?!" wollte Sam jetzt wissen.

"Warum wir kein T- shirt tragen, was das für ein Tattoo ist und weitere aber nicht so wichtige Fragen." antwortet Quil.

"Na toll!" schnaufte Sam stark aus, lehnte sich zurück an die Stuhllehne und rieb sich mit seinen Händen über sein Gesicht. Dann schaute er uns alle mit dem Alphtier - Blick an, was allen sehr unangenehm war.

Nach einem gefühlt stundenlangen Schweigen meldete sich Paul kleinlaut zu Wort: "Wie wäre es, wenn ich mit ihr rede, vielleicht erzählt sie dann von ihrem Traum. Sie hat ja anscheinend von mir geträumt und sie ist meine Prägung, was heißt, dass sie mich anscheinend mag. Und wenn wir wissen was sie geträumt hat, können wir uns überlegen, wie wir es ihr erklären, denn früher oder später muss sie es sowieso erfahren."

"Hat jemand eine bessere Idee?" fragte Sam in die Runde. Alle schüttelten den Kopf. "Gut, dann haben wir einen Plan, wir müssen April jetzt nur noch irgendwie mit Paul zusammen bringen."

"Ich glaube sie will heute irgendwann zum Strand joggen oder spazieren, Paul könnte dort auf sie warten und der Rest dürfte sich dann ergeben."

"Alles klar, dann können wir das Thema erstmal beiseite schieben und Frühstücken." sagte Sam und schaute wieder fröhlicher. 

Aprils Sicht:
"Ahh..." Kerzengerade saß ich in meinem Bett und brauchte erstmal ein paar Minuten, um zu realisieren, dass das alles nur ein sehr verrückter Traum war. Wahrscheinlich habe ich mich wieder zu sehr mit Wölfen beschäftigt und zu viel über Paul nachgedacht. Paul...als ich an ihn dachte musste ich schmunzeln. Sein grinsen, seine Ausstrahlung, die warme rostbraune Haut und seine wunderschönen braunen Augen. Er ist einfach perfekt. Mit einer seltenen guten Laune ging ich ins Bad und machte mich fertig. Es sah zwar nicht nach Regen aus, aber hier weiß man ja nie wann es regnet, weshalb ich meine regenfesten Laufsachen anzog.

"Guten Morgen." rief ich fröhlich als ich die Treppe herunter kam.

"Morgen." strahlte Lorraine ebenfalls fröhlich.

Nathan schaute mich allerdings nur verwirrt an und hatte eine Augenbraue hochgezogen.

"Hast du irgendwas genommen, weil du so gute Laune hast?"

"Nein, aber ich bin von alleine aufgewacht und nicht durch den frühen Vogel, Jared." antwortete ich lachend.

"Wo ist er eigentlich?" fragte ich die beiden, während ich mir ein Toastbrot in den Toaster steckte.

"Er hat einen Zettel geschrieben. Da steht, dass er bei Sam ist, um irgendwas zu besprechen." antwortete Lorraine und reichte mir den Zettel.

"Achso." sagte ich, nahm mir mein Toast und setzte mich an den Tisch.

Während ich meinen Toast aß, betrachtete ich den Zettel.

*Komisch, die Schrift auf dem Zettel sieht ganz schön hektisch geschrieben aus. Er hatte es anscheinend wirklich ziemlich eilig. Was treiben die Jungs nur? Irgendwie muss ich das herausfinden!
Die Frage ist nur wie?* 

Als ich fertig mit Frühstücken war, verabschiedet ich mich und joggte los  Richtung Strand. Natürlich gingen mir die ganzen Ungereimtheiten nicht mehr aus dem Kopf. Der angebliche Versprecher von Leah, die Körpertemperatur, das Tattoo und natürlich der Zettel. Nach einer guten halben Stunde kam ich am Strand an.


Umzug in mein neues LebenWhere stories live. Discover now