Kapitel 2

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Kapitel 2:

„Mein Team bestand nur aus 4 Leuten. Genau genommen nur 3. Onodere, Leonie, Fabian und ich. Leonie und Fabian waren Zwillinge. Anfangs lief alles wirklich super und wir alle haben uns gut verstanden. Aber irgendwann fing Onodere an Schwierigkeiten zu machen. Sie war als einzige von allen keine Waffe. Trotz das ich als Meister agierte, war sie unzufrieden. Sie war machtbesessen und wollte immer die beste sein. Wenn etwas mal nicht nach Plan lief, wurde sie wütend und gab nachher sogar ihrer Waffe die Schuld. Dabei konnte Fabian nichts dafür. Sie hat immer nach Ausreden für ihr Versagen gesucht. Es wurde alles immer schlimmer. Irgendwann fing Onodere an Fabian gegen seine Schwester aufzuhetzen. Sie redete ihm ein, das Leonie daran Schuld wäre, das sie dauernd versagen würden. Fabian glaubte Onodere und griff schließlich Leonie an. Leonie versuchte sich zu wehren, so gut sie konnte. Aber leider war sie ihrem Bruder unterlegen. Und in einem Moment der Schwäche, erstach er sie. Und ich konnte nichts dagegen tun. Als ich ihn aufhalten wollte schlug er einfach zu. Nachdem er Leonie erstochen hatte, ging er auf mich los. Zu meinem Glück konnte ich noch schnell genug ausweichen und er traf nur meine Schulter. Erst dann begriff er was er überhaupt getan hatte. Er drehte sich um und blickte auf seine Schwester hinab. Ich wollte aufstehen und zu ihm gehen. Ihn beruhigen und ihm helfen. Und ich wollte ihr helfen. Aber er drehte sich zu mir und sah mich an. Ich wollte etwas sagen aber er kam mir zuvor. ´Es tut mir leid, Bunny. Ich hätte das niemals tun dürfen. Wie konnte ich nur so dumm sein und Onodere glauben..´. Mit diesen Worten drehte er sich schließlich um, verwandelte seinen Arm in eine Klinge und tötete sich selbst. Ich konnte nichts sagen. Ich saß nur da und heulte. Als mein Blick schließlich auf Onodere fiel, sah ich ihr ekelhaftes Grinsen.

„Warum hast du das getan?!“

„Wieso ich? Fabian hat Leonie doch umgebracht. Ich habe damit nichts zu tun. Du hast es doch selbst gesehen.“

„Du weißt genau was ich meine! Du hast ihn doch überhaupt erst aufgehetzt!!“

„Na gut.. ich geb´s zu. Aber das war doch ganz witzig oder?“

Mit diesen Worten fing sie an zu lachen, drehte sich um und verschwand. Ich blieb allein zurück. Unfähig etwas zu unternehmen. Unfähig sie aufzuhalten. Unfähig mich zu bewegen oder etwas zu sagen. Ich saß einfach nur da. Ich weiß nur noch das Papa und Spirit mich irgendwann gefunden haben. Und mich nach Hause gebracht haben. Was genau danach geschah, weiß ich nicht mehr. Ich war viel allein in der Zeit. Als das passierte war ich gerade mal 9 Jahre alt. Ich schätze ich war einfach nicht in der Lage eine solche Verantwortung zu übernehmen.“

Kid starrte mich an. Er sagte nichts. Er fragte nicht, wieso ich nicht eher was gesagt hätte. Er fragte auch nicht, wieso er nichts davon wusste oder wo Ben damals war. Er meckerte nicht, dass man eine solche Verantwortung niemals einer Neunjährigen hätte übertragen dürfen. Er sagte einfach nichts. Er saß nur da und starrte mich entsetzt an. Ich wischte mir mit dem Handrücken einige Tränen weg. Da stand er auf, setzte sich neben mich, drückte mir einen Kuss auf die Wange und nahm mich in den Arm.

Vor unserer Zimmertür stand Ben. Ich starrte zu Boden und ballte die Fäuste. Dann drehte er sich um und ging.

Am nächsten Morgen (Um ehrlich zu sein ist es eher Mittag.. :D )

Ich streckte mich und setzte mich auf. Dann sah ich mich um. Kid saß am Schreibtisch. „Guten Morgen.“ Er hob den Kopf und sah mich an. ´Oh nein.. er behandelt mich doch jetzt nicht anders nur weil ich ihm das gestern Abend erzählt habe.. oder?´ Dann hob er den Arm und warf mir einen Tennisball an den Kopf. „AUA! Was sollte das?“: schimpfte ich und rieb mir den Kopf. „Es ist halb eins.“: antwortete Kid trocken und senkte den Kopf wieder. „Du hättest mich ja wecken können..“: sagte ich trotzig. Kid warf mir finstere Blicke zu. „Das wollte ich ja, aber als ich meine Hand auf deine Schulter gelegt habe, hast du angefangen mich mit einem Kissen zu schlagen. Du hast dich strikt gegen´s Wecken gewehrt.“: knurrte Kid. Ich grinste. „Weißt du.. es gibt nur einen Weg um mich zu wecken.. du musst mich auf die Wange küssen und mir ´Guten Morgen Bunny´ins Ohr flüstern.“ Kid starrte mich finster an. „UND DAS SAGST DU MIR JETZT ERST?!“: rief er und sprang auf. Ich krallte mich in die Decke. Kid ließ sich auf mein Bett fallen und warf mich um. Dann legte er sein Kinn auf meinen Brustkorb. „Ich hasse dich.“ „Ich liebe dich auch ganz doll Kiddo.“: sagte ich und verwuschelte ihm die Haare. Kid sprang auf. „Aaah.. jetzt sind sie unordentlich.. Bunny!!“ Ich grinste und sprang aus dem Bett.

Als ich runter in die Küche kam saßen Herr Meyer und Weber noch am Tisch und studierten, leicht mühselig, die Zeitung. Wortlos räumte ich den Tisch ab. „Guten Morgen, Bunny.“ „Moin..“ „Willst du nichts essen?“ „Danke, nein. Ich verzichte.“ Die beiden lugten über die Zeitung. Ich zuckte mit den Schultern. „Soll ich schon Mittagessen machen?“: fragte ich die beiden. Herr Weber warf einen Blick auf die Uhr. „Kannst du gerne machen. Brauchst du Hilfe?“ „Nene.“ Stumm machte ich mich ans Werk.

Als ich 30 Minuten später fertig war, kam auch der Rest in die Küche. Flo deckte netterweise den Tisch. Ich stellte das Essen auf den Tisch und verließ die Küche. „Hey.. isst du nicht mit uns?“: fragte Mano verdutzt. „Nein, danke.“ „Isst du überhaupt mal?“: schob Herr Meyer nach. Ich schob die Unterlippe vor und dachte nach. „Ja.. ab und an.“ Dann drehte ich mich um und ging.

Oben angekommen saß Kid immer noch am Schreibtisch. „Willst du nichts essen?“ „Kein Bedarf. Ich hatte vorhin erst Frühstück.“: antwortete er knapp. „Was machst du da eigentlich?“ „Ich gehe unseren ersten Auftrag durch.“ Ich runzelte die Stirn. „Kid.. ich glaube dafür ist es noch etwas zu früh.“ „Die ganze Fahrt hier ist zu früh. Aber was gemacht werden muss, wird auch von uns gemacht werden.“ „Glaubst du das ist der richtige Weg?“ Kid hob den Kopf und sah mich an. „Ich weiß es nicht. Aber für den Moment bleibt uns nichts übrig. Du sagst mir ja nicht, wie du trainierst.“ Ich kratzte mich am Kopf. „Ich trainiere nicht. Hab ich noch nie. Ich fand das immer zu lästig. Ich hab nur den normalen Unterricht mitgemacht. Mehr nicht.“ Kid sah mich an. „Dann testen wir das. Wir gehen einfach mit ihnen auf Mission. Und wenn sie zu scheitern drohen, greifen wir ein.“ „Aber das können wir doch nic-“ „Doch können wir. Mir fällt nichts anderes mehr ein. Außerdem sind wir ja da. Es passiert schon nichts.“ Ich zog die Mundwinkel nach unten. „Na wenn du das sagst..“

„ES IST ARSCHKALT HIER!!“: rief Flo laut. „Das stimmt. Sogar als Waffe erfrier ich hier.“: pflichtete Maya ihm bei. „Warum laufen wir nochmal im dunkeln über die Dächer von New York?“: fragte Herr Meyer. „Weil Kid das so will.“: knurrte Ben. „Ich will nach Hause..“: murrte Mano. „Hier passiert sowieso nichts.“ Kid drehte sich rucktartig um. Sein Blick war so finster wie die Nacht. Ich starrte ihn an. Dann ließ ich Mano und Ben fallen und versteckte mich hinter einem Schornstein. Dann fing Kid mit seinem Donnerwetter an.

(Zum Schutze der Leser wurde Kid´s lange und vernichtende Beleidigung nicht aufgeschrieben.)

„… und jetzt haltet ihr die Klappe und geht weiter. Und der nächste von euch der meckert, dem zieh ich die Haut ab!“ Kid drehte sich wieder um und ging weiter. Ich kam hinter meinem Schornstein hervor und hob Ben und Mano auf. Keiner traute sich ein Wort zu sagen. Kid genoss die Stille.

1 Jahr New YorkWhere stories live. Discover now