Kapitel 3

24.6K 590 213
                                    

(Rechtschreibfehler ignoriere bitte)

"Aurora? Was machst du denn so früh auf den Beinen?", ertönt plötzlich die Stimme meines Vaters aus dem Flur, als ich in Sportklamotten aus dem Bad komme und leicht überfordert blicke ich ihn an.

"Ich gehe ein bisschen joggen, um meinen Kopf frei zu kriegen, bevor die Kinder aufwachen.", sage ich ruhig und binde mir die Haare zu einem Zopf.

Mein Kopf ist so voll, dass mir sogar das Sprechen schwerfällt, was höchstwahrscheinlich auch am Schlafmangel liegt, doch das ignoriere ich, denn meine Gedanken wiegen einfach mehr.

Die ganze Nacht konnte ich nicht aufhören an Alec und das neue Baby zu denken und irgendwann habe ich natürlich angefangen zu weinen, was mir letztendlich die ganze Kraft aus dem Körper gesaugt und eingeschläfert hat.

Einerseits habe ich überlegt, wie ich meinem Ehemann die tolle Nachricht von meiner dritten Schwangerschaft mitteilen soll und gleichzeitig ausgemalt, was ich denn jetzt tun werde, wenn Alec und ich uns trennen.

Und zu meinem nervenaufreibenden Kopfchaos kam auch noch die ständige Unruhe von Ten.

Er ist die ganze Zeit immer wieder aufgewacht, hat nach mir gesucht, so als wüsste er, dass etwas nicht stimmt.

Erst nach dem dritten Mal ist er dann endlich eingeschlafen und bis jetzt nicht aufgewacht, doch dafür musste ich mich letztendlich von Schlaf verabschieden und mein Körper lässt mich jede fehlende Stunde bis in die Knochen spüren.

Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass die Wände mich einengen und ich nicht atmen kann, weswegen ich mich aus dem Bett geworfen und entschlossen habe, joggen zu gehen.

"Dir geht es nicht gut, oder Liebling?", fragt Dad mich und strahlt aus blauen Augen in meine Richtung.

Sofort melden sich die Tränen und ohne mich groß von den Emotionen einnehmen zu lassen, schüttle ich wortlos den Kopf.

"Aber ich werde das schon überstehen.", murmle ich atemlos, als ich merke, wie meine Stimme zu brechen droht.

Die Augen meines Vaters trotzen vor Sorge, aber auch Verständnis und ich lächle nur kurz, bevor ich nach meinem Telefon greife und in Richtung Haustür laufe.

Gerade als ich sie hinter mir wieder schließe, erblicke ich die große, auch in Sportklamotten gekleidete, Gestalt von Dean.

"Guten Morgen.", sage ich ruhig und augenblicklich schießt sein Kopf in meine Richtung, ehe er mich aus blauen Augen breit anfunkelt.

"Morgen. Wie war deine Nacht?", fragt Dean höflich und zieht sich eine schwarze Mütze über die dunklen Haare, bevor er sich richtet und mich anlächelt.

Ich seufze leise, würde ihm am liebsten alle meine Gedanken ins Gesicht brüllen, doch dann fällt mir ein, dass es einfach nur gestört wäre, wenn ich das denn tun würde, weswegen ich nur Schulter zuckend ein leises "gut" von mir gebe, bevor ich ihm dieselbe Frage stelle.

"Ehrlich gesagt konnte ich nicht schlafen und die Wände haben mich irgendwann eingeengt, deswegen gehe ich auch jetzt laufen.", erwidert er jedoch total offen und aufmerksam nicke ich.

"Wenn du willst, können wir ja zusammen laufen. Ich kenne da einen ruhigen Weg, der nicht so von all dem Straßenlärm umgeben ist.", bietet Dean mir an und sofort fallen mir die eifersüchtigen Augen meines Ehemannes ein, welche ich geschickt in den Hintergrund schiebe, denn ich will an alles denken, nur nicht an ihn.

"Gerne.", erwidere ich also und der Schwarzhaarige nickt lächelnd, bevor wir uns zusammen zum Aufzug begeben und runterfahren.

"Ich will nicht, dass du denkst, ich flirte mit dir, Aurora, denn das würde ich niemals tun. Nicht weil ich dich nicht attraktiv finde, sondern weil du den Ring am Finger und Nachnamen eines anderen trägst. Ich habe zu viel Respekt vor der Ehe, um solche Dinge zutun.", meint Dean ruhig und guckt mich die ganze Zeit an.

THE HADLEYSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt