Er erblickt die Welt

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Schwarz.
Alles was er wahrnahm war Schwarz.
Dann spürte er den leichten Wind und das Wasser an seinen Füßen.
Er schlug seine Augen auf und sah den leicht wolkenverhangen Himmel, der dennoch viele Sonnenstrahlen durchlies, welche ihm jetzt in das Gesicht schienen.
Es war so friedlich.
Ein recht großer See umgab die kleine Insel auf der er war.
Er sah sich um und sah, dass er mit seinen Stiefeln im Wasser lag.
Fluchend stand er auf und versuchte das Wasser so gut wie möglich aus seinen Schuhen zu bekommen. Wieso war er überhaupt hier? Das dürfte sein Diener ihm später schön erklären. Merlin. Mit einem Mal überrollten ihn die Erinnerungen an die letzten Ereignisse förmlich.
Dass sein Diener- und mehr noch Freund- ein Zauberer war, dass seine Schwester und Todfeindin durch eben dessen Hand starb, dass er selbst... starb.
Doch wieso lebte er dann?
Er, Arthur Pendragon starb, und doch lebte er wieder.
War es Zauberei?
Wahrscheinlich.
Was denn sonst?
Jetzt musste er aber erst einmal von dieser Insel herunter um dann nach dem Rechten sehen zu können. Zuerst suchte er noch nach einem Boot, stieg dann aber in das recht kalte Wasser um an das andere Ufer zu schwimmen.
Dies gelang ihm trotz des schweren Kettenhemdes und der noch schwereren Rüstung recht gut. Doch als er die Mitte erreichte, tat sich vor ihm ein helles Licht auf.
Eine Hand erhob sich aus dem Wasser und in ihr ein Schwert.
Sein Schwert.
Excalibur.
Das Schwert, dass selbst die Toten töten konnte.
Zögernd nahm er es - immer noch bemüht nicht unterzugehen - selbst ihn die Hand und die fremde Hand verschwand so schnell wie sie aufgetaucht war. Immernoch verwirrt schwamm er erst einmal weiter. Nicht lange und er erreichte das andere Ufer.
Er lief erstmal los, doch zog etwas sehr merkwürdiges seine Aufmerksamkeit auf sich. Er ging zu dem seltsamen Boden um ihn genauer begutachten zu können.
Es sah aus wie Stein, doch war es zu eben um aus Stein zu sein.
Doch was war es dann?
Und dann noch diese weißen Linien.
Allerdings kam er gar nicht mehr dazu sich viele Gedanken zu machen, da ein seltsames Gefährt in Windeseile auf ihn zu raste und nur Zentimeter vor ihm zum Stillstand kam.
Er legte seine Hand an den Griff seines Schwertes, bereit es zu ziehen. Dieses hatte er an seinem Gürtel befestigt um es nicht die ganze Zeit halten zu müssen.
Noch misstrauischer wurde er allerdings als eine Frau, etwa um die 40 Jahre, aus diesem... Ding herauskam.
"Oh mein Gott! Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Sie können sich doch nicht einfach so auf der Straße hocken. Zwei Sekunden später und ich hätte sie angefahren. Geht es Ihnen gut? Sie sehen so blass aus. Und ganz nass sind Sie auch. Kommen Sie erstmal mit zu mir, da gebe ich Ihnen etwas Trockenes zum anziehen und duschen können Sie auch."
Die Frau wollte Arthur schon am Arm nehmen und ihn zu diesem Etwas ziehen, doch griff er nach seinem Schwert. Diese wich erschrocken zurück.
"Wer sind Sie? Und was ist dieses eigenartige Gefährt? Sind Sie eine Hexe? Natürlich sind Sie das. Oder wollen Sie lieber Zauberin genannt werden? Nun weiß ich zwar, dass nicht alle mit magischen Fähigkeiten böse sind, doch das geht über Heilkunst hinaus. Ich bin Arthur Pendragon, König von Camelot. Ich rate euch, sagt mir die Wahrheit. Bitte. Ich weiß nicht was das alles soll. Erklärt euch und weißt mir den Weg nach Camelot. Möglicherweise erweise ich euch Gnade und verschone euer Leben vor dem Scheiterhaufen." Natürlich hatte Arthur seine Meinung über Zauberei wegen Merlin geändert, doch befürchtete er, das drohen momentan der einfachste Weg war. Er musste wissen was hier vor sich ging. Das war das Werk eines mächtigen Zauberers, da war er sich sicher. Doch wer? Morgana war tot. Und Merlin, Emrys oder Dragoon der Große, wie er sich einst nannte, würde es nicht wagen. War er überhaupt mächtig genug soetwas zu machen? War etwa ein neuer Magier gekommen? Stand Camelot der Untergang bevor? War er deshalb wieder unter den Lebenden?
Mittlerweile hatte sich die Frau von ihrem Schock erholt und die Polizei gerufen. Sie berichtete, dass der junge Mann überaus verwirrt war, zu viel Alkohol getrunken, zu viele Drogen genommen hatte oder alles zusammen. Vielleicht hatte er auch nur einen ziemlich kranken Sinn für Humor. Oder er war psychisch gestört. Wer würde denn sonst in einer Rüstung schwimmen gehen- so hatte es zumindest den Anschein.
Arthur versuchte noch eine ganze Weile die angebliche Zauberin zum Sprechen zu bewegen, verletzte diese allerdings nicht. Gestört wurden seine Versuche allerdings von einem zweiten, sehr ähnlichen merkwürdigem Gefährt.
Dieses hielt nur wenige Meter vor ihnen.
Erleichtert traute sich die mittlerweile völlig verängstigte Frau nun mehrere Schritte von dem jungen Mann weg zu laufen.
Aus dem zweiten Etwas kamen nun ein Mann, etwa auch um die 40 Jahre alt, und eine Frau, um die etwa 25 Jahre alt, heraus.
Arthur, dem das Ganze immernoch nicht geheuer war, zog sein Schwert und richtete es auf den Mann und die etwa gleichaltrige Frau.
Dies als Bedrohung sehend, hoben die zwei uniformierten Personen ihre Hände um zu signalisieren, dass sie keine Bedrohung seien. "Alles in Ordnung, Junge. Wir wollen dir nichts Böses, leg einfach das Schwert weg." Die junge Frau hatte eine sanfte Stimme.
"Ihr seid Zauberer, da hilft es nichts mir eure leeren Hände zu zeigen. Hört zu, ich stehe der Zauberei nicht so feindselig gegenüber wie mein Vater. Durch einen... Freund noch weniger als jemals zuvor, doch bin ich verwirrt. Erst starb ich, jetzt lebe ich wieder und zudem herrscht hier zu viel Zauberei, als das ich nur kurz unter den Toten verweilte. Sagt mir also, wo befinde ich mich hier? Ist das hier Camelot, Essetir oder welcher Bereich Elbions?"
Die Uniformierten musterten den Mann mit einer Mischung aus Verwirrung, Misstrauen und Unglaube.
"Junger Mann, ich würde sie bitten mit zur Wache zu kommen und dort einige Fragen zu beantworten."
Der ältere Mann sprach seine Worte hart und bestimmt. Der König nickte, denkend sie würden zu einem Wachposten oder gleich zum Schloss gehen.Die zwei bewegten sich langsam auf den seltsamen Karren zu, als Arthur stehenblieb und meinte er würde nicht in dieses Gefährt steigen. Die Uniformierten und der junge König diskutierten 15 Minuten lang warum letzterer sich vehement weigerte das Auto - wie sie das Ding nannten - zu betreten.
"Ed, das wird so nichts. Nimm du die Frau und fahr schon einmal zur Wache, ich laufe mit ihm hier", die junge Frau deutete auf Arthur, "dahin. In ungefähr 20 Minuten sind wir da, so weit weg ist es ja zum Glück nicht. Falls er abhaut, habe ich ja im Notfall noch meinen Taser."

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So. Das erste Kapitel. Falls es ein großer Haufen Scheiße ist bitte einfach sagen. Falls es das Beste ist, was ihr je gelesen habt bitte auch einfach sagen. Ich freue mich über Feedback. Ansonsten.... keine Ahnung. Morddrohungen und Kekse - besonders welche mit Schokostückchen sind gerne gesehen, und ja.... Tschau

-LG

Merlin, Arthur und das 21. JahrhundertWhere stories live. Discover now