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Der Wind blies mir kalt in mein Gesicht und wühlte mein weiches Fell auf, während ich vollkommen regungslos da saß und auf den Fluss unterhalb der kleinen Klippe, nicht höher als zwei Meter, hinab sah

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Der Wind blies mir kalt in mein Gesicht und wühlte mein weiches Fell auf, während ich vollkommen regungslos da saß und auf den Fluss unterhalb der kleinen Klippe, nicht höher als zwei Meter, hinab sah.

Die Tannen, die sich hinter ihm auftaten, schwangen unruhig umher und ich sah, wie der Himmel immer grauer wurde.

Vermutlich würde es gleich anfangen zu regnen.

Ich kniff die Augen zusammen, um sie ein wenig vor dem stechenden Wind zu schützen und versuchte mit aller Mühe den beißenden Geruch des toten Kaninchens, das ich hinter mir zwischen den Bäumen hatte liegen lassen, aus meiner Nase zu vertreiben.

Funktionierte natürlich super, mit dem Riecher eines verdammten Wolfes.

Wieder wehte einen Böe über die Klippe, ich blieb ungerührt sitzen.

Das letzte Mal hatte ich mich verwandelt, als wir bei Ed und Adam gewesen waren. Bei Will hatte ich es nicht gewagt mein wölfisches Ich zu zeigen und ich wusste nicht einmal wieso.

Es war also lange hinfällig, mich wieder zu verwandeln, dem Blutrausch nachzugehen, auch wenn ich von Zweiterem eher semi begeistert war.

Morgen war es so weit. Ich seufzte. Morgen war die Mondfinsternis.

Seit knapp einer Woche waren wir also bereits in Huntersville und übernachteten in irgendeinem Motel drei Straßen von Mystis Club.

Auf meine erstaunte Frage an Alec, woher er das Geld schon wieder hatte, mit dem er den Thresen-Typen bezahlte, hatte er nur schulterzuckend gemeint, dass Mysti es ihm gegeben hätte.

Wenn man mehr als 2.000 Jahre auf dem Buckel hätte, hatte er gesagt, besäße man eben das ein oder andere Geld.

Naja und die restliche Woche hatten wir eigentlich nicht viel getan, außer in dem Zimmer rumzuhängen. Huntersville zu besichtigen war nämlich für keinen von uns beiden äußerst verlockend.

Ab und zu redeten wir über Nichtigkeiten, doch die meiste Zeit lebten wir vollkommen aneinander vorbei.

Alec zeichnete viel, doch ich hatte mich irgendwie nicht getraut, nachzufragen, geschweige denn nachzusehen, was sein Motiv war.

Es war ein einziges Bild, das wusste ich. Am zweiten Tag war er, nachdem er gemeint hatte, er würde sich kurz die Füße vertreten, mit einem großen Block und irgendwelchen Stiften wieder gekommen.

Naja und ab da hatte er eben die ganze Zeit gezeichnet, vollkommen schweigend, vollkommen konzentriert.

Ein oder zwei Mal hatten wir mit Lila telefoniert. Shell war mittlerweile aufgewacht, doch sie erzählte uns, wie dringlich die Lage wurde. Laut ihr war die Bombe kurz vorm explodieren und wir müssten definitiv in den nächsten Wochen zurück kommen, damit es nicht vollkommen eskalierte.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt