"Gute Nacht." Mit diesen Worten ging Emily nach oben und ließ sich auf die Matratze fallen. Einen Augenblick später war sie eingeschlafen. Mrs Weasley wunderte sich zwar am nächsten Morgen darüber, dass Fred, George und Emily ständig gähnten und dunkle Ringe unter den Augen hatten, aber sie sagte nichts. Seit dieser Nacht waren die drei gute Freunde. Auch mit Ginny verstand sie sich gut, auch wenn diese ein Jahr jünger war.

Ein paar Tage später kamen die beiden ältesten Weasleybrüder zu Besuch. Bill, der älteste, arbeitete als Fluchbrecher für Gringotts in Ägypten. Er ähnelte seinem Vater sehr, er war genauso dünn und groß, aber er trug sein Haar, sehr zum Leidwesen seiner Mutter, lang. Charlie war zwei Jahre jünger als Bill und arbeitete in Rumänien mit Drachen. Eine große schimmernde Brandwunde zierte einen seiner Arme. Er war nicht so groß wie Bill, sondern ähnelte wie die Zwillinge seiner Mutter mehr. Die beiden begrüßten Emily freundlich.

"Und du arbeitest wirklich mit Drachen?", fragte Emily neugierig beim Mittagessen.

Charlie nickte lächelnd. "Jep. Willst du mal Fotos sehen?" Er zog aus seiner Tasche einen Stapel Fotos und reichte ihn Emily. "Das hier ist ein Rumänisches Langhorn und das ein Schwarzer Hebride. Oh und das ist ein Antipodisches Opalauge. Ein Weibchen, sehr gefährlich."

Emily löcherte ihn mit Fragen und Charlie antwortete ihr begeistert. Auch wenn er bei den gefährlicheren Sachen seine Stimme senkte, damit seine Mutter ihn nicht hörte.

"Fragt sie immer so viel?", fragte Bill seine Mutter amüsiert während er Emily und Charlie beobachtete.

Mrs Weasley lächelte. "Ja, nachdem sie begriffen hatte, dass ihr keiner dafür den Kopf abreisst, ist sie manchmal kaum zu bremsen. Nur Arthur kann sie noch toppen, wenn er mit seinen Muggelsachen beschäftigt ist. Sonst ist sie eher ein ruhiges Kind. Wir wissen nicht viel darüber was im Waisenhaus passiert ist, sie will es uns auch nicht sagen. Aber es war nicht unbedingt eine glückliche Zeit für sie."

Bill musterte Emily verstohlen. "Sie sieht für mich aber ziemlich glücklich aus."

"Das ist sie im Moment auch", erwiderte Mrs Weasley. "Sie lässt sich nicht unterkriegen, egal was ihr passiert ist. Außerdem kümmern sich die Zwillinge viel um sie. Sie haben keine Ahnung wie viel ich ihnen dafür durch gehen lasse. Allerdings nur ausnahmsweise."

"Eine kleine Kämpferin also", sagte Bill.

"Klein, ist sie wirklich", sagte Mrs Weasley seufzend. "Ich gebe ihr schon immer so viel zu essen, aber obwohl sie mehr zu essen scheint als Ron nimmt sie nicht zu. Aber sie isst in einem Tempo, als ob sie befürchtet, dass man es ihr wieder wegnehmen würde."

"Das muss schon was heißen", lachte Bill, der wusste wie viel Ron essen konnte.

Nach dem Essen saßen die Weasleykinder und Emily im Wohnzimmer und sahen Ron und Percy bei einer Partie Zauberschach zu. Die Schachfiguren waren so verzaubert worden, dass sie sich von alleine bewegten und dem Spieler sogar Anweisungen zuriefen. Emily hatte einmal gespielt, aber spektakulär gegen Ron verloren, trotz der Hilfe von allen Seiten.

"Wollen wir nicht lieber eine Runde Quidditch spielen?", fragte Fred in die Runde. 

"Ja", brüllte Ron und schoss schon aus dem Zimmer. Dabei kippte das Schachbrett um und die Figuren fielen auf den Boden. Percy sammelte sie seufzend auf und verschwand danach in seinem Zimmer. Er murmelte dabei so etwas wie: "Ohne mich. Ich beschäftigte mich mit etwas Anspruchsvollem."

„Ach der gute alte Percy-" „Er muss ja schließlich seinem Ruf als Vertrauensschüler gerecht werde.“, sagten die Zwillinge.

"Kommst du mit?", fragte Bill Emily. Sie nickte. Von Quidditch hatte sie schon viel gehört, denn die Weasleys waren begeisterte Anhänger des Sports und es hatte schon viele hitzige Diskussionen darüber gegeben. Aber sie hatte noch nie ein Spiel gesehen, geschweige denn selber gespielt.Sie folgte den Brüdern nach draußen wo schon Ron und Ginny warteten. Die beiden hatten schon die Besen und die Bälle geholt.

Anima - I -  Harry Potter Fanfictionحيث تعيش القصص. اكتشف الآن