Eine neue Dunkelheit

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Vader sah sich um. Niemand war zu sehen. Nach einigen Sekunden, die ihm wie Stunden vorkamen, verließ er die Grabkammer und ging nachdenklich zurück. Die Vision hatte ihm nicht gezeigt, was aus ihm selbst, dem Auserwählten, werden sollte, doch wahrscheinlich war es das beste, nicht alles zu wissen.
Nun galt es, sich wieder zur Flotte zu begeben und nach Coruscant zurückzukehren. Der Imperator würde nicht begeistert über sein Scheitern sein, doch er konnte seit der Vision konnte er diese neue Dunkelheit nicht spüren. Es war, als wäre sie einfach verschwunden. Und das allein war für ihn ein Grund zur Beunruhigung.

Es war Lord Vader sofort aufgefallen, das etwas ganz und gar nicht stimmte. Nachdem er das Grab verlassen und sich in das Cockpit seines Shuttles hatte, versuchte er, Kontakt zur Crusader aufzubauen, doch weder der Admiral noch der Kommoffizier antworteten. So schnell es ging hob er ab und flog in Richtung der letzten ihm bekannten Position des Zerstörers. Kaum hatte Vader die Atmosphäre verlassen, sah er den Grund dafür: Söldner.
Ein alter Lucrehulk-Kreuzer der Separatisten, auf dem das Logo einer berühmten Söldnerbande prangte, hatte den imperialen Zerstörer mithilfe von Ionenkanonen außer Gefecht gesetzt und flog die Kämpfer gerade mit einigen Kanonenbooten an Bord. Der Sith konnte die vom Kampf im Hangar stammenden Lichtblitze bis zu seiner jetzigen Position, etwa drei Kilometer entfernt, sehen. Er aktivierte den Autopiloten und ging in den Laderaum, bereit zum Kampf. Das Shuttle flog schneller und schneller, bis es sich plötzlich direkt im Hangar der Crusader befand. Die Laderampe öffnete sich, Vader nahm Anlauf und sprang fast zwanzig Meter tief auf den Boden. Er richtete sich auf und sah sich um. Die Sturmtruppen verteidigten den Hangar nach Leibeskräften, doch die Söldner rückten gnadenlos vor und schafften Platz, um weitere ihrer Transporter landen zu lassen. Ungefähr drei Dutzend Kämpfer befanden sich inzwischen hier.
Vaders Shuttle krachte in eines der Kanonenboote und ließ es Trümmer regnen, welche Soldaten auf beiden Seiten unter sich begruben. Gleichzeitig zündete er sein Lichtschwert und ging langsam durch das Kampfgebiet. Er reflektierte die Schüsse auf die Eindringlinge zurück und streckte, beinahe schon nebenbei, einen nach dem anderen mit seiner blutroten Klinge nieder. Nun hatte er die volle Aufmerksamkeit der Angreifer und wurde ins Kreuzfeuer genommen. Die Salven fetzten durch die Luft, welche inzwischen nur noch ein Gemisch aus Sauerstoff und Rauch war und verfehlten den Sith, manchmal jedoch nur knapp. Nachdem er sich einen Überblick über das Geschehen verschafft hatte, hob er seine rechte Hand in schulterhöhe, ballte sie zur Faust und schlug auf den Boden. Eine Druckwelle breitete sich im Hangar aus und riss die Söldner um, ein willkommener Anlass für die Sturmtruppen, aus ihrer Deckung zu kommen und auf den Feind zu schießen, ohne dass dieser sich wehren konnte. Plötzlich wurde die gesamte Elektronik wieder hochgefahren; der Ionenimpuls hatte aufgehört zu wirken. "Schaltet den Kreuzer so schnell wie möglich aus!", rief Vader, als er mit dem Rücken zur Verwüstung aus dem Hangar stürmte.
Man zögerte damit nicht, im Gegenteil, die Kanoniere hatten sofort ihre Arbeit aufgenommen und dem feindlichen Schiff schweren Schaden zugefügt.
"Lord Vader!"
Der Admiral ging schnellen Schrittes auf ihn zu und befahl einer kleinen Gruppe Soldaten, ihn zu begleiten.
"Es ist eine weitere Söldnergruppe gelandet, der Angriff im Hangar scheint nur eine Ablenkung gewesen zu sein! Sie befinden sich gerade in ihrem Quartier!"
Darth Vader hielt inne. In seinem Quartier hatte er keine persönlichen Gegenstände, außer-
"Mein Holocron", knurrte er leise, als Schlussfolgerung, wonach die Eindringlinge her sein könnten.
"Sofort mit mir kommen! Wir müssen diese Söldner aufhalten!"
Plötzlich ertönte die Stimme des zweiten Offiziers über Lautsprecher.
"Ein Schiff der Söldner flieht! Kanoniere, Feuer eröffnen!"
Vader stürzte zum nächsten Computerterminal und sah sich die Übertragung an. Tatsächlich war gerade ein Schiff der Angreifer gestartet. Es war ein U-Flügler, zweifellos mit dem Holocron an Bord.
Nach drei Sekunden sprang er in den Hyperraum.
"Der Imperator wird alles andere als zufrieden sein", sagte der Sith ruhig.

"Das Scheitern Ihrer Mission tut mir leid", sagte der Admiral. Sie beide befanden sich wieder auf der Brücke der Crusader, wo der Sithlord gerade den Ausgang seines Auftrags schilderte. Wie er erwartet hatte, wusste auch der Befehlshaber des Schiffes nicht, was die merkwürdige Erscheinung bedeuten konnte.
"Ich fürchte, ich bin nicht einmal halb so gewandt in den Wegen der Macht wie Ihr, Lord Vader. Ich bin nur ein einfaches Mitglied der imperialen Flotte."
Vader nickte. "Offen gestanden habe ich mir auch keine Antwort erwartet. Sie und die Crew der Crusader haben mein Vertrauen gewonnen. Ich möchte, dass Sie sich nachher unverzüglich auf den Weg nach Haradas machen. Der Imperator baut dort gerade an einem neuen Projekt. Und Sie sollen es als Oberkommandant überwachen."
Die Freude darüber war dem Admiral anzusehen.
"Ich fühle mich geehrt, Lord Vader."
"Ich ziehe mich nun zurück in mein Quartier und überlasse Ihnen wieder das Kommando."
Der Admiral nickte und drehte sich um, während der dunkle Lord von der Brücke ging.
Er sah aus der Frontscheibe in die unendlichen Tiefen des Alls. Finster und geheimnisvoll.
Mit einer unauffälligen Bewegung zog er ein pyramidenförmiges, rot glühendes und kleines Artefakt aus der Tasche. Das Sith-Holocron. Gesammeltes Wissen der Sith über die Macht und alte Legenden. Ein finsteres Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Admirals aus.
Plötzlich kam ein Offizier angerannt und das Holocron verschwand wieder in der Gürteltasche.
"Admiral Snoke, wir erbitten Anweisung."
"Kurs setzen auf Coruscant. Und das so schnell wie möglich."

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⏰ Last updated: Jun 26, 2018 ⏰

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Star Wars - Uprising: DunkelheitWhere stories live. Discover now