Kapitel 44

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Als wir gegen 1 Uhr nachts bei mir ankommen, sind alle Lichter aus, meine Eltern schlafen logischerweise schon. „Willst du noch was essen?“, frage ich Ryan, doch er schüttelt den Kopf. Ich gehe in die Küche und nehme mir noch einen Apfel, außerdem nehme ich noch eine Flasche Wasser und zwei Gläser mit hoch in mein Zimmer. Ryan liegt schon auf meinem Bett. Allerdings ohne sein Shirt.

„Ryan?“ „Mmh?“ „Wieso hast du kein Oberteil mehr an?“ „Weil ich keine Lust hab mit Shirt zu schlafen. Mein Hose ziehe ich auch gleich aus.“ Danke für die Information. Aber gut, ich will mich mal nicht so anstellen. Ich stelle die Gläser und die Flasche ab, schnappe mir meinen Schlafanzug und gehe ins Badezimmer um mich umzuziehen, abzuschminken und Zähne zu putzen.

Ryan geht nach mir, ich habe ihm eine Einwegzahnbürste hingelegt, meine Mutter hat immer welche zuhause, kaum zu glauben, aber wahr. Für mich hat das nur Vorteile.

Als er zurück ins Zimmer kommt, hat er wirklich nur noch Boxershorts an. Seine Hose hat er sich über die Schuler gelegt. Ich deute auf meinen Sitzsack und er legt sie darauf ab. Dann kommt er zu mir aufs Bett gekrabbelt. „Müde?“, fragt er. Ich nicke. „Aber du musst mir erst noch was erzählen.“ Ryan seufzt. „Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.“ „Dann mach das Licht aus, im Dunklen kann man besser reden.“ Er folgt meinem Ratschlag und ich lege meinen Kopf auf seine Brust.

Eine kleine Stimme in meinem Kopf beginnt zu quatschen: „Was ist mit Blake?“ Eine zweite Stimme schaltet sich ein. „Blake? Wer ist Blake? Das hier ist Ryan! Und er ist heiß!“ „Blake ist ihr Freund, du Vollidiot!“, kontert die andere Stimme. Ich verdrehe die Augen, irgendwas stimmt anscheinend nicht mit mir.

„Hörst du mir zu?“, fragt Ryan. Hat er schon angefangen?! „Ähh…jetzt schon.“  Ich höre ihn leise lachen und seine Brust vibriert. „Also, nochmal von vorne. Taylor kenne ich von früher, wir konnten uns noch nie besonders gut leiden. Auf jeden Fall ist Taylor, wie du eventuell schon gemerkt hast, ziemlich notgeil, der hat jeden Tag eine Neue, echt nicht normal.“ „Sei du mal ganz leise!“, lache ich dazwischen. „Hey, ich hab mich gebessert!“, verteidigt sich Ryan. „Naja, egal, mach weiter!“, fordere ich ihn auf. „Ja, ich mach mal alles im Schnelldurchgang. Auf jeden Fall habe ich mal mitbekommen, dass er eine von seinen Betthäschen geschlagen und bedroht hat, das war vor etwa zwei Jahren. Da war ich noch ängstlich und hab bei der Polizei Bescheid gesagt, woraufhin Taylor seine Strafe bekommen hat. Der wiederum war dann ziemlich sauer auf mich, weil er spitz gekriegt hat, dass ich ihn verpetzt habe und seitdem sind wir auf Kriegsfuß. Außerdem habe ich ihm mal eine ausgespannt, die er sozusagen für seine Zwecke missbrauchen wollte und ich hab ihn abgezockt, als ich ihm was verkauft habe. Darauf gehe ich jetzt nicht weiter ein.“ Drogen also, ach Ryan, das ist so offensichtlich! „Und was habe ich damit zu tun?“ „Er hat mich wohl mal des Öfteren mit dir gesehen, oder Connor hat gepetzt, die kleine Nervensäge gehört auch zu Taylors Anhängerschaft. Und weil er dachte, dass du mir viel wert bist, was ja auch wirklich so ist, wollte er dir was antun. Nur um es mir heimzuzahlen.“ Ohh, wie süß, ich bedeