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#SungjinPoV
Ich schaue besorgt zu Wonpil hinüber.
Seit ich ihn abgeholt habe, ist er mehr als seltsam drauf und ich habe keine Ahnung was mit ihm los ist.
Wir stehen gerade an der Bushaltestelle und sein Kopf ist gesenkt. Er scheint zu versuchen seinen Atem zu hören und kontrolliert auszuatmen, nur warum tut er das?
"Wonpil?", fange ich zögernd an, entscheide mich allerdings bei seinem Blick, der sich daraufhin auf mich richtet und zum Teil glücklich aber auch schrecklich verwirrt wirkt, was eine schlechte Mischung ist, gegen die Frage, was los sei. "Wollen wir noch essen gehen?"
Ich weiß das ich feige und konfliktscheu bin.
Wonpil sieht mich für einen Moment noch an, dann schüttelt er schließlich den Kopf.
"Ich bin müde", redet er sich raus.
"Wie du meinst", gebe ich nach und schaue zu, wie der Bus auf die Haltestelle zufährt.
"Dann kaufe ich dir einfach irgendwann Mittagessen stattdessen."
Er sagt nichts mehr und steigt wortlos in den mittlerweile stehenden Bus, zeigt seine Fahrkarte und geht nach hinten durch.
Ich schüttele kurz den Kopf bevor ich den Busfahrer zulächle und Wonpil folge.
Er hat sich auf einen Zweierplatz gesetzt und starrt aus dem Fenster.

Er hat sich auf einen Zweierplatz gesetzt und starrt aus dem Fenster

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Ich mache mir wirklich langsam Sorgen um ihn. Sonst ist er immer richtig wütend, wenn ich ein Versprechen nicht einhalte, und schimpft die ganze Zeit. Diese neue Art von Benehmen ist mir unangenehm.
"Bist du sauer, weil ich nicht da war?", frage ich schließlich doch zögerlich.
Er schüttelt bloß seinen Kopf als Antwort.
"Was ist denn dann los?"
Keine Reaktion.
"Wonpil, ich bin dein bester Freund und als bester Freund bin ich durchaus dazu in der Lage dir zuzuhören und dir bei deinen Problemen zu helfen, nein, es ist sogar meine Pflicht. Aber wie soll ich diese Pflicht erfüll-", beginne ich mich in Fahrt zu reden, doch er unterbricht mich.
"Yoon Dowoon! Das ist mein Problem!"
Ich verstumme für einen Moment, dann beginne ich zu grinsen.
"Was ist passiert?"
"Er war bei dem Konzert."
Meine Augen werden rund und mein Grinsen immer breiter. "Und?"
Wonpil scheint mit sich zu kämpfen, ob er es wirklich erzählen soll, doch schließlich seufzt er geschlagen.
"Er... Er hat mit mir gesprochen", gibt er nun endlich kleinlaut zu.
Ich muss meine Kinnlade zwingen, damit sie nicht ihren Halt verliert und herunter klappt.
"Reden wir hier von demselben Kerl, der seit zwei Jahren kein Wort zu niemandem gesagt hat?", möchte ich mich vergewissern. Wonpil schaut mich allerdings einfach nur etwas genervt an und zeigt mir so, dass er jetzt wirklich seine Ruhe haben will. Ich weiß zwar immer noch nicht genau, was passiert ist, aber es scheint ihn durcheinander gebracht zu haben und er braucht Zeit um sich zu sammeln. Deshalb schließe ich also meinen Mund und schaue mich um.
Der Bus ist leer, bis auf ein älteres Ehepaar, das hinter uns sitzt und sich in einer mittleren Lautstärke unterhält.
Als der Bus jedoch an einer weiteren Haltestelle hält, steigt ein Mädchen ein. Sie sieht etwas jünger aus als wir, hat kurze, glatte Haare und eine etwas pummeligere Figur, aber dennoch ist sie hübsch.
Sie lässt sich ein paar Sitzbänke vor uns nieder, sodass ich die ganze Zeit nichts als ihre Rückseite sehen kann.
Wonpil ist noch immer in seiner eigenen Welt der verwirrenden Liebe und bemerkt nichts um sich herum.

Nach zwei weiteren Haltestellen, steht das Mädchen auf und verlässt das öffentliche Verkehrsmittel.
Dabei verliert sie allerdings einen kleinen Stoffanhänger, der zuvor an ihrem Rucksack baumelte.

Sie bemerkt es allerdings nicht und steigt einfach aus

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Sie bemerkt es allerdings nicht und steigt einfach aus.
Ich bin hin und her gerissen.
Ich habe zwar den Drang, auszusteigen und ihr den Anhänger zu bringen, aber dann müsste ich den restlichen Weg nach Hause laufen und außerdem Wonpil alleine lassen.
Okay, streicht den letzten Punkt, Wonpil kommt eventuell ohne mich sogar besser klar im Moment.
Seufzend entschuldige und verabschiede ich mich dann also von dem verwirrten Jungen, hebe dem Stoffanhänger auf und sprinte dem unbekannten Mädchen hinterher, welches zum Glück noch nicht sehr weit gekommen ist.
Schnaufend stehe ich vor ihr und schaue ihr zum ersten Mal ins Gesicht.

Schnaufend stehe ich vor ihr und schaue ihr zum ersten Mal ins Gesicht

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Ihre Gesichtszüge sind weich und schön. Ihre Haut sieht gesund aus, bis auf einige wenige Unreinheiten hier und da, aber welcher Teenager hat die denn nicht?
Auf ihrem Nasenrücken sitzt eine runde, große, niedliche Brille, außerdem ist sie mindestens einen Kopf kleiner als ich.
Ich lächle sie an und bekomme einen überraschten Blick zurück.
Dann halte ich den Anhänger hoch und ihre Augen werden augenblicklich riesen groß.
"Omo, wo hab ich es denn verloren?!"
Sogar ihre Stimme klingt niedlich.
"Es lag im Bus, muss abgefallen sein. Du solltest es fester anbinden", erwidere ich locker und lege die kleine Puppe in ihre kleine Handfläche.
Sie drückt diese daraufhin an ihr Herz.
"Vielen Dank, das du extra ausgestiegen bist, um sie mir zu bringen. Die hat mir mein Cousin Jae aus Amerika mitgebracht, sie bedeutet mir wirklich sehr viel", erklärt sie die Situation.
Überrascht beobachte ich sie noch einmal genauer.
"Park Jaehyung?"
Sie lacht. Das klingt ebenfalls niedlich.
"Ja, du kennst ihn. Ihr seid in derselben Klasse, stimmt's? Ich bin eine Stufe unter euch", beantwortet sie alle Fragen, die sich soeben in meinem Kopf gebildet haben.
Nur eine ist da noch immer.
"Und wie heißt du, Cousine von Jae?"
"Minah. Choi Minah." Sie strahlt mich durchgehend an. "Hör zu, ich möchte mich wirklich ordentlich bei dir bedanken. Nicht jeder würde extra vor seiner eigenen Haltestelle aussteigen, nur um einen Gegenstand einer wildfremden Person hinterher zutragen." Sie scheint kurz zu überlegen.
Als ich ihr gerade widersprechen will und erklären, dass das wirklich keine große Sache sei, da würgt sie mich rasch mit einer Handbewegung ab.
"Ich werde dir etwas kaufen. Egal was. Gib mir einfach deine Nummer, dann können wir einen Termin ausmachen und in die Stadt gehen."
Ich will gerade erneut Widerworte geben, als sie noch etwas hinzufügt.
"Ich meine das ernst, ich möchte nicht einfach danke sagen und gehen. Du hast mir, den für mich persönlich wertvollsten, Gegenstand  zurückgebracht."
Ich schmunzle daraufhin leicht und sehe ihr dabei zu, wie sie ihren Rucksack von der Schulter nimmt, den Anhänger darin verstaut und dann ihr Handy hervor zieht zusammen mit einem kleinen Zettel und einem Bleistift. Dann kritzelt sie schnell einige Nummern auf das Papier und ihren Namen dazu und händigt ihn mir aus.
Dann erklärt sie, das sie eigentlich schon längst Zuhause hätte sein müssen und verabschiedet sich deshalb hastig.
Ich schaue ihr lange nach und frage mich, was genau das gerade gewesen ist.

Ich schaue ihr lange nach und frage mich, was genau das gerade gewesen ist

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°~° what can i do? °~° day6 ffWhere stories live. Discover now