∆ Wahrheit

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Direkt geht er zu Frau Saphira und bricht die Manipulation ab und gibt ihr sein Blut. Auch meine beiden anderen Klassenkameraden nimmt er die Manipulation und sie hören auf zu kämpfen.

Blitzschnell kommt er zu mir und reicht mir meine Sachen, so dass ich mich umziehen kann. Er sagt kein Wort. „Lass sie an", bitte ich. Er nickt nur, wobei ich eine Träne bei ihm kurz aufblitzen sehe. Direkt manipuliert er alle alles zu vergessen und schickt sie nach Hause, außer mich.

„Da du nicht manipuliert werden kannst bist du übernatürlich. Es wäre sicherer für dich, dass mein Bruder das überprüft, damit dich keine böse Überraschungen erwarten.", sagt er, wobei er mich kein einziges Mal ansieht. „Ich... Übernatürlich?", frage ich verwirrt. Was soll ich denn sein? Ein Glücksbärchis oder ein Teletubbie oder was?
Vielleicht verwandle ich mich Nachts auch in eine Zahnfee und weiß nichts davon...
Oder warte ich hab's....ich mutiere zu einem Ninja Turtle.

Die Verwirrung steht mir ins Gesicht geschrieben. „Mein Bruder kann dir sagen was es ist. Oder wir fliegen früher in die nächste Stadt", sagt er. „Dein Bruder mag mich nicht. Die nächste Stadt?", frage ich. „Ich habe hier alles versaut was ich versauen kann. Ich finde das perfekte Mädchen und verbockt alles!", sagt er wobei seine Augen kurz rot aufleuchten.

Er schließt kurz seine Augen und versucht sich zu beruhigen und atmet einmal durch und fügt hinzu:„In Hexenfamilien müssen zwei Elternteile Hexer sein, damit die Kinder auch Hexen werden. Deshalb ist es Rufmord, wenn zwei Hexen ein Kind ohne Zauberkraft bekommen. Mein Bruder ist Autist.

Du hast bestimmt ein anderes Bild in deinem Kopf von einem Autisten, als von meinem Bruder. Es wirkt sich immer anders aus. Er hat Schwierigkeiten Leute einzuschätzen, kann nicht mit Emotionen umgehen und überspielt sie lieber, er hat viele eigenartige Angewohnheiten, wie dass er nur Weihnachtstee trinkt oder Kaffee am liebsten mit einem Schluck Orangensaft vereint. Außerdem hat er weniger Mitgefühl, was ihn aber nicht gefühllos macht. Er fragt nur öfters nach, obwohl es in manchen Situationen eigentlich selbsterklärend ist.

Er ist gut im „masken", beziehungsweise in sich anpassen. Wir beide sind Außenseiter unserer Familie, weshalb wir nach dem ich ein Vampir wurde geflohen sind. Vampire fühlen tausend Mal stärker. Und ich bin ein Vampir mit Depressionen. Es macht nichts ungeschehen...nur diese Gedanken umspinnen dein Denken andauernd, lassen nicht los und schneller als man will legt sich der Schalter um.
Das ist meine Geschichte. Falls du willst, dass ich verschwinde bitte ich dich nicht um viel, als um einem Vorsprung.

... wobei ich es verstehen kann, wenn du ihn uns nicht gewährst", erzählt er daraufhin. „Ich will wissen was ich bin", sage ich so emotionslos, wie es geht.
Die Wut in mir ist immer noch an Ort und Stelle.

Ich hätte dennoch nie geahnt, dass sein Bruder Autist ist. Er wirkt normal. Ein bisschen arschlochartig, aber normal.
Ihre Geschichte ist hart, ja, aber nach dem heutigen Tag habe ich trotzdem jedes Recht sauer zu sein. Und das bin ich. Ja, ich habe es nun schon öfter erwähnt, aber ich bin eben verdammt sauer und verstört.

Auch ziemlich verwirrend ist es zu wissen, dass ich irgendwas Übernatürliches sei. Ich bin mit meiner Wut beinahe so weit sie ohne Vorsprung abhauen zu lassen, aber wer hilft mir, wenn ich doch irgendwas wäre, über was ich die Kontrolle verlieren würde.

Ich gehe nicht wegen ihm mit ihm mit. Es ist reiner Selbstschutz.
Als wir endlich bei ihm ankommen sitzt Hagen schon im Wohnzimmer. Direkt kommt er auf uns zu. „Ich habe Mist gebaut", sagt Bryden, wobei eine Träne über die Wange rutscht. „Was ist passiert?",fragt Hagen und verschränkt seine Arme. „Man kann sie nicht manipulieren und ich habe die Kontrolle verloren...verdammt soetwas von", will Bryden anfangen zu reden, doch plötzlich legt Hagen seine Hand auf Bryden. Hagens Hand fängt auf einmal an rot zu leuchten und Bryden kippt um.

„Er schläft nur. Keine Sorge. Wenn ich ihn weiter reden lassen werde ich nur wieder noch mehr sauer auf ihn und kann mich nicht auf das Wesentliche konzentrieren", erklärt Hagen und lässt mit einem Luftzug die Tür zuknallen.
„Das Wesentliche?",frage ich verwirrt. „Du willst wissen, was du bist oder? Setz dich ins Wohnzimmer. Ich hole mein Buch", antwortet Hagen.

Verwirrt schaue ich auf Brydens leblosen, beziehungsweise schlafenden Körper und gehe anschließend auf die Couch.
Ein Wenig später kommt Hagen mit einem riesen Buch auf mich zu. „Keine Angst. Ich finde ohne Zauberspruch heraus was du bist. Dieses Buch listet nur jedes Wesen jeder Art auf", erklärt Hagen. „Es gibt so viele Wesen?", frage ich verwirrt. „Die Mischwesen sind gar nicht inbegriffen. Mischwesen sind aber sozusagen die Außenseiter. Sie gelten als gefährlich und Paare, die aus zwei verschiedenen Wesen bestehen sind oft auf der Flucht oder tauchen irgendwo unter. Genug Theorie", erläutert er und nimmt meine Hände.

Plötzlich leuchten seine Augen in einem hellen blau. Er sagt über eine Minute nichts. Neben mir steht eine Uhr. Was soll ich machen? Ich bin nervös und will ihn nicht stören. Als er ablässt sagt er erst nichts und blickt in meine Augen. „Ich weiß nicht, wie ich es dir am besten sage", sagt er verwirrt. „Was denn?", frage ich  verwirrt und gleichzeitig sehr nervös. „Bryden meinte er hätte letztens deinen Vater manipuliert. Hat es funktioniert? Oder hat er noch Alkohol getrunken?", fragt er und blickt in meine Augen. „Es hat funktioniert....was hat das damit zu tun?", frage ich verwirrt.

„Er ist nicht dein Vater. Magische Wesen lassen sich nicht manipulieren. Dein Vater muss ein Werwolf sein. Bei deiner Mama wissen wir es nicht. Fährt sie oft weg? Bei Vollmond?",fragt er weiter.
„Ich bi..biin eine Werwölfin?...meine Mama fährt alle vier Wochen zum Filmeabend mit ihrer besten Freundin", antworte ich. „Ungefähr deckt das sich mit den Vollmondzeiten.
Ein Werwolf zu sein ist nicht ohne...
Es wäre nicht schlecht, wenn Bryden und ich hier bleiben. Falls dir Unfälle passieren oder du dich nicht in Kontrolle haben würdest wäre jemand da", sagt Hagen.

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