Kapitel 2: Ein ganz normaler Tag?

2.5K 96 4
                                    

Hallo,
In diesem Kapitel wird aus Carlisles Sicht geschrieben, wie er die erste Begegnung zwischen den beiden erlebt. Die Handlung wird hier nicht fortgesetzt, also könnt ihr das Kapitel auch überspringen, wenn ihr wollt. Ich wünsche euch trotzdem viel Spaß bei dem Kapitel.

<><><><><><><><><><>

Carlisle POV
Ich habe lange darüber nachgedacht, was Edward gesagt hat und er hat Recht. Ich sollte nicht meine Familie wegen der Sache zwischen mir und Esme vernachlässigen, vor allem nicht die kleine Nessie, die eigentlich schon lange nicht mehr so klein ist.
Am nächsten Tag passiert im Krankenhaus zunächst nichts besonderes. Ich bin hauptsächlich damit beschäftigt Patientenpapiere auszufüllen und meine Unterlagen zu ordnen und abzuheften. Es ist nicht besonders spannend, muss jedoch gemacht werden.
Am Nachmittag habe ich mich schon darauf eingestellt, dass ich den Rest des Tages Zeit habe, mein Büro aufzuräumen, als plötzlich mein Piepser losgeht. Ich schnappe mir schnell meinen Kittel und mein Stethoskop und laufe schnell in die Notaufnahme. Auf halbem Weg sehe ich meinen Kollegen, Dr. Thompson, der in die gleiche Richtung unterwegs ist, wie ich. Es muss wohl etwas größeres passiert sein.
Als ich den Raum betrete kommt mir sofort der überwältigende Duft von Menschenblut entgegen. Es riecht besser als alles, was ich jemals gerochen habe. Meine Kehle brennt wie Feuer und ich muss tatsächlich kurz die Luft anhalten, um einen klaren Gedanken fassen zu können. In diesem Moment bereue ich es zutiefst, nicht doch noch jagen gegangen zu sein. Es ist nur meiner enormen Selbstbeherrschung zu verdanken, dass ich einigermaßen ruhig bleibe.
Als ich das Brennen so gut wie möglich unterdrückt habe, höre ich dem Fahrer des Krankenwagens zu, was passiert war.
Danach rennen wir sofort zu den zwei Patienten. Ich kümmere mich um das junge Mädchen, offensichtlich die Tochter. Äußerlich scheinen ihre Verletzungen halb so schlimm zu sein, doch ich kann riechen, dass sie innere Blutungen im Bauchraum haben muss.
Der Geruch ihres Blutes bringt mich fast um den Verstand. Unwillkürlich muss ich daran denken, was Edward mir erzählt hat, als er Bella zum ersten mal sah. Dann schweifen meine Gedanken zu der Vision, von der Alice mir heute morgen erzählt hat. Sie hat mich mit einer anderen Frau gesehen und gesagt ich würde glücklich aussehen.
Das bringt mich zurück in die Wirklichkeit. Ich müsste nicht ihren Puls messen, da ich ihn laut und deutlich höre, doch aus Gewohnheit lege ich meine Finger an ihr Handgelenk und zähle die Schläge ihres Herzens. Ihr Puls ist erhöht, was aber aufgrund des Blutverlustes nicht verwunderlich ist. Nebenbei bemerke ich, wie mein Kollege mit der Mutter in den OP rennt.
Ich taste ihren Bauch ab und stelle fest, dass ich sie wohl operieren muss, um die Blutungen in ihrem Bauchraum zu stoppen. Ich bitte einen der Assistenzärzte, den OP vorzubereiten. Dann bereite ich mich selbst auch auf die bevorstehende Operation vor. Ich konzentriere mich noch einmal nur auf meine Selbsbeherrschung. Das wird eine harte Probe für meinen Willen, wahrscheinlich die härteste seit langem.
