Kapitel 28: Sternenklar

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ACHTUNG! Bevor ihr dieses Kapitel lest, empfehle ich die Briefe in Kapitel 19 und 20 noch einmal zu lesen. Ich habe die Zukunft der Geschichte etwas geändert und dadurch musste ich die beiden Texte etwas anpassen.
Jetzt viel Spaß beim Lesen!

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Ich muss mich beinahe übergeben von dem dicken rauch den ich eingeatmet habe und von dem Geruch, der in der Luft liegt. Mir ist heiß und die Brandwunden die ich habe brennen unglaublich schmerzhaft auf meiner Haut. Ich fühle mich furchtbar und kann nicht mehr rennen. Vor mir verschwimmt meine Sicht und ich sacke zusammen auf dem mit Asche bedeckten Boden.
Ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr rennen.
Tränen sammeln sich in meinen brennenden Augen.
Ich will nicht mehr rennen. Über mir ertönt der Schrei von Yveltal. Ich zucke bei dem Klang zusammen und will wegrennen, aber irgendwie auch nicht. Ich will liegen bleiben, aber nicht sterben. Ich beginne zu schreien. "Mama! Papa! Onkel! Irgendwer! Irgendjemand muss hier sein! Ich will... ich will nicht alleine sterben!"

Ich wache auf. Ich schrecke hoch und richte den Kopf auf. Mein Herz pocht mir bis zum Hals und ich bekomme kaum Luft. Mit angespannten Muskeln fliegen meine Augen die ganze Höhle ab.
Ich liege in Ohrdochs Höhle, der Raum ist pechschwarz bis auf die sanft glimmende Flamme eines Glutexos an der Wand gegenüber. Die kleine Flamme ist so ruhig und sanft in Gegensatz zu denen, die noch vor meinem innerem Auge lodern.
Ich atme tief durch. Es ist ewig her das ich so einen Albtraum hatte. Früher hatte ich dannach oft Panikttacken. Inzwischen kann ich sie recht gut verarbeiten... Trotzdem pumpt mein Herz ganz schnell. Ich kann nicht mehr schlafen. Um so länger ich in der Höhle sitze, umso hibbeliger werde ich. Ich liege eine gefühlte Ewigkeit wach da... Ich muss raus.
Sorgsam stehe ich auf, um in der Dunkelheit nicht auf Zack zu treten, der mit auf meinem Stohballen schläft und tapse aus der Höhle, um etwas frische Luft zu schnappen. Draußen steht Blade und unterhält sich mit einem Kramurx. Was treiben die Beiden hier draußen? Ja, Kramurx sind nachtaktiv. Aber Blade?
Er fragt es leise etwas, das Kramurx antwortet etwas lauter. "Ich habe kein Mantidea gesehen. Aber wohl ein Lucario. Einen Tagesmarsch entfernt vielleicht? Definitiv hier her unterwegs."
"Lucario?" rufe ich plötzlich überrascht auf.
Blade dreht sich zu mir. "Herrje... Er wollte es zur Überraschung für dich machen... was machst du denn noch hier?", fragt er mit seiner ruhigen Stimme.
Ich fasse mich kurz "Ich konnte nicht schlafen.", antworte ich nun viel leiser und laufe zu den Beiden hin.
Blade wendet sich dem anderen Pokémon zu. Es bedankt sich bei ihm und verabschiedet sich.
Das Kramurx fliegt darauf hin in den Nachthimmel und bildet einen eleganten Schatten an dem sternenklaren Himmel. Blade sieht ihm hinterher und gibt mir dann den Ratschlag: "Wenn du mal etwas wissen willst: Frag die Kramurx. Sie tratschen für ihr Leben gern... das haben sie mit Wingull gemeinsam."
Anschließend hockt er sich zu mir. "Gibt es einen Grund aus dem du nicht schlafen kannst?"
"Ja, aber der ist mir jetzt egal! Sag, warum willst du dich mit Lou treffen?"
Er lächelt. "Deine Neugierde ist echt unersättlich. Das wirst du doch bald wissen, ich kann mir nicht vorstellen, das Laura noch lang braucht und Lou ist ja laut dem Kramurx morgen da."
Ich lasse die Ohren hängen. "Ach Mensch. Geheimnisse sind so frustrierend. Genau wie warten."
"Geh einfach wieder schlafen, da geht die Zeit schneller herum.", schlägt er mir vor.
"Ich... kann nicht.", antworte ich zögerlich.
"Warum nicht?"
"Albträume..."
"Wovon?"
Ich sehe von ihm weg. "Feuer."
Blade schließt die Augen. "Ich verstehe."
Ich sehe wieder zu ihn.
"Warum bist du noch hier?"
"Ich kann auch nicht schlafen. Ich mache mir um etwas große Sorgen."
"Was?"
"Du bist schon wieder sehr Neugierig." Meint er freundlich aber mit einen vorwurfsvollen Unterton. Er antwortet mir aber trotzdem. "Ich habe Angst, das ein Freund einen sehr großen Fehler noch einmal begeht."
"Ich verstehe.", flüstere ich und starre in den klaren Nachthimmel.
Eine Weile schweigen wir, dann spricht Blade weiter. "Wir haben echt gutes Wetter. Sonnig, aber auch nicht zu heiß. Perfekt für euch zum Reisen."
Ich nicke aber wechsle das Thema. "Man sieht hier viel mehr Sterne als bei uns im Wald... nicht nur, weil der Himmel frei ist, sondern auch so."
"Wir sind weiter Weg vom Licht der Menschen.", erklärt mir Blade. "Umso dunkler es um einen herum ist, desto mehr Sterne sieht man. Obwohl euer Wald einen Tagesmarsch weg ist, macht das trotzdem etwas aus. Genauso wie die Lichter der Autobahn."
Ich löse meinen Blick vom Himmel und sehe zu ihm. "Manchmal hab ich das Gefühl, du weißt und kennst alles."
Er zuckt mit den Schultern. "Ich weiß nicht alles. Ich weiß nur das, was ich weiß."
Wieder Schweigen. Wieder ein neues Thema.
"Warum hast du einen anderen Namen als früher?"
Er seuftzt und schließt die Augen. "Lange Geschichte. Nachdem ich mich von einem Kirlia zu einem Galagladi entwickelt habe, habe ich mich ziemlich verändert und wusste nicht mehr, wer ich bin und was ich sein will.
Nachdem wir drei uns getrennt haben, ging ich in eine Art Kloster... aber nichts religiöses. Es gab nur ein Paar Verhaltensregeln und den Grundsatz, an sich selbst zu glauben und seinem Herzen zu vertrauen. Mein Mentor, ein Meditalis, zeigte mir einen Weg dem ich von da an folgte... und ich bekam einen neuen Namen für mein neues Ich."
Ich starre ihn mit großen Augen an. "Klingt irgendwie cool."
Er lacht verlegen. "Tut es das?"
Ich nicke nur.
Wieder schweigen. "Vielleicht solten wir beide wieder ins Bett, oder?", fragt Blade kurze Zeit später.
Ich nicke. "Ich glaube, ich hab mich auch wieder beruhigt."
Mit einem Lächeln auf den Lippen bedankt er sich für das Gespräch und wir verschwinden in unseren Betten.

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