Abweichende Routine

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//Lelouch's Sicht//

Um 6 Uhr morgens öffnete ich behutsam die Tür zum Flur. Ich habe mir einen schwarzen Umhang umgelegt und die Kapuze über mein Gesicht gezogen, um notfalls zu sagen, dass ich lediglich frische Luft schnappen wollte.
Ich habe extra darauf geachtet, so früh wie möglich aufzustehen, um Kururugi ausweichen zu können. Ich sah mich genaustens um und atmete erleichtert aus, als ich niemanden entdecken konnte.  Ich schlich mich auf Zehnspitzen an Kururugi's Zimmer vorbei, um ihn nicht aufzuwecken. Ich kannte seine Routine in und auswendig. Das lag daran, dass ich sie schon seit mehreren Monaten studierte. Ich ging bedacht die Treppenstufen hinunter, um kein Aufsehen zu erregen, da ich mir nicht leisten konnte Kururugi aufzuwecken. Plötzlich erzeugte mein Gewicht, dass auf die Treppenflächen drückte ein leises, und doch vorhandenes, Knarren. Mein gesamter Körper verharrte und ich verblieb ungefähr fünf Minuten in meiner Position. Ein unwohles Gefühl verbreitete sich in meiner Brust, doch ich schluckte sie runter. ich hatte keine Zeit mich mit diesen unnötigen Gedanken rumzuschlagen - Ich musste die Wahrheit erfahren.

Zielgerichtet ging ich die Treppen hinunter ohne weitere Geräusche zu machen. Dadurch war es mir möglich meine verlorene Zeit wieder gut zu machen. Als ich den Raum sah, blickte ich mich noch einmal um. Kururugi schien mir nicht gefolgt zu sein, weswegen ich meine Untersuchung ohne Probleme starten konnte. Gerade als ich den Türhenkel runterdrückte, weitete ich meine Augen - Die verflixte Tür war geschlossen!
Verzweifelt ratterte ich an dem Henkel. Ich habe nicht in Erwägung gesehen, dass die Tür geschlossen sei. Das lag daran, dass in diesem Haus nur die Badezimmertüren geschlossen werden können. Das bedeutet, dass diese Tür ein großes Geheimnis vor mir verbirgen muss.

Seufzend legte ich meine Stirn gegen die Tür. Meine Handflächen legte ich behutsam an die Oberfläche und lauschte den Geräuschen. Es kam mir vor, als ob diese Situation hoffnungslos ist. Nur Kururugi weiß, wo dieser Schlüssel ist. Das heißt, dass er auch derjenige ist, der das Geheimnis vor mir halten möchte. Mein Gedächtsnisverlust muss damit etwas zu tun haben! Ich könnte mir keinen anderen Grund vorstellen.

Auf einmal hörte ich auf der anderen Seite der Tür ein unregelmäßiges Atmen. Dass musste eine Einbildung sein. Ich verblieb in dieser Position und begann mich auf die Geräuschkulisse zu konzentrieren.

//Suzaku's Sicht//

Als ich ein Knarren hörte, rieß ich meine Augen refelxartig auf. Dieses Geräusch ließ mich aus meinem üblichen Alptraum aufwachen. Seit ich Lelouch zu seinem Vater brachte, um ihn wieder zur Vernunft zu bringen, plagten mich Schuldgefühle. Sie suchten mich in meine tiefsten Albträume heim. Es war, als ob ich mir durch dieses Geschehnis mein eigenes Grab geschaufelt habe. Ich gab sowohl mein Gewissen, als auch meinen besten Freund verloren.

Ein Einbrecher war mein erster Gedanke, da normalerweise Meister Lelouch erst um mindestens 8 Uhr aufsteht. Es lag in seiner Routine und nichts würde seine Routine brechen. Schließlich reden wir von Lelouch, der es geschafft hat, eine Organisation gegen seinen Vater zu starten und damit die komplette Regierung zu manipulieren. Geschwind legte ich mir einen Abendmantel um, verließ mein Zimmer und bemerkte, dass die Tür zu Lelouch's Gemach geschlossen ist. Das hat zur Folge, dass er noch am schlafen ist und dementsprechend in Sicherheit. Lautlos ging  ich die Treppen runter. In meiner linken Hand hielt ich eine Kerze, während meine rechte Hand einen Dolch umschloss. Ich werde diesen Einbrecher fassen, um Meister Lelouch zu schützen!

Als ich realisierte, wo der besagte Einbrecher sich befand, kamen mir die schlimmsten Gedanken. Vielleicht war es doch kein Verbrecher, sondern jemand viel schlimmeres. Es musste Lelouch sein. Wie ich ihn kenne, hat der Raum, vor dem ich ihn gewarnt habe, sein Interesse geweckt. Ich lobte mich selber für das Schloß an der Tür. Der Schlüssel befand sich in meiner Obhut, weswegen es unmöglich für Lelouch ist, ihn zu bekommen. Dennoch ließ ich rascch den Flur hinunter. Ich musste ihn davor hindern, die Tür irgendwie aufzubekommen.

//Lelouch's Sicht//

Plötzlich hörte ich auf der anderen Seite der Tür ein leises Kratzen und das Wort "Pizza". Verwirrt blinzelte ich und wusste gar nicht, was ich antworten sollte. Es wurde mehrmals wiederholt, doch ich konnte es in diesem Moment leider noch nicht in den Zusammenhang einordnen. Denn, unglücklicherweise, griff in diesem Moment Kururugi grob nach meinem Arm und zog mich zu sich.


Zero, the good guy [SuzakuxLelouch]Kde žijí příběhy. Začni objevovat