Die Operation verlief ohne größere Komplikationen und ich war relativ schnell fertig. Nachdem ich den Schnitt genäht habe, trage ich noch einem Assistenzarzt auf, ihren Kopf zu untersuchen und verlasse so schnell wie möglich den OP Saal.
Ich halte nicht an bis ich auf dem Parkplatz stehe. Erst dort erlaube ich es mir tief einzuatmen. Die frische Luft tut meiner brennenden Kehle gut, vertreibt das Brennen aber nicht ganz.
Ich bleibe noch zehn Minuten auf dem Parkplatz stehen, bevor ich mich zur Besprechung des Zustandes der Mutter begebe. Sie ist momentan stabil, es ist jedoch noch nicht sicher, ob sie es schafft.
Am Abend werde ich gerufen, da das Mädchen, deren Blut so unglaublich gut riecht, aufgewacht ist. Ich gehe in den Raum und begrüße das Mädchen, von dem ich mittlerweile erfahren habe, dass sie Lia White heißt und 18 Jahre alt ist. Als sie mich anschaut höre ich sofort, wie sich ihr Herzschlag beschleunigt, was ich inzwischen gewöhnt bin, da das bei den meisten Frauen zu beobachten ist. Ihr schneller Puls lässt meinen Hals schon wieder brennen.
Ich frage sie, ob sie Schmerzen hat. Sie bejaht und fragt, warum sie im Krankenhaus liegt und gibt zu, dass sie sich an überhaupt nichts erinnert. Das macht mir große Sorgen, denn eigentlich haben wir angenommen, dass die Gehirnerschütterung nicht weiter schlimm ist. Das müssen wir auf jeden Fall im Auge behalten und gegebenenfalls ihren Kopf noch einmal untersuchen.
Ich erzähle ihr, was passiert ist und was sie hat. Dann erwähne ich noch ihre Mutter und sehe, wie sich ihr Gesichtsausdruck ändert. Sie ist geschockt, das kann man deutlich sehen.
Ich beobachte, wie sie versucht sich aufzusetzen und dabei schmerzerfüllt aufschreit. Für einen kurzen Augenblick bin ich so besorgt, dass ich vergesse, in menschlicher Geschwindigkeit zu gehen, deshalb laufe ich in Vampirgeschwindigkeit zu ihr und stehe eine Sekunge später neben ihr. Sie sagt sie hätte Schmerzen an der Seite. Ich taste ihre Seite ab und spüre ihre Gänsehaut. Abermals höre ich, wie ihr Puls sich deutlich beschleunigt. Als ich an der zweiten Rippe angekommen bin, stöhnt sie Schmerzerfüllt auf.
Ich schicke sie zum Röntgen. Sie hat eine angebrochene Rippe.
Sobald sie wieder in ihrem Bett liegt, erzähle ich ihr, was sie alles hat und biete ihr an, ihr ein Schmerzmittel zu geben.
Natürlich bemerke ich, dass sie mir nicht richtig zuhört, doch ich kann es verstehen. Es sind alles zu viele Informationen auf einmal. Als ich aufhöre zu reden, sehe ich, wie sich ihr Gesicht kaum merklich verzieht. Das irritiert mich kurz, ich fange mich aber schnell wieder und versuche das Brennen wieder besser unter Kontrolle zu bringen, was mir nicht gut gelingt. Ich muss so schnell wie möglich hier raus und jagen gehen. Mir läuft dauernd das Wasser im Mund zusammen und ich kann mich vor lauter Durst kaum mehr kontrollieren.
"Ich möchte meine Mutter sehen", reißt sie mich aus meiner Trance.

<><><><><><><><><><>

So, das war das zweite Kapitel meiner Story. Ich wollte die erste Begegnung auch aus Carlisles Sicht schreiben. Sagt mir doch bitte, ob ihr das weiterhin so wollt, dass ein Kapitel aus ihrer Sicht kommt und dann das gleiche Kapitel aus seiner Sicht oder manches aus ihrer und manches aus seiner Sicht?

Mit dem Kapitel bin ich nicht sehr zufrieden, ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
LG, Loonie

Ein neues Licht ~ A Carlisle Cullen Fanfiction Where stories live. Discover now