Kapitel 1

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Der kalte Wind pfiff zwischen den Blättern der Bäume entlang, die den Weg säumten. Du und Jimin saßen auf einer Bank im Park.
Ein Schauer überkam dich, als die Luft durch den Stoff deines Pullovers drang. Unmittelbar schmiegtest du dich dichter an Jimin an.

Er blickte zu dir herunter. Du spieltest mit seiner Hand herum, die mit deiner verschränkt war. Er genoss deine sanfte Berührung. Auf seinen Lippen breitete sich ein warmes Lächeln aus, was seine Augen schmaler werden ließ. Zufrieden betrachtete er dich. Er lauschte dir aufmerksam wie du von deinem Tag erzähltest, wie sehr du ihn die letzte Zeit vermisst hattest. Er kam nicht ohnehin sich zu fragen womit er nur so einen Engel verdient hatte. Sachte beugte er sich zu dir herüber um einen Kuss auf deiner Schläfe zu platzieren. "Ich liebe dich Y/N" flüsterte er. Ihm war bewusst das du diese Worte noch nie erwiedert hattest, doch das würde ihn keines Falls davon abhalten dir seine Liebe zu gestehen. Tag für Tag. Er wusste dass du deine Zeit brauchtest, dass du dich erst bereit fühlen musstest. Und er akzeptierte es. Anfangs hatte es ihn dein Schweigen verletzt, doch nun verstand er es. Du hattest es ihm erklärt, was du alles damit verbandest.

Überrascht sahst du auf, als du seine vollen Lippen auf deiner Haut fühltest. Deine Wangen färbten sich hell rosa. Auch wenn ihr beide bereits zwei Monate lang zusammen wart, ließen Jimins Zärtlichkeit noch nach wie vor dein Herz schneller schlagen. Verlegen hobst du den Kopf und blicktest ihm in seine warmen braunen Augen, wobei sich eure Nasen spitzen fast schon berührten. Etwas schüchtern überwandest du nun auch die letzten Zentimeter die eure Lippen von einander trennten.

Sanft strich er dir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als ihr euch von einander löstet. Es gefiel ihm wie das spärliche Dämmerlicht auf deinen Haaren glänzte. Er bemerkte wie du unter seinem Blick weiter errötetest und es amüsierte ihn dich so zu sehen. Du warst sonst nie der Typ gewesen, der schnell Verlegen wurde. Doch seit ihr miteinander ausgingt, beobachtete er diesen Zustand recht oft bei dir. Er hatte gefallen daran gefunden. Es gefiel ihm dass er der einzige war, der diese Seite an vor hervorrufen konnte und das ganz mühelos. Manchmal nutzte er es zugegebenermaßen auch schamlos aus. Er küsste dich einfach so aus dem Nichts heraus, oder fuhr sich demonstrativ durchs Haar, während er dir zu zwinkerte. Alles nur um diesen verlockenden Pink Ton auf deinen Wangen wieder zusehen.

Normalerweise versetztest du ihm einen kleinen Stoß wenn du mitbekamst wie er dich bewusst aufzog. Aber nicht dieses Mal. Dieses Mal war er aufrichtig, ohne jeglichen Hintergedanken, das stand für dich außer Frage. "Jimin?" Deine Stimme war eher ein Wispern, kaum mehr als ein Hauchen. Er war dir jedoch so nah, dass das völlig ausreichte. Erwartungsvoll sah er dich an. Doch noch bevor du die drei Worte, die dir schon so lange auf der Seele brannten, aussprechen konntest, traf dich ein dicker Regentropfen auf der Nasenspitze.

Blooming doubtsWhere stories live. Discover now