6. ↬ Yamila Sanchez

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Ninas Sicht

Ich war im Roller, alleine. Zumindestens dachte ich das, denn in meiner Nähe war niemand. Die Bar war leer, niemand saß da und ich hörte auch keine Geräusche von der Bar oder den Spinden.

Mein Blick fiel auf Gastons Gedenkbild, was neben der Bühne hang, auf die ich nun vorsichtig stieg.

Seit seinem Tod kam ich nicht mehr dazu zu singen, da ich immer sofort in Tränen ausbrach.

Ich hab es immer geliebt zu singen. Und bevor ich Gaston hatte, habe ich immer alleine gesungen. Und nun war es wieder soweit, ich war alleine.

Die Tränen stiegen mir in die Augen und ich erinnerte mich an das erste Lied, welches wir zusammen gesungen hatten.

"It's been seven whole days, seven whole days
Since you paralyzed me
Seven whole days, seven whole days
Since you lost your fight
And I can't get the last words that you said
Can't get those words out of my head
Seven whole days, seven whole days and four words

And I can't get away from the burning pain
I lay awake
And the fallen hero haunts my thoughts
How could you leave me this way?

It's been seven whole days
Without your embrace
I wanna see your face
I got some things to say
Was just a week ago
You said, I love you girl
I said, I love you more
Then a breath, a pause, you said
If you say so

It's been seven whole days,
Since I heard the phone ring
Seven whole days, seven whole days
Since I heard your voice
And I can't get the last words that you say
Can't get those words out of my head
It's been seven whole days, seven whole days of pure hurt

And I can't get away from the burning pain
I lay awake
And the fallen hero haunts my thoughts
How could you leave me this way?"

Leise sang ich den Text mit, während ich über ihn nachdachte.

Damals saßen wir im Auto und waren auf dem Weg ins Roller, als der Song im Radio lief und wir begannen mitzusingen. In dem Moment hielt ich ihn für einen doch eher fröhlichen, verliebten Song, doch die Situation in der man ist, kann die Perspektive verändern.

Denn jetzt drückt dieser Song nichts als Schmerz aus! Schmerz, dass ich Gaston verloren habe...

"Das war wirklich schön" ertönte leise Yams Stimme und mein Kopf schnellte hoch, in ihre Richtung.

Dort stand sie, hatte wie ich Tränen in den Augen, die sie sich aber schnell wegwischte.

"Ich vermisse Gaston so.." gab ich ehrlich zu und lief die Stufen der Bühne herunter, wo mich Yam unten sofort in ihre Arme nahm.

"Ich auch.. Bestimmt nicht so sehr wie du, aber wir alle vermissen ihn.. Ich dachte nach einem Monat wäre vielleicht alles vorbei und es würde normal weiter gehen im Leben von uns allen, aber so ist es nicht" murmelte sie und ich nickte leicht.

"Ich sehe sein Gesicht noch immer vor mir und ich höre seine Stimme noch so klar. Und ich habe so Angst, dass diese Erinnerungen eines Tages einfach verschwinden, dass ich dann gar nicht mehr von ihm habe!" äußerte ich nun zum ersten Mal seit seinem Tod meine größte Angst.

"Du wirst ihn nicht vergessen. Gaston wird immer ein Teil von dir bleiben, von uns allen. Und vielleicht kommst du irgendwann mit diesen Schmerzen zurecht und lebst dein Leben wieder normal weiter. Und wer weiß, eventuell findest du dann jemand besseren" redete Yam auf mich ein.

"Ich denke nicht, dass das möglich ist" schluckte ich die Tränen herunter, "Gaston war mein Seelenverwandter..."

✿ ✿ ✿

Dieser Kurzgeschichte folgt jetzt nur noch ein Kapitel, dann ist sie abgeschlossen 🌿

Life After You ↠ Gastina Where stories live. Discover now