15.02.18

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(M)Ein Schultag


Du wachst auf. Dein ganzer Körper tut weh. Dein Kopf pocht. Du weißt, du musst aufstehen. Doch du kannst nicht. Dein Körper fühlt sich nicht dazu imstande. Trotzdem. Irgendwann, irgendwie schaffst du es dann. Du zwingst dich aufzustehen. Du läufst monoton in das Badezimmer. Dein Blick fällt in den Spiegel. Du schaust dich an. Siehst deinen müden Gesichtsausdruck. Die fahle Haut lässt dich tot aussehen.  Du weißt, du bist es nicht. Doch du fühlst dich tot. Innerlich bist du am zerbrechen. Du weißt es. Deine Hände machen mechanisch das Wasser an. Die kalte Flüssigkeit tropft auf deine Haut und lässt dich langsam in die Realität zurück kehren. Deine Hand greift nach der Bürste. Monoton kämmst du dir das Haar. Wie von selbst ziehst du deine Klamotten an. Nachdenklich schaust du auf dein Handy. Immer wieder schwirrt dir diese eine Frage in dem Kopf herum. Wozu tue ich das Ganze hier überhaupt? Man bewegt sich jedem Tag im selben Trott. Doch was ist das Ziel? Lohnt sich das hier? Schnell verdrängst du deine Gedanken wieder. "Nur noch ein paar Jahre, dann hast du es geschafft!" redest du dir ein. Dein Blick fällt erneut in den Spiegel. Du siehst deinen emotionslosen Blick. Deine Augen, die nicht mehr strahlen. Du lächelst dir zu. Nur noch ein paar Jahre. Dann bist du frei.

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