Kapitel 7

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Auroras Sicht

"Das ist nicht dein verfickter ernst.", zischt Saphira in meine Richtung, hat sich vor Überraschung sogar die teure Sonnenbrille von der Nase genommen und starrt mich fassungslos aus hellen Augen an.

"Saphira!", kommt es von meiner Mutter, welche es sich unter der Sonne total bequem gemacht hat und nur halb an unserer Konversation teilnimmt.

Im Nachhinein bin ich doch glücklicher darüber, dass wir uns dafür entschieden haben, Aaron und Grace zuhause zu lassen und meine Eltern mitzunehmen, denn jetzt habe ich wirklich nur meine Lieblingsmenschen um mich herum, bis auf die Tatsache, dass Penelope fehlt, aber da auch sie noch einen Jungesellinnenabschied zu feiern hat, mache ich mir darum keinen Kopf.

Leise seufzend nicke ich nur, während ich die Kopfhaut meines Sohnes massiere, welcher in nichts weiter als einer Windel gekleidet und einem Schnuller im Mund seinen Vater, Onkel und seine Schwester dabei beobachtet, wie die drei den Spaß ihres Lebens im Meer haben.

Bis vor zehn Minuten war auch Ten mitten im Geschehen, doch da er schon im Flugzeug kaum geschlafen hat, überkommt ihn endlich die Müdigkeit und ich weiß, wie gerne er weiterhin mitmachen würde, doch einfach keine Kraft mehr hat.

Seine Hand streichelt total verschlafen meine Wange und er gibt immer wieder irgendwelche Geräusche von sich, so als würde er jedes unserer Worte verstehen.

Ich spüre die genau so überraschten Blicke meiner Schwägerin in meiner Seite und lasse kurz meine Augen zu ihr gleiten, bevor ich erneut nicke.

"Bevor ihr gestern zum Lunch gekommen seid hat Ivan das Haus gestürmt, um Alec zur Rede zu stellen. Er war komplett außer sich, hat nicht Mal versucht ruhig zu bleiben und - ich weiß, dass das was ich getan habe falsch war, aber je öfter ich daran denke wie oft ich wegen dieser", ich halte kurz die Ohren meines Sohnes zu, "Fotze", lasse danach sofort wieder meine Hand in seine Locken gleiten, " geweint habe, desto wütender und frustrierter werde ich und bereue nichts.", sage ich ruhig und lasse einen Laut der Verzweiflung über meine Lippen gleiten.

"Was für eine verf-"

"Saphira!", ertönt sofort die Stimme meiner Mutter neben uns und ich grinse kurz bevor ich meiner Schwester einfach nur zunicke.

"Mama, ich muss sie beleidigen! Sie hat ein riesiges Projekt abgeblasen nur weil ein verheirateter Mann sie nicht genommen hat, ich meine was ist das denn für eine Scheiße?!", zischt Saphira und bindet sich vor rasendem Temperament sogar die Haare zu einem Dutt.

Amüsiert beobachte ich sie dabei, wie sie ihren schlafenden Sohn noch weiter zudeckt, bevor sie ihre ganze Aufmerksamkeit wieder an mich wendet.

"Ach, scheiß doch einfach auf diese Hure.", ertönt plötzlich die Stimme von meinem Dad und sofort schießen alle vier blonden Köpfe in seine Richtung, wobei er nur mit den Schultern zuckt und einen großzügigen Schluck von seinem Bier nimmt, ehe er sich wieder neben meine Mutter setzt.

"Danke, Dad!", ruft Saphira und liefert sich ein kurzer Blickduell mit unserer Mum, ehe sie sich wieder nach hinten lehnt und ich seufze.

"Ich hatte doch nie vor, mich in irgendeiner Art in seine Geschäfte einzumischen, aber-"

"Verdammt, Rory, hör auf damit. Das was du getan hast, war nicht das richtigste, aber es war auch nicht falsch. du bist seine Ehefrau und die Mutter seiner Kinder. Diese Fotze musste einfach zurecht gewiesen werden und zwar genau von dir. Ich hasse es, solche Ausdrücke zu verwenden, aber du musstest dein Revier markieren und dieser Hure zeigen, dass du dir nicht alles gefallen lässt.", sagt meine Schwester und guckt mich besorgt, mit einem unglaublich stolzen Ausdruck in den hellen Augen an, während sie den Ruf ihres Namens geschickt ignoriert.

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