Prolog

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„… das hab ich niemals gesagt!“ „Doch das hast du!“ Ich seufzte. Ich stand vor der Tür, hinter der der Lärm herrschte. Meine Hand lag auf der Türklinke. Ich schüttelte den Kopf, drehte mich und ging. Langsam lief ich Richtung Death Room. Ich klopfte und trat ein. „Hallihallo Bunny! Wie läufst´s denn so?“ Ich kratzte mich am Kopf. „Meinst du ich bin die richtige für diese Aufgabe..? Du weißt doch was damals passiert ist..“ Shinigami trat näher an mich heran und kniete sich vor mir auf den Boden. „Ja, das denke ich. Aber ganz sicher kann man sich nie sein.“ Ich senkte den Kopf. Shinigami legte seine Hand auf meine Schulter. Ich ließ weiterhin den Kopf hängen. Er herrschte Schweigen. Dann hob Shinigami mich hoch und umarmte mich. „Ich dachte du hast dafür auf der Arbeit keine Zeit.. Papa.“ Er lächelte. „Ach mein Schatz. Für die wichtigen Personen in seinem Leben, muss man sich immer Zeit nehmen.“ Ich lächelte schwach. „Weißt du was..? Verpflichte doch deinen Bruder dazu, dir zu helfen. Der hat im Moment nichts zu tun.“ Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Papa strich mir über den Kopf. „Okay.“: antwortete ich schließlich. Gesagt, getan.

„Halt die Fresse du Arsch!!“ „Halt du doch die Fresse!!!“ Wieder stand ich vor der Tür, hinter der der Lärm hervor schallte. Kid drehte sich zu mir und sah mich mitleidig an. Ich legte meine Hand auf die Türklinke. Einen Moment zögerte ich. Dann ließ ich die Hand wieder sinken. Kid stupste mich an und nahm meine Hand. Dann betraten wir den Raum.

„Ach komm. So schlimm sind wir nicht.“: rief Mano und lachte. Kid schüttelte den Kopf. „Könnt ihr bitte einmal die Fresse halten?!“: rief Flo genervt. „Sag bloß du willst schon schlafen?“: entgegnete Maya und versetzte ihm einen leichten Tritt. Flo knurrte und warf eins seiner Kissen nach Maya. Sie duckte sich und das Kissen traf Herr Meyer. Er zuckte zusammen und warf das Kissen aus Reflex weiter. Es landete in Herr Weber´s Gesicht. Herr Weber warf das Kissen zu Flo zurück. „Bunny.. sag doch mal was gegen die.“: wimmerte Flo. Ich runzelte die Stirn. „Das ist ein Klassenzimmer und kein Schlafplatz. Aber schön das ihr Freude daran habt, hier zu schlafen.“ Die fünf grinsten mich unschuldig an. Kid las Seelenruhig in seinem Buch. „Weißt du Bunny, die bringen sowieso immer ihre Schlafsachen mit. Gib doch einfach auf.“: sagte er ruhig. Ich schüttelte den Kopf. „Dann kann das richtig schlimm werden..“ Plötzlich hatte ich die komplette Aufmerksamkeit. „Was denn??“ Ich grinste. „Wie ich schon mal angesprochen hatte, sind wir auch eine Art „Klasse“. Und daher, müssen wir leider.. auf Klassenfahrt.“ „WUHUUUU!!!“ Ich hielt mir die Ohren zu. „Wohin fahren wir????“: begann Mano mich zu löchern. „Ich fass es nicht, das ich das jetzt sage.. aber wir fliegen nach New York.“ „OH GOTT! WARUM?!“: riefen Ben und Kid im Chor. „Nächste Woche geht’s los.“: fügte ich noch leise hinzu. „Wir fahr´n auf Klassenfahrt! Wir fahr´n auf Klassenfahrt!“: riefen Mano und Flo im Chor. Kid senkte den Kopf und schüttelte sich. Ben schlug die Hände vor´s Gesicht und rollte sich zusammen. Ich wusste warum die beiden sich nicht freuten. Für uns, als Trainer, bedeutete sowas viel Arbeit und dauerhaftes Zeitverbringen mit den Schülern. Also kurz gesagt: Es macht selten Spaß.

Ups, das ist ja doof. Ich hab mich ja noch nicht einmal vorgestellt. Mein Name ist Bunny. Wie ihr vielleicht bemerkt habt, bin ich Shinigami´s Tochter, also auch Kid´s Schwester. Seine kleine Schwester wohlgemerkt. Ich bin erst 16. Kid hingegen ist bereits 17. Tja, nun hab ich gegen meinen Willen wieder ein neues Team. Und nun müssen wir auch noch auf Klassenfahrt. Was ich allerdings nicht erwähnt habe, ist das wir nicht eine oder zwei Wochen auf Klassenfahrt fahren, sondern gleich ein ganzes Jahr. Klingt voll seltsam, hat aber einen Zweck. Ich erklär´s euch kurz: Bei einer Klassenfahrt von unserer Schule, geht es nicht nur darum, den Zusammenhalt des Teams zu stärken, sondern es gibt bestimmte Missionen zu erledigen. Und die benötigen Zeit. Viel Zeit leider.

