Demon with issues

Kapitel 6

Eine Woche verging ohne jegliche Zwischenfälle. Es war schon eine Art Routine in uns, als es endlich Abwechslung gab. In der Ferne tauchten hohe Mauern auf. Dann waren Türme, mit roten Dächern und Flaggen, und Kasernen mit Bannern sichtbar, jedenfalls sahen sie wie Kasernen aus. ,,Wo sind wir hier?",fragte ich nach einigen Minuten des Anstarrens.

Xertasiam drehte die Karte, schaute verwirrt auf das Bild und drehte sie erneut, schnalzte mit der Zunge und wiederholte den Vorgang. Während der Wind versuchte ihm diese entreißen, schaute er skeptisch auf die Karte- und dann auf die Banner an den Gebäuden- dann wieder auf die Karte -und erneut auf die Banner. ,,Müsste Casmalia sein..." ,,Kenn ich nicht." ,,Ich auch nicht", erwiderte Xertasiam:,, das Banner am Tor ähnelt dem auf der Karte einfach." ,,Eine Stadt!", rief Cyra erleichtert:,,Zivilisation!" ,,Wobei....",meinte sie dann als sie uns bemitleidend ansah:,, Sagen wir",sie machte eine kurze Pause um es besser wirken zu lassen:,, überwiegend Zivilisation..." Ich ignorierte sie, während Xertasiam etwas sauer vor sich hin grummelte.

Wir waren mittlerweile nur noch 20 Meter vom Tor entfernt. Alles war voller Kutschen und Menschen, doch schien das für das riesenhafte Tor kein Problem zu sein. Jetzt sah man die Banner aus der Nähe. Sie schaukelten leicht im Wind,der goldene Rahmen blitzte und das Wappen, ein silberner Bär mit gekreuztem Lorbeerast und Axt, sah auf dem schwarzen Grund sehr imposant aus. Die beiden kunstvoll verzierten Säulen, die den Torbogen hielten, mit detaillierten Statuen von Engeln, machten Eindruck. Sie schienen fast neu zu sein und waren weiß wie Schnee. Links und rechts vom Tor standen zwei Wachmänner. Beide riesig, breit und in voller Rüstung, die mit etlichen, goldenen Schnörkeln verziert war, mit einem gefährlich aussehendem Schwert. Der Schwertknauf war fast schon lächerlich Protzig. Ein goldener Bärenkopf besetzt mit Edelsteinen jeglicher art und Schleif form. Juwelen, Sternenförmig und rund, Smaragde und Granate quadratisch und sechseckig, Saphire und Rubine dreieckig und oval.

Als wir das Tor passierten, durchlöcherten ihre Blicke uns, jedenfalls glaubte ich das, sie hatten ja Helme auf. Die schwarzen Sehschlitze in den Helmen wirkten kalt und leer. Xertasiam hielt hinter dem Tor an, um einem anderen Wachmann, der vorher gelangweilt auf sein Schild gelehnt vor sich hin gammelte, eine Schriftrolle zu geben.

Nach einigen Sekunden bekam der zuvor noch kritische Wachmann Teller-große Augen und lief zu einer anderen Wache, während ich überlegte, wo denn die Schriftrolle herkam. Die andere Wache kämpfte offensichtlich, trotz des Lärms, sich auf den Speer stützend mit dem Schlaf. Der Speer bog sich ein wenig durch, aus dem Helm kam ein entspanntes und blechernes"chrrr" und der Schild lag im Staub. Als er den anderen sah stellte er sich blitzschnell auf, salutierte,vergaß jedoch seinen Speer, welcher dann scheppernd auf den Erdboden fiel. Der mir der Schriftrolle gab ihm Befehle, offensichtlich diesen Zwischenfall ignorierend. Er nickte ein paar Mal und lief los. ,, Einen Moment, mein Herr",sagte er zu Xertasiam als er wieder an unseren Wagen kam und uns zittrig die Schriftrolle wieder zurückgab. Das Pergament sah alt und abgenutzt aus, aber das Siegel war frisch gebrochen. Nach einigen Minuten, Xertasiam hat es sich bereits auf dem Wagen bequem gemacht und die Füße auf die Seitenwand gelegt, lief die Wache hastig aus einem nahe gelegenem Turm, und blieb stolpernd vor uns stehen, wobei er mehr Staub aufgewirbelt hatte als unsere Kutsche. Er berichtete dem anderen etwas und schon kam ein weiterer Trupp aus ungefähr 20 Mann.

,, Unser Empfang ist da", meinte Xertasiam zufrieden. Gelassen drehte er sich um,zog seine Füße von der Wagen-wand runter und richtete sich auf. Wir kletterten aus der Kutsche.,, Wo werden dann unsere Sachen gelagert? ",,Sie werden euch später von Dienern gebracht.",, Gut" Wir liefen los.

Plötzlich griffen zwei Wachen, jeweils links und rechts, meine Schultern und drehten meine Arme schmerzhaft auf den Rücken. Es geschah so schnell, dass ich nicht einmal Zeit zum schreien hatte. Ein Hauptmann, jedenfalls einer der so aussah wie ein Hauptmann, trat vor und las:,,... Wird der hier anwesende des Hochverrats und der Spionage verdächtigt."