»Halt dein Scheiß Maul!«

Ich blinzelte heftig, zuckte zusammen, keuchte, mein Atem blieb einfach weg.

Ich kannte die Stimme nicht. Und doch wusste ich, wer - was - da vor der Tür stand.

Und da schien plötzlich alles mit einem mal wieder auf mich einzuprasseln.

Die Erinnerungen kamen. Und es schien, als wollten sie nie wieder gehen.

Die Lichtung, der Hybrid, Alec.

Alec. Wo war er? Ging es ihm gut? War er aufgewacht?

Lebte er?

Und ohne, dass ich es wirklich wollte, fing ich an zu zittern. Denn jetzt wusste ich, wo ich war.

Callahan, Lila, Missy...

Ich war bei den Ven. Ich war bei ihrem Clan. Sie hatten mich gefangen genommen. Weil sie dachten, ich hätte Alec all diese furchtbaren Sachen angetan...

Ich war eine Gefangene. Ich war eine Gefangene der Ven.

Callahan hatte geschossen... hatte einfach geschossen.

Oh Gott, oh mein Gott...

Er hatte... Mein Lehrer hatte...

Mein Bauch zog sich schmerzhaft zusammen, ich atmete schwer, flach, flatternd versuchten ich meine Augen aufzuhalten, mein Blick glitt an mir hinunter, mein Bauch schien vollkommen nackt, entblößt und da wurde mir mit einem Mal wieder so furchtbar schlecht, wie ich es noch nie erlebt hatte, ich krümmte mich zur Seite, ächzte bei jeder kleinen Bewegung, würgte erneut, mein linker, nackter Fuß berührte eines der Hexagon, es zischte, ich wimmerte auf, mein rechter Fuß lag vollkommen regungslos da, ich spürte ihn kaum mehr, ich blinzelte heftig, sah, wie er blau angelaufen war.

Blut... Blut...Blut...

Dort hatte mich Jacob getroffen.

Meine Augen schlossen sich einfach, ein tiefes Gefühl der Einsamkeit legte sich über mich, ein tiefes Gefühl des Verrats, mein Körper erzitterte und obwohl ich komplett unterkühlt war, klebten meine verschmutzten Locken an meiner hitzigen, schweißnassen Stirn, ein unglaublicher Schub der Kälte erfasste mich, ich krümmte mich zusammen, mein Bauch schrie schmerzhaft auf, ich hatte Fieber, ganz sicher.

Mein Bauch...mein Bauch...

Eine tiefe Wunde zog sich unterhalb meines Bauchnabels, das Blut sickerte langsam aus ihr heraus, meine Kräfte versuchten verzweifelt die Wunde zu schließen, die Wunde die Callahan mir zugefügt hatte.

Es war ein grausiges Bild. Sie schloss sich, riss auf, schloss sich, riss...

Ich würgte erneut, ein tiefes Klirren klang in meinem Kopf.

Was hatten sie getan?

Sie hatten mir die Verbindung zu meinem Rudel genommen... da... ich... ich konnte...

Niemand war da...

Ich war alleine.

»Hilfe...« Es war ein kläglicher kleiner Laut, meine Lungen kreischten gequält auf, für einen Moment bekam ich keine Luft mehr, meine Augen verdrehten sich nach hinten.

Sie hatten mich einfach hier angekettet, wie ein wildes Tier, mich vollkommen schutzlos zurückgelassen, verwundet...

Ich würde sterben...

Wenn sie nicht... meine Wunden, ich würde sterben.

Und da kam mir noch ein schrecklicherer Gedanke.

Aruna - Die Rote WölfinWhere stories live. Discover now