12. Kapitel

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"Keine Sorge Jungs, Schlampen sind immer da.

Aber die Frau für's Leben kommt nur einmal und geht für immer"

-Kid Cudi


Meine Mutter hatte mittlerweile auf meiner Couch mit ihrem Kaffee Platz genommen und sah mich kritisch an. Ich verdrehte innerlich die Augen. "Schatz, nun mal ehrlich, dass du die Welt retten willst, in allen Ehren. Aber du musst doch mal an deine Zukunft denken. Mit einem Studium in der Medizin hättest du die perfekte Möglichkeit. Du bist mit Menschen in Kontakt und kannst ihnen helfen, all das möchtest du doch. Und du musst mit einem popligen Altenpflegejob nicht deinen Schnitt von 1,0 zerstören" ich zischte und trank den letzten Schluck meines Saftes dann stand ich von meinem Sofa auf. "Das ist wirklich nett Mama das du mich zu einem Studium...animieren möchtest, aber ich habe keine Interesse Ärztin zu werden" schmetterte ich ihren Vorschlag mal wieder ab. Nun zog sie eine Schnute und stand ebenfalls auf. Sie lief auf und ab, was mich fast kirre machte. Vorsichtig lugte ich zu dem eingepackten Geschenk für Frieda. Dieses kleine Päckchen war für mich ein Lichtblick. Friedas Geburtstagsfeier würde die Rettung in der Not vor dem monatlichen Studiengang-Vortrag sein. Lächelnd drehte ich mich wieder zu meiner Mutter. Ihre grauen Augen waren nun neugierig. Ihre braunen Haare hatte sie zu einem Dutt gemacht und ihr Kostüm passte wie angegossen. Als ich sechzehn war gründete mein Vater eine eigene Firma, sie lief gut und seitdem hielt sich meine Mutter manchmal für eine Unternehmergattin die oftmals übers Ziel hinausschoss. Ich passte da mit meinem einfachen Job nicht so recht ins Bild. Als Ärztin würde sich das natürlich ändern. Keine Frage ich liebte meine Mutter, genauso wie meinen Vater, aber manchmal verstanden sie mich nicht. Manchmal hatten sie etwas von den verständnisvollen, rücksichtsvollen Eltern in ihrer Unternehmerwelt verloren. Sie seufzte mal wieder übertrieben theatralisch. "Und ich kann jetzt leider nicht mehr unser Gespräch fortsetzen, denn ich muss auf eine Geburtstagsparty" erklärte ich. Verdutzt blinzelte meine Mutter und blickte zu dem blauen Päckchen in meiner Hand. "Kommst du dann wenigstens Sonntag zu meinem Dinner? Beatrice möchte auch kommen" Nicht Beatrice diese überhebliche, schnöselige Tussi. "Da muss ich arbeiten" log ich. Ein klein wenig wurden die grauen Augen, mein genaues Abbild, dunkler. Dann straffte meine Mutter ihre Schultern. "Nun ja, vielleicht kannst du ja mit deiner Chefin reden"

Mit schnellen Schritten lief ich zu meinem Auto und stieg ein. Ich hatte mich nicht wirklich schick gemacht. Einen schlichten blauen Rock und ein weißes T-Shirt darauf. Meine Haare trug ich heute offen. Durch meinen Job konnte ich das nie und in meiner Freizeit nutzte ich jede Minute aus, meine Haare offen zu tragen. Ich hoffe nur, das Mr. Arrogance nicht ganz so arrogant war. Sondern wieder dieses eigentlich nette etwas, wie er es die letzten Tage war. Wen hatte Frieda eigentlich alles eingeladen? Sie mochte keinen großen Trubel, also waren es wahrscheinlich nicht allzu viele Menschen. Geschmeidig parkte ich meinen Golf und stieg aus. Es war schönes Wetter, was wohl hieße dass die Party im überdimensionalen Garten stattfand. Ich klingelte, was ungewohnt war, sonst hatte ich immer einen Schlüssel zu dem Haus. Schon Sekunden später öffnete sich die Tür. Und eine Frieda im Blümchenkleid kam zum Vorschein. "Oh Ella, da bist du ja! Du siehst hübsch aus! Das sieht man sonst nie unter deinem Kittel" schnatterte sie strahlend los und öffnete mit dem Türöffner die Tür. Lächelnd trat ich auf das Grundstück und umarmte sie nach wenigen Schritten. "Alles Gute zum Geburtstag, Frieda" damit reichte ihr das blaue Päckchen. Mit geröteten Wangen nahm sie es an. "Ach du brauchst mir doch nichts zu schenken. Aber komm rein, Kuchen stehen schon draußen" nickend machte ich mich auf den Weg, hindurch durch das riesen Wohnzimmer und der offenen Küche. "Ulli, Greta und Christopher ist auch schon draußen" trällerte sie dann nach. Lachend drehte ich mich noch einmal zu Frieda. "Und wie ist er so?"
sie verstand was ich meinte und zwinkerte "Seit er unter deinen Fittichen ist, kommt er jeden Tag dem alten Christopher ein Stückchen näher, was machst du nur mit ihm?" Ihm regelmäßig in den Arsch treten. "Nichts, ich bin einfach nur ich" antwortete ich unschuldig. Sie kicherte. "Aber er hat heute einen Freund da...Can oder so ähnlich" Nicht dieser unzivilisierte Idiot. "Klingt toll" meinte ich ironisch und tapste in den Garten.

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