Fen!

Oh Fen bitte!

Bitte, du musst mich hören!

Nicht du! Nicht ihr!

Ich schaff das doch ohne dich nicht...

Fen... Fenny... bitte... bitte... Lass mich nicht alleine... nicht so Fen... nicht so...

Bitte... ich brauche euch doch, ich brauche doch meine Geschwister, ich brauche euren Rat, ich brauche eure Umarmungen, Yvy bitte, wem soll ich sonst meine Probleme anvertrauen, wenn ich das erste Mal verliebt bin...

Wer soll mich in den Arm nehmen, wenn mein Herz das erste mal gebrochen wurde... wer sollte mich dann hallten... Yvy... Fen... bitte... ihr müsst mich hören...

Ihr müsst doch...

Die heißen Tränen rannen über meine Wange, Lilith brüllte auf mich ein, ich hörte nicht, sie sollte mich in Ruhe lassen!

Sie sollte nicht sagen, dass alles wieder gut werden würde!

Denn das würde es nicht...

Nie wieder... nicht wenn Ylva... wenn Fenris...

Ich bemerkte nicht einmal, wie ich Lilith am Kinn erwischte, sie ließ mich los, ich krachte zu Boden.

»Ylva!«, schrie ich, streckte meine Arme nach ihr aus, wollte sie erreichen, wollte, dass sie mich hielt, wollte, dass sie mir über den Rücken strich und sagte, dass alles wieder gut werden würde, mein Haar küsste und versprach, dass es besser werden würde, wie sie es sonst immer tat...

Ylva... Fenris... Fen... bitte...

»Fen... Fenny... bitte...«

Ich wusste nicht, wie ich es schaffte, ich taumelte hoch, schien wie in Trance, mein Körper handelte, ohne, dass ich es steuerte...

Blut... dieses ganze Blut...

Blutrote Laken... wie es sie tränkte... dieser metallische Geruch in der Luft...

Dieser Geruch... der Geruch nach Tod.

Der Geruch nach zwei erloschenen Leben...

Und dann sackte ich wieder zusammen, die schwarzen Punkte begannen vor meinen Augen zu tanzen, mein Körper brach einfach über ihnen zusammen, ich klammerte mich an den leblosen Körper, weinte um sie, schrie nach ihnen, umklammerte Fen ganz fest, das Blut verunreinigte meine Haut, ich presste die Augen zusammen, wollte es nicht sehen, wollte einfach nicht, doch ich konnte sie doch auch nicht einfach so alleine lassen... ich musste sie doch beschützen...

Alles in mir erzitterte, sein Körper schien so kalt, ich klammerte mich an seine Brust, seine Hand lag starr auf dem Boden, dieses Blut... ich konnte ihn einfach nicht loslassen... nicht er, nicht Fen... nicht mein Fen... Ylva... Ylva... nicht Ylva...

Das Blut tränkte meine Haare, ich würgte, der Geruch machte mich schwindelig, jemand wollte mich wegzerren, ich klammerte mich an meinen Bruder, sein Körper gab einfach unter mir nach... dieses Gefühl... dieses Gefühl von seinem kalten, erschlafften Körper unter mir, Ylva so dicht neben uns, kalt und starr und...

Ich würde es nie wieder vergessen. Nie wieder.

»NEIN!«, schrie ich, »NEIN! LASST MICH! LASST MICH! SIE SIND MEINE GESCHWISTER! LASST MICH! NEIN!«

Ich musste wahnsinnig klingen. Ich fühlte mich wahnsinnig. Ich war wahnsinnig.

Mein Herz... mein Herz... es tat so weh...

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt