Kapitel 5

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Kapitel 5 oder „Ein Tag im Leben des geilsten Kerls der Welt“ (Ben) :

(Damit dieses Kapitel auch irgendwie Sinn macht, haben wir hier Ben mal das schreiben überlassen. Also kurz gesagt: Viel Spaß mit Ben´s Sicht!)

Ich öffnete die Augen und setzte mich auf. Die Lehrer waren schon wach. ´So´n Dreck. Müssen Lehrer immer schon so früh aufstehen?´, dachte ich genervt. Ich warf einen Blick auf die Uhr. „7:32 Uhr.. wollt ihr mich ficken?“: sagte ich zu mir selbst. Dann drehte ich mich um und zog mir mein Kissen über den Kopf. Es klopfte. „Wer auch immer da ist, Verpiss dich!“: rief ich unter meinem Kissen hervor. Wer auch immer da war, scherte sich einen Dreck darum was ich ihm sagte und kam einfach rein. Ich zog mir das Kissen vom Kopf, drehte mich um und wollte grade anfangen zu meckern, bis ich sie erkannte. Bunny. „Was.. was willst du denn hier?“ „Ich wollte dich wecken. Aber scheinbar bist du schon wach.“: antwortete sie und fing an zu lächeln. Ich schlug die Decke zurück und klopfte auf die Matratze. „Leg dich doch zu mir. Das ist bestimmt sehr bequem.“ Sie starrte mich an. „Okay oder leg dich nicht zu mir.“ Ich stand auf. „Irgendwelche Pläne heute?“ Sie sah mich an. „Außer dir beizubringen vollständige Sätze zu bilden, keine.“ „Das war ein vollständiger Satz.“: sagte ich und öffnete meinen Kleiderschrank. „Du kannst bloß nicht meine Sprache verstehen.“ Dann drehte ich mich zu ihr. „Warum bist du eigentlich schon wach? Ist ja gar nicht deine Art.“ „Kid ist eigenartig...“ „Ich weiß, Bunny. Aber sag das nicht so. Sag doch einfach er ist was besonderes. Außerdem beantwortet das nicht ganz meine Frage.“ „Er ist nur insofern komisch, dass er schon um 6 Uhr freiwillig aufsteht und erwartet das ich ihm Frühstück mache.“ „Hast du?“ „Nein man. Ich hab ihn geschlagen.“: sagte sie lachend. Ich lächelte. „Du bist reizend.“ Dann kramte ich eine Hose und ein T-Shirt aus dem Schrank und begann mich umzuziehen. Bunny streckte sich und drehte sich dann zu. „Äääh..“ Ich sah sie an. Sie lief rot an. Ich grinste. „Keine Angst. Ich bin zwar heiß, aber ich wäre auch mit dir zufrieden.“ Bunny zuckte mit den Mundwinkel und rannte an mir vorbei zur Tür hinaus. „Hähähä.“: lachte ich zufrieden. Dann zog ich mich an und ging runter.

´Der Tag hat ja zumindest ganz gut angefangen. Hoffentlich läuft der auch weiter so gut.´, dachte ich und betrat die Küche. „Guten Morgen, Benny.“: sagte Mano fröhlich. Sofort sank meine Laune auf den Tiefpunkt. „Halt den Mund. Und nenn mich nicht Benny.“ „Warum so mies gelaunt?“: fragte Herr Meyer und blätterte in der Zeitung. Ich wollte ihn böse anfunkeln, aber es ging nicht mehr. Schon seit ein paar Wochen nicht mehr. Schließlich gehörte dieser Depp zu mir. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich mich darüber freuen soll oder nicht.

Einige Wochen zuvor..

„Er ist was?!“: rief ich entsetzt. „Ich bin was?!“: wiederholte Herr Meyer lautstark. Bunny rollte mit den Augen. „Ich wiederhole das jetzt zum Allerletzten Mal. Ihr zwei seid verwandt. Ben, Herr Meyer ist dein Onkel. Das ist nichts schlimmes.“ Ich sank auf eine Stuhl. „Oh Gott.. warum..? Der Typ kann nicht mit mir verwandt sein. Er ist nur 10 Jahre älter. Nur 10! Das macht ja noch nicht einmal Sinn. Wie kann der dann mit mir verwandt sein?!“ Bunny rollte erneut mit den Augen. „Er könnte über alle Wege mit dir Verwandt sein. Mit 10 könnte man ja auch schon Vater werden. Aber das ist er nicht. Er ist lediglich dein Onkel. Also reg dich ab.“ Dann verließ sie den Raum. Und ich blieb allein mit dem gruseligen Typen zurück. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf und sah ihn an. Er zog die Augenbrauen hoch und kratzte sich am Kopf. Dann zuckte er mit den Schultern. „Tja.. und was jetzt?“: fragte ich kleinlaut. Wieder zuckte er mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung.“ Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen. „Oh man..“ Herr Meyer setzte sich neben mich. Eine Weile schwiegen wir uns an. Dann atmete ich tief durch, drehte mich zu ihm und umarmte ihn. Er wirkte erst etwas verdutzt, dann spürte ich wie er anfing zu lächeln. Ich machte mich los, stand auf und senkte den Kopf. „Gewöhnen sie sich aber nicht erst an den Schwachsinn.“: sagte ich zu ihm und wurde rot. „Du.“: korrigierte er mich ruhig. „Nenn mich einfach Benny.“ Ich starrte ihn an, wurde noch eine Spur röter und sagte leise: „Dann eben Benny.. aber gewöhn dich nicht an mich. Für Familie bin ich zu alt.“: sagte ich und verließ den Raum. Hinter meinem Rücken konnte ich noch immer spüren, wie er lächelte. Es war nicht so ein kaltes gemeines Lächeln, das ich sonst immer von allen bekommen hatte. Es war wie Bunny´s Lächeln. Warm und angenehm. Und vor allem Ehrlich. Ich rannte den Gang entlang. Dabei fing ich an zu weinen. Vor Freude. „So ein Mist! Dieser Scheißkerl!!“: rief ich. Aber meine Freude und mein Lächeln konnte ich mir dabei nicht verkneifen.

Zurück in der Gegenwart..

Ich sah ihn immer noch an. Benny sah auf. „Hast du was?“ „Scheißkerl..“: murmelte ich und nahm mir ein Brötchen. Er grinste breit.

Nach dem Frühstück machte ich mich auf die Suche nach Bunny. Um sie zu ärgern versteht sich. Bunny war im Bad. Ich klopfte an. „Verpiss dich. Ich bin beschäftigt!“: rief sie. Ich zog eine Augenbraue hoch und verschaffte mir Eintritt ins Bad. Bunny stand unter der Dusche und starrte mich an. Ich spürte wie ich von Kopf bis Fuß rot anlief. „Ich hatte gehofft du bist nur auf Klo, aber wo du schon mal nackt bist, kann ich dir beim duschen auch gerne Gesellschaft leisten.“: brachte ich ruhig hervor. Bunny schmiss eine Shampoo Flasche nach mir und schrie: „RAUS HIER!!“ Grinsend schloss ich die Tür und drehte mich um. Dann sank ich auf den Boden und atmete tief durch. Ich warf einen Blick auf mein Handy. Gerade mal 10 Uhr. 'Hab ich beim Frühstück wirklich solange geträumt..?': dachte ich verwundert. Dann zuckte ich mit den Schultern, schnappte mir Jacke und Schlüssel und verließ die Wohnung für einen Spaziergang.

Einige Stunden später..

Ich schloss die Haustür auf. „Hab Essen dabei!“: rief ich in die Wohnung. Sofort hatte ich die Aufmerksamkeit von allen. Naja, fast allen. Bunny und Kid rührte so etwas herzlich wenig. Ich stellte das Essen auf den Küchentisch. „Bedient euch..“: sagte ich abwesend und ging nach oben. In meinem Zimmer angekommen, ließ ich mich auf´s Bett fallen und schloss die Augen. Ich war bereits im Halbschlaf, als ich Kid und Bunny hörte. „Wieder mit Schuhen im Bett..“: meckerte Kid leise. „Mecker nicht.. komm, hilf mir ihn umzuziehen.“ Ich lächelte innerlich. ´Deshalb bin ich immer umgezogen..'

Dann schlief ich ein. Wohlgemerkt, recht glücklich. (Was nicht häufig passiert)

1 Jahr New YorkWhere stories live. Discover now