»Anstatt neunmalkluge Bemerkungen von dir zu geben, könntest du mir ja vielleicht helfen«, murrte er und ließ das Lenkerteil schließlich resigniert auf die Straße fallen, wo es noch einmal entzwei brach.

»Ach du scheiß Teil«, knurrte er, verpasste der Maschine einen Tritt und ließ es einfach zu, dass sie wieder umfiel.

Schließlich ließ er sich seufzend neben mich fallen, während ich das nächste Büschel Gras raus rupfte.

»Und was machen wir jetzt?«, fragte ich schließlich und legte meinen Kopf ein wenig in den Nacken, damit ich ihn ansehen konnte.

Schnaubend zuckte er mit den Schultern, warf mir einen kurzen Seitenblick zu.

»Keine Ahnung«, grummelte er und fuhr sich durch das wirre, dunkle Haar.

Sollte ich ihn darauf aufmerksam machen, dass er da einen äußerst unschönen Fleck auf der Jacke hatte? Und ob er das Motoröl auf seiner Wange wohl schon bemerkt hatte?

»Du hast da was«, meinte ich, er hob seine Hand und rieb sich übers Gesicht.

Oh.

Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und versuchte ein Lachen zu unterdrücken, was mir natürlich mal wieder eher nicht so gut gelang.

»Was?«, fragte er verwirrt, hatte nicht bemerkt, dass seine Hand ebenfalls dreckig gewesen war.

»Ehm«, keuchte ich unter unterdrückten Glucksern.

»Du hast da was«, grinste ich und fuhr demonstrativ mit meiner Hand über mein gesamtes Gesicht.

Als Alec schnaubend seinen Ärmel heben wollte, um sein Gesicht so sauber zu machen, ließ ich meine Hand hastig vorschnellen und hielt ihn auf, mittlerweile tat mein Nacken weh. H

atte er sich auch unbedingt direkt hinter meinen Kopf setzen müssen?

Verwirrt sah er mich an, sein Blick fiel auf meine Hand, die ihn festhielt.

»Das würde ich nicht tun«, meinte ich bloß und hob seinen Arm an, um ihm zu verdeutlichen, wie dreckig auch der war.

Was hatte er denn bitte gemacht? Sich im Motoröl gewälzt?

Er schnaubte.

»Nein, habe ich nicht.«

Ich verdrehte die Augen.

»Du könntest wenigstens so tun, als würdest du sie nicht hören.«

Er zuckte bloß mit den Schultern. Vielen Dank auch.

Seufzend drehte ich mich ein wenig zur Seite, um an meine linke Jackentasche zu kommen und kramte für einen Moment in ihr herum. Stumm reichte ich ihm schließlich ein Taschentuch.

»Danke«, grummelte er, ich legte mich wieder auf meinen Rücken, faltete die Hände vor meinem Bauch und schloss die Augen.

Ich hatte ehrlich gesagt nicht viel Lust, heute noch sonderlich weit zu laufen.

Vielleicht würde ich mich einfach verwandeln und mich als Wolf irgendwo zusammenrollen, das wäre wenigstens gemütlicher, als auf dieser blöden Straße zu liegen.

»Keine gute Idee«, steuerte Alec meinen Gedanken bei, ich schnaubte, öffnete meine Augen allerdings nicht, obwohl ich sehr wohl merkte, wie genau er mich ansah.

Hastig ließ ich die Mauer hochfahren, wollte definitiv nicht Gefahr laufen, dass er irgendetwas Komisches mitbekam.

Zum Beispiel das merkwürdige Gefühl in meiner Brust, dass sich langsam aufbäumte.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt