24. Kapitel

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"Du bist der Grund, warum ich weiß, wie diese Liebe schmeckt.

Nach 100 Tausend Niederlagen voller Krieg und Pech."

-Metrickz

"Guten Abend" grinste mich Christopher spitzbübisch an, während er lässig an meiner Wohnungstür lehnte. Dann beugte er sich zu mir hinunter und gab mir einen sanften Kuss. "Hey" quiekte ich, schnell räusperte ich mich. Schließlich war ich kein kleiner Teenie mehr der sich gerade den Leadsänger ihrer Lieblingsband geschnappt hatte. "Na wo bringst du mich nun hin? Restaurant oder Kino?" fragte ich und schloss meine Tür. "Restaurant, im Kino können wir nicht reden. Und ich will dich etwas fragen" neugierig runzelte ich die Stirn. Dann warf ich theatralisch ein "Du kannst mich nicht heiraten, Hugo würde das nie erlauben" verwirrt musterte mich Chris. Bis er meinen kleinen Witz verstand und ein Lachen sein Gesicht erhellte. "Das würde ich doch nie wagen, Holde Maid" stieg er mit ein. Beide lachten wir. In diesem Moment öffnete sich die Tür von Fat Tony. Grimmig musterte er meine Begleitung. Dabei hatte er seine Hände vor der stämmigen Brust verschränkt. Wie immer trug er schwarz. Seine langen Haare hatte er sich zu einem Zopf gebunden. "Wer ist das, Ella?" erklang die tiefe Stimme meines Nachbars. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, während Fat Tony wie immer furchteinflößend wirken wollte, ließ sich der Rapper darauf nicht ein. Lässig erwiderte er "Genau, Ella, das würde mich auch interessieren wer er ist"

"Jungs, hört auf mit dem Platzhirschgehabe! Tony, darf ich dir vorstellen? Das ist Christopher mein Lightfreund. Und Chris, das ist Fat Tony mein Nachbar, für den ich erschreckend viele Pakete annehmen muss, so dass ich langsam befürchte das er Shoppingsüchtig ist" natürlich wusste ich das Tony das nicht war. Er brauchte das für seine Jungs. Sie schraubten ständig an ihren Motorrädern. Das grimmige Gesicht von Fat Tony wurde entspannter. Dennoch erschrak ich von seinen nächsten Worten "Was auch immer ein Lightfreund ist, komm ja nicht auf die Idee Ella weh zu tun, für den letzten der das getan hat, ging das nicht gerade rosig aus" knurrte er warnend. Ich schnappte nach Luft "Tony!" zischte ich. Er führte sich auf wie ein überfürsorglicher Vater! Dabei verband uns beide nichts als Freundschaft. Chris jedoch zuckte mit den Schultern. "Ich bin zwar ein Badboy, aber ich erkenne eine richtige Lady und würde für sie kämpfen jederzeit" ich war mir sicher, dass mir fast die Augen rausfielen, als ich ihn anstarrte. Hatte er gerade einen seiner 'Kollegen' zitiert? Mein Mund wurde trocken. Wir waren gerade einmal seit acht Stunden zusammen...wow.

Niemand erwiderte etwas darauf, die beiden Männer vollzogen lieber ein stilles Blickduell. "Also ich habe Hunger, wir sollten gehen" durchbrach ich die Stille. Damit packte ich Christopher am Arm und zog ihn die Treppe hinunter. Kaum waren wir aus dem Haus schrie ich aufgebracht "Was war das denn?" der Rapper zuckte mit den Schultern und kramte seinen Autoschlüssel aus der Hosentasche. "Ich habe nur Grenzen abgesteckt. Außerdem ist mir neu das du dich mit Bikern abgibst, die sind gefährlich, Ella. Verdammt gefährlich" ich ignorierte seine Aussage geflissentlich und verdrehte stattdessen die Autos. Grummelnd stieg ich in seinen Mercedes. Dann erwiderte ich schließlich "Sind Gangster Rapper das nicht auch? Ich stecke doch schon viel zu sehr da drin, jetzt komme ich auch nicht mehr raus" unergründlich musterten mich die Teddybär braunen Augen, bis er den Motor startete und ausparkte. "Das meiste ist Fassade..." sagte er dann kleinlaut. "Was? Ich habe dich nicht richtig verstanden?" meinte ich ironisch. Endlich gab der Idiot zu, dass es Fassade war. Nicht mehr als großes Gerede. "Du hast mich sehr wohl verstanden, Ella" murmelte der Mann. "Also macht ihr alle auf große Eier und dabei habt ihr gar keine" "Du weißt das ich sehr wohl Eier besitze und zwar nicht allzu kleine" zwinkerte Chris. Ich schnappte nach Luft. Ernsthaft? Er sprach jetzt über sein Geschlechtsteil, obwohl er wusste das es metaphorisch gemeint war? "Prolo" zischte ich. Befreit lachte er jetzt, dabei nahm er meine Hand. Mein Blick fiel wie von selbst darauf. Es kam mir vor, als wäre Christopher jetzt befreiter, da er jetzt wusste wie ich fühlte. "Na gut eins zu null für dich" gab er sich geschlagen. "Falsch" stritt ich ab. Er runzelte die Stirn. "Wieso?" Beschämt, weil mir jetzt plötzlich dieses Spiel, was ich schon viel zu lange spiele, peinlich war antwortete ich "Naja, ich spiele das Spiel schon etwas länger, aber alleine. Und wenn du den aktuellen Punktestand in Sachen Kontern erfahren möchtest, lautet er sieben zu null für mich" geschockt, als hätte ich gerade verkündet die Welt gehe in fünf Minuten unter, starrte mich der Rapper an. Der Verkehr schien vergessen. "Sieh auf die Straße!" erinnerte ich ihn hektisch. Der Wagen vor uns schien nämlich gerade abbiegen zu wollen und Christopher bremste nicht. Ich wollte heute keinen Unfall bauen.

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