Okay. Wir sollten definitiv verschwinden.

Ohne Vorwarnung sprang ich von meinem Stuhl auf, Alecs Hand fiel von meinem Arm, ich allerdings grapschte nach seinem Handgelenk, während er mich überrascht ansah und zog drängend daran.

»Du hast Recht«, meinte ich hastig, etwas, was ich sonst wohl eher schwerlich zugegeben hätte und da setzte auch er sich endlich in Bewegung.

Es war nicht wirklich seine Art, einfach wegzulaufen (meine hingegen zumeist sehr wohl) jetzt allerdings wäre es nicht sonderlich förderlich für unser Vorhaben, noch ein paar Inbecs zusammenzuschlagen.

Ich hörte noch, wie der Rothaarige irgendetwas sagte, jemand lachte, doch da flüchteten wir schon aus dem Café und aus irgendeinem unerfindlichen Grund starrte Alec ziemlich grimmig drein.

Als Feigling abgestempelt zu werden, passte ihm wohl ganz und gar nicht.

Fast hatten wir das Auto erreicht.

»Hey!«

Ich zuckte zusammen, vor Schreck blieb ich einfach stehen, was Alec ebenfalls zurück warf, erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn einfach weiter festgehalten hatte, wie vom Blitz getroffen ließ ich sein Gelenk los, als hätte seine Haut mich verbrannt

»Wo wollt ihr denn so schnell hin?«

Sie mussten lebensmüde sein. Ernsthaft.

Ich meine, hatten sie sich Alec mal angesehen? Selbst als Inbec hätte ich vermutlich Angst vor ihm.

Also nicht, dass ich Angst vor ihm gehabt hätte. Zumindest nur manchmal...

Alec ballte die Hände zu Fäusten, mein Blick fiel auf die Teenager.

Das Mädchen starrte mich an, als überlegte sie sich gerade, wie wohl mein Ohr schmeckte, zog dabei die Augenbrauen so hoch, das sie beinahe in dem Ansatz ihres fettigen, blonden Haares verschwanden und biss sich auf den schmalen Lippen herum, wieder traf mich dieses schmierige Lächeln des rothaarigen Jungen.

Ich spürte, wie sich Alec neben mir anspannte, während der Junge, der von Anfang an im Café gesessen hatte, eher unsicher hinter den anderen stand und sich nicht traute, uns anzusehen.

»Wo wollt ihr denn so schnell hin?«, höhnte der Rothaarige, die anderen grinsten dümmlich.

Ja, er hatte definitiv Todessehnsucht.

»Bist du eigentlich so bescheuert, wie du aussiehst?«

Entsetzt und irgendwie überrascht schnellte mein Blick zu Alec, der den Jungen so unheimlich böse anfunkelte, dass es selbst mich schauderte.

Ganz offensichtlich hatte er nicht wirklich Lust, erneut aufgehalten zu werden.

Der schmierige Typ verschränkte mit hochgezogenen Augenbrauen die langen Arme vor der schmächtigen Brust, während ich mir einbildete, dass das Mädchen mit den Zähnen knirschte und über den Boden schabte, wie ein wild gewordener Stier.

Zumindest sah sie so aus.

Okay Aruna, unpassende Gedanken, wirklich.

»Was hast du gesagt?«

Die Augen des Jungen verengten sich. Er musste echt ein paar Mal zu oft vom Wickeltisch gefallen sein. Oder vielleicht war der Wickeltisch ja auch auf ihn gefallen...

Dachte er tatsächlich, er könne es mit jemandem wie Alec aufnehmen, der nebenbei genervter und genervter und wütender und wütender wirkte.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt