Best of me

...the best of me✭

„Ich schicke dich als Jugendlicher zurück auf die Erde. Dort hast du dann die Chance, deine guten Taten schwerwiegender zu machen. Tust du allerdings das Gegenteil..."

„Tust du das Gegenteil, werde ich dich ohne Zögern in die Hölle schicken."

Wonshik schreckte auf. Es war kalt, der Winter hatte begonnen und das machte es nicht besser, dass seine Bettdecke auf dem Boden lag. Eingewickelt in diese drehte er seine Heizung auf die höchste Stufe, ehe er sich wieder in sein Bett fallen ließ.

In seinem Kopf wiederholten sich die Sätze von Hongbin wie eine Mantra. Er hatte seine eigene Aufgabe tatsächlich etwas vernachlässigt.

„Wie zum Teufel soll ich gute Taten sammeln, verdammt?", fluchte er leise und drehte sich mit dem Kopf zur Wand.

Die letzten Monate war er ein braver Schüler gewesen und immer zur Schule gegangen. Auch die Treffen mit Hakyeon waren regelmäßig geblieben.

Mit Schrecken stellte Wonshik fest, dass er bereits ein knappes halbes Jahr an der Seite der Lebenden verbracht hatte. Es kam ihm vor wie eine unglaublich unbedeutende Zeit.

Er schüttelte den Kopf und versuchte krampfhaft, an etwas Anderes zu denken. Er wollte noch nicht an seine Aufgabe denken.

Mit dem Gedanken an Hakyeons Gesicht, als Wonshik ihm einen Eiskaffee im Winter geschenkt hatte, schlief er mit einem Lächeln auf den Lippen erneut ein.

„Guten Morgen", grummelte Wonshik und hob die Hand. Normalerweise würde er Hakyeon, Jaehwan und Sanghyuk zur Begrüßung einmal umarmen, doch nach dieser Nacht war ihm nicht wirklich danach.

„Guten Morgen!", begrüßte Hakyeon ihn wie jeden Morgen mit bester Laune. „Freut mich auch, dich zu sehen!"

Wonshik versteckte sein Gesicht etwas mehr im Schal und entging so einer Erwiderung. Am liebsten würde er sich in seinem Bett verkriechen und über sein Leben nachdenken, doch die Angst vor Hongbin trieb ihn jeden Morgen aus dem Bett.

„Wonshik-ah?"

Er hob den Kopf und sah direkt in Hakyeons warme Augen, die ihn besorgt anblickten. „Komm, der Unterricht fängt an."

Er nickte und atmete tief durch, um sich etwas zusammennehmen zu können.

Er würde den Schultag schon überleben.

+

Wonshik hatte nur einen Schritt vor die Tür des Raumes gesetzt, da zog ihn eine Hand am Handgelenk gänzlich heraus und schleifte ihn hinter sich her. „Hey!"

Er schüttelte die Hand mit einem Ruck ab und blickte zu der Person, die ihn so unsanft mitgezogen hatte. „Hakyeon-hyung, was soll das?"

„Du bist schon den ganzen Tag seltsam, auch Jaehwannie und Hyogie sind besorgt. Also werden wir dich jetzt aufmuntern."

Wonshik seufzte innerlich. Er würde wohl kaum absagen können, wenn seine Freunde sich die Mühe gaben und ihn irgendwie aufmuntern wollten.

-

Mit einem strahlenden Lächeln hielt Jaehwan ihm Schlittschuhe entgegen. „Wir fahren Schlittschuh?"

„Nichts geht über Schlittschuh fahren im Winter, Hyung!", rief Sanghyuk mit geröteten Wangen und war damit beschäftigt, sich in seine Schlittschuhe zu quetschen.

Wonshik seufzte und zog sich die ausgeliehenen Schlittschuhe an. Hakyeon und Jaehwan standen bereits in ihren Schlittschuhen vor der Abtrennung zum Eis und klatschten begeistert in die Hände.

Stöckelnd bewegte Wonshik sich auf die beiden zu und auch Sanghyuk gesellte sich nicht viel später zu ihnen. „Ah, endlich, es kann losgehen!"

Voller Freude ergriff Hakyeon Wonshiks behandschuhte Hand mit seiner linken Hand. Wonshik spürte die Wärme, die von dem Anderen ausging.