Eine Woche später…

„Wo bleibt der Idiot?!“: rief Kid aufgebracht. Ben nippte verpennt an seinem Kaffee. Die Uhr am Flughafen zeigte jetzt 5:26 Uhr an. Außer Mano waren bisher alle da. Wenn auch ein wenig verpennt. Kid lief auf und ab und regte sich über Mano´s Unpünktlichkeit auf. Ich konnte ihn verstehen. Das Boarding startete in 10 Minuten und der Flug in 30 Minuten. „Hey Leute! Sorry für die Verspätung.“ Kid drehte sich zu Mano um. Seine goldenen Augen funkelten wütend. Bevor er etwas sagen konnte, legte ich meine Hand auf seinen Mund und sagte: „Schön das du noch pünktlich da bist.“ Mano grinste verlegen. Dann kam per Durchsage der Aufruf für unseren Flug. Als wir wenige Minuten später im Flugzeug saßen, schloss ich die Augen. Kid setzte sich neben mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. „Hast du Angst?“: fragte ich ihn ohne dabei die Augen zu öffnen. „Ein bisschen..“: antwortete er leise. Eine Stewardess war auf uns aufmerksam geworden und versicherte Kid, dass alles in Ordnung sei und nichts passieren würde. Als wir nach 11 Stunden Flug endlich ankamen war es dunkel. Immer noch. Oder schon wieder. Kid wühlte in seiner Tasche nach seinem Handy. Dann suchte er die Adresse unserer Wohnung raus. 10 Minuten später waren wir endlich angekommen. Maya machte große Augen: „Boah ist das cool hier!“ „Sieht ja richtig geil aus!“: rief Mano begeistert. Kid stellte seinen Koffer ab. „Ich finde wir bestaunen die Wohnung morgen..“: sagte er und warf einen Blick auf die Uhr. „und teilen nur noch die Zimmer auf.“ „Ich schlaf bei den Frauen!“: rief Ben sofort. Kid hob den Kopf. „Wir haben zwei Zweierzimmer und zwei Dreierzimmer.“: entgegnete er Ben. „Mein Vorschlag lautet daher wie folgt..“: fuhr er fort. „Ben, Herr Meyer und Weber teilen sich ein Dreierzimmer. Emanoel und Florian teilen sich ein Zweierzimmer. Liz, Patty und Maya teilen sich ein Dreierzimmer und Bunny und ich teilen uns das letzte Zweierzimmer. Irgendwelche Einwände?“ „Ja. Ich hab welche!“: rief Mano und hob die Hand. Kid sah ihn müde an. „Mano. Mein Name ist Mano. Nicht Emanoel.“: sagte Mano und grinste breit. Kid blinzelte einige Male und antwortete: „Solange in deiner Geburtsurkunde Emanoel steht, heißt du für mich Emanoel. Und solange werde ich dich auch bei diesem Namen nennen.“ „Aber Ben nennst du auch Ben.“: protestierte Mano. „Weil er uns den Rest seines Namens nie verraten hat. Gibt es Sinnvolle Einwände?“ Ich nahm meinen Koffer, ging die Treppe hoch und sagte: „Sein Name ist Benedikt.“ Dann verschwand ich in einem der Zweierzimmer und schloss die Tür. Die anderen blieben verdutzt zurück.

„Warum hast du mir seinen Namen nie verraten?“: fragte Kid leise. „Ich sah nie eine Notwendigkeit darin. Du hast ihn damals gefragt und er hat dir einfach geantwortet. Ist doch klar das er nicht unbedingt ´Benedikt´ genannt werden will.“ Kid schwieg. „Wirst du jetzt anfangen ihn Benedikt zu nennen?“ „Nein.“ „Wirst du Mano weiterhin Emanoel nennen?“ „..Ja.“ Ich sah ihn an. „Und warum das?“ „Ich kenn Ben solange wie du ihn kennst. Es wäre albern jetzt damit anzufangen. Bei Emanoel ist das etwas anderes.“ „Es ärgert ihn aber.“ Kid grinste und sagte: „Weiß ich.“ Dann legte er sich hin und drehte sich zur Wand. „Gute Nacht, Bunny.“ „Gute Nacht.“

Ich lag noch wach und starrte die Decke an. Wir waren also in New York angekommen. Ich beschloss Papa gleich morgen anzurufen und ihn zu fragen was wir als erstes tun sollten.

1 Jahr New YorkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt