Kapitel 4: Doktor Carlisle Cullen

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Hallo liebe Leser,
Hier ist schon das nächste Kapitel dieser Story. Diesmal wieder aus der Sicht von Lia. Viel Spaß beim Lesen!
PS. Ich würde mich total über Kommentare freuen.

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Lia POV
Am nächsten Morgen wache ich mit schmerzendem Kopf auf. Ich habe in der Nacht von Carlisle Cullen geträumt. Das macht mir Angst, weil ich ihn noch nicht Mal einen Tag kenne. Ich will mich aufsetzen, doch meine schmerzende Rippe hält mich davon ab.
Als ich etwa eine Stunde wach bin öffnet sich die Tür und Dr. Cullen betritt den Raum. Mein Herz beginnt sofort wieder schneller zu schlagen und ich könnte schwören, dass er mich anlächelt.
Er kommt zu mir und begrüßt mich freundlich.
"Wie geht es ihnen heute. Haben sie gut geschlafen?", fragt er lächelnd.
Sein Lächeln wirkt wie ein Schmerzmittel auf mich und ich kann nicht anders als zurückzulächeln.
"Die Schmerzen sind noch da aber ich hab ganz gut geschlafen, denke ich. Bitte nennen Sie mich doch Lia. Ms. White klingt so ungewohnt."
"Na gut Lia. Kann ich dir vielleicht irgendetwas bringen, ich habe gerade sowieso nicht viel zu tun", fragt er mich.
Da spüre ich erst meinen trockenen Hals und sage: "Ein Glas Wasser wäre nicht schlecht."
"Kommt sofort", lächelt er mir entgegen. Wäre ich nicht schon gelegen, hätte es mich spätestens bei diesem Blick umgehauen. Mit diesem Lächeln hätte er vermutlich einen ganzen Raum voller Frauen außer Gefecht setzen können.
Kurz darauf kommt er auch schon mit einem Glas kaltem Wasser wieder und reicht es mir. Ich trinke einen Schluck und stelle das Glas auf den Tisch neben meinem Bett.
"Stört es dich, wenn ich dir noch ein bisschen Gesellschaft leiste?", fragt er mich ... schüchtern? Oder habe ich mich verhört?
"Ähm... Nein es stört mich nicht. Es ist eh langweilig, die ganze Zeit nur rumzuliegen", antworte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.
Er will tatsächlich bei mir bleiben! Er möchte sich mit mir unterhalten!
Ich kann es gar nicht fassen.
Dr. Cullen setzt sich auf einen Stuhl neben meinem Bett und sieht mich ein paar Sekunden nur an. Ich spüre wie ich unter seinem wachsamen Blick rot werde und könnte schwören, ein kleines Kichern von ihm zu hören.
"Also Lia, erzähl mir etwas über dich.", beginnt er das Gespräch.
Ich muss erstmal überlegen, was ich ihm erzählen könnte. Es gibt einige Themen aus meiner Vergangenheit, von denen ich nicht erzählen möchte. Jedenfalls noch nicht.
"Was möchten sie denn wissen, Dr. Cullen?", frage ich stattdessen.
"Hm, wie lange lebst du schon hier in Forks? Und nenn mich bitte Carlisle."
"Ich bin vor einem halben Jahr mit meiner Mutter hierher gezogen. Ich wollte hier mein Abschlussjahr machen", antworte ich ihm wahrheitsgetreu. Ich verschweige jedoch einen Teil der Wahrheit.
"Spielen wir doch ein Spiel: Es heißt 20 Fragen. Zuerst stelle ich dir eine Frage und dann darfst du mir eine stellen. Das geht dann immer so weiter, bis jeder 20 Fragen gestellt hat. Du bist dran, ich habe ja schon etwas gefragt.", schlägt er vor, da er wahrscheinlich auch gemerkt hat, dass die Unterhaltung nicht so richtig läuft.
"Wie alt bist du, Carlisle?", Frage ich ihn interessiert.
"Ich bin 26. Ich bin dran, Hast du Geschwister?"
"Nein, aber eine Cousine, die für mich immer wie eine Schwester war. Ihr Name ist May. Hast du Familie?"
"Ähm ... ja, ich habe mit meiner Exfrau fünf Kinder, eher Teenager adoptiert, drei Jungs und zwei Mädchen. Einer meiner Söhne hat inzwischen eine Frau und eine Tochter. Meine Exfrau wohnt auch noch bei uns, da ich den Kindern nicht die Mutter nehmen will."
Das schockt mich kurz. Ich habe mit allem gerechnet aber nicht damit. Er ist 26 und eigentlich schon Großvater. Ich muss mich kurz sammeln.
"Warum seid ihr nach Forks gezogen?", fragt er weiter.
Ich zögere kurz. Das ist eins der Themen über die ich eigentlich nicht reden wollte.
"Mein ... Mein Vater hat mit uns in LA gelebt. Er ist Anwalt und hat ziemlich viele Stars als Klienten. Deshalb ist er ziemlich reich und ist oft nach der Arbeit mit irgendwelchen Hollywoodstars feiern gegangen. Ich hab mit meiner Mutter den Haushalt geschmissen. Wir haben in einer rießigen Villa gewohnt aber mein Vater hat immer gesagt er sieht es nicht ein, eine Putzfrau zu bezahlen, wenn doch zwei Frauen im Haus sind, die das auch machen können. Jedenfalls kam er dann mitten in der Nacht betrunken nach Hause und hat mich und meine Mutter geschlagen, wenn er mit etwas nicht zufrieden war. Meine Mutter wollte mich davor beschützen und ist mit mir hierher gezogen." Während ich erzähle laufen mir stumme Tränen aus den Augen, die ich gar nicht bemerke, bis Carlisle sie mir sanft aus dem Gesicht wischt und mich in den Arm nimmt. Er ist ganz vorsichtig und doch gibt er mir Halt. Ich fühle mich bei ihm unglaublich geborgen und bin ihm so dankbar dafür, dass er mich einfach in den Arm nimmt. Als ich mich wieder beruhigt habe, lässt er mich los und setzt sich wieder auf seinen Stuhl.
"Ich glaube ich bin dran ... Wie lange bist du schon von deiner Frau geschieden?", erinnere ich mich wieder an unser Spiel.
"Vier Monate. Was ist dein Lieblingsfach in der Schule?"
"Mathe und Kunst. Was ist mit deinen Eltern?", frage ich, irritiert, dass er mich etwas über die Schule fragt.
"Ich komme ursprünglich aus London. Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater war Pfarrer. Wir lebten in einem großen Haus am Waldrand. Wir waren nicht reich, aber auch nicht arm. Mein Vater war wie besessen von der Idee, dass es Hexen und Vampire gibt und war auf der Jagd nach ihnen. Er hatte dadurch viele unschuldige Leute auf dem Gewissen. Eines Tages kam er nicht mehr von seiner Hexenjagd zurück. Daraufhin bin ich nach Amerika gekommen, um Medizin zu studieren."
"Warte mal, Hexenjagd, so wie im Mittelalter? Und die Leute haben da mitgemacht?", frage ich ungläubig.
"Ja, so wie im Mittelalter. Menschen sind leicht zu beeinflussen. Vor allem durch Angst. Trotzdem bin ich jetzt dran.", sagt er lächelnd doch das Lächeln ist nicht das gleiche wie davor. Es sieht eher gequält und erzwungen aus. Er muss seinen Vater geliebt haben.
"Glaubst du an Märchen? Du weißt schon, Hexen, Vampire, Zauberei?", fragt er mich interessiert. Es überrascht mich, dass er so etwas fragt aber ich schiebe es auf die Geschichte, die er mir gerade erzählt hat.
"Ich, ich weiß nicht so genau. Könnte schon sein, irgendwo müssen die Geschichten ja herkommen. Glaubst du daran?"
"Ich glaube, dass es vieles gibt, was man nicht verstehen oder sehen kann und vieles was einfach vor uns verborgen bleibt, das heißt jedoch nicht, dass es nicht existiert. Ich bin sehr gläubig, bin streng katholisch aufgewachsen, das setzt ein gewisses Maß an Glaube an das Übernatürliche voraus.", antwortet er vage.
"Es tut mir echt leid, aber meine Schicht ist jetzt zu Ende und ich habe versprochen, heute Mittag mit meiner Familie ins Kino zu gehen. Wir sehen uns morgen früh wieder.", sagt er plötzlich.
Ich habe gerade noch Zeit, ein schnelles "Bis Morgen" zu stammeln bevor die Tür sich hinter ihm schließt.
Dann bin ich wieder allein und weiß nichts mit mir anzufangen.

Ein neues Licht ~ A Carlisle Cullen Fanfiction Where stories live. Discover now