1. Normaler Tag

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Langsam schritt das fünfzehn jährige Mädchen voran. Es wird von allen Seiten angestarrt und über die 1,67 Meter große Jugendliche wird getuschelt, doch sie stört es nicht, denn sie war es schon gewohnt. Ihre emotionslosen Augen, wobei eines mit einem Verband abgedeckt wurde, schauten weiterhin geradeaus zum Eingang der Schule. Bald würden die Zeugnisse verteilt werden, doch bis dahin dauert es noch eine knappe Woche. Ihre kastanienbraunen Haare, mit blutroten Spitzen, wehten in dem seichten Wind, während die herabscheinende Sonne sie zum Glänzen brachte. Jus blasse Haut ähnelte Schnee und ihr nicht verdecktes rotes Auge strahlte Kälte aus.
Der schwarze Matrosenanzug, mit rotem Tuch, bewegte sich bei jedem ihrer Schritte, die sie immer weiter zu der heutigen Hölle brachte, oder auch Schule genannt.
Der gepflasterte Weg, wurde von blühenden Kirschbäumen begleitet.
Ju konnte das Getratsche ihrer Schulkollegen hören, das von dem Geräusch raschelnder Blätter, Vogelgezwitscher und den Schritten unterlegt wurde. Es war einer der wenigen Augenblicke in denen die Braunhaarige einmal kurz tief Ein- und Ausatmen konnte, während sie nur ihrer Umgebung zuhörte. Leider dauerten diese Momente nur sehr kurz, so wie heute. Der allzu perfekte Moment wurde durch das unangenehm laute Brüllen eines Jungen aus ihrer Klasse unterbrochen. Es näherten sich Ju schnelle Schritte, welche immer lauter wurden. Mit jeder weiterer Annäherung wuchs ihre innere Panik, doch von außen wirkte sie so uninteressiert, wie immer. Plötzlich legte sich eine große Hand auf ihre Schulter, weswegen die Jugendliche sich ein wenig erschreckte. Durch die Berührung blieb sie abrupt stehen. Sie spürte wie sich etwas ihrem linken Ohr näherte. Dieses ,,Etwas'' entpuppte sich als Kopf, denn diese Person begann in ihr Ohr zu flüstern:,, Heute wird ein ganz besonderer Tag für dich. Weißt du warum? Na, weil heute dein Geburtstag ist, nicht?''
Daraufhin folgte nur ein hämisches Lachen und ein fester Stoß, der Ju auf die Knie fallen ließ, doch der Boden verabschiedete sich schnell von ihr, als sie am rechten Oberarm gepackt wurde und hinter jemanden hinterhergezogen wurde. Die Schülerin wusste schon längst wer das war. Sie versuchte sich aufzurichten, jedoch als sie es endlich geschafft hatte, war es schon zu spät und sie wurde, wie jeden Tag gegen die Wand, gegenüber von ihren Klassenraum geworfen. Schmerzerfüllt blickte die Schülerin in das Gesicht der Person. Zwei rubinrote Augen zierten das hasserfüllte Gesicht der Person, während sein stacheliges, blondes Haar, von hinten von einer der unzähligen Lampen in diesen Gebäude beleuchtet wurde.
Bakugou Katsuki.

Er starrte dominant und voller Hass auf sie herab, mit den Händen in den Taschen der schwarzen Schuluniform und einen schiefen Grinsen im Gesicht. Plötzlich, hob der Blonde sie am Kragen hoch und ließ ein paar kleine Explosionen in seiner Hand erscheinen, welche immer größer wurden, bis sie das Gesicht seiner Klassenkameradin trafen. Währenddessen schlug er mit seiner anderen freien Hand auf Ju ein, während diese nur schmerzerfüllte Laute von sich gab und es über sich ergehen ließ. Bakugou schlug viele andere Schüler, doch Midoriya Izuku traf es am schlimmsten. Die beiden sind Kindheitsfreunde, doch Kacchan, wie ihn Midoriya nannte, ist dies egal. Seitdem er seinen Quirk hat ist er ein egoistischer Vollidiot geworden, war jedoch weiterhin mit Deku, also Midoriya, befreundet. Als allerdings herauskam, dass der Grünhaarige keinen Quirk besitzt veränderte sich alles und Bakugou begann ihn zu ärgern. Ju kam erst dieses Jahr in die Klasse und wegen dem Verdacht, dass sie ebenfalls nichts Besonderes an sich hat, fing die Klasse an sie zu ignorieren, oder wie jetzt, zu schlagen, treten, was auch immer.
Doch die Braunhaarige besitzt einen Quirk, jedoch hatte sie immer Angst davor andere zu verletzen, weshalb sie ihn nie einsetzte.

,,Leute wie du, sollten sich vom Dach der Schule stürzen. Ich schicke dir Deku nach!'',schrie der Blonde in das Gesicht der Schülerin, während er diese wieder unsanft auf dem Boden absetzte. Alles um Ju drehte sich und es tauchten große schwarze Punkte in ihrem Sichtfeld auf. Sie konnte nur verschwommen sehen, wie sich Bakugou aus dem Staub machte. Kraftlos stützte sie sich an der Wand ab und dachte über das Gesagte nach. ,,Vielleicht hat er recht und ich sollte es einfach machen. In dieser Welt bin ich doch eh nur verbrauchte Luft''
Langsam legte sich alles und voller Schmerzen schleppte sich die Braunhaarige in den Klassenraum, zu ihren Platz, der in der hintersten Reihe, gegenüber der Fenster war. Ju gab sich alle Mühe, nicht die Mine zu verzerren, denn sie wollte stark sein. In ihren Gedanken schwebt aber immer noch der Satz von Bakugou herum. ,,Leute, wie du sollten sich vom Dach der Schule stürzen. ..."

Gehasster Quirk     -Bnha Fanfic (+Ocs)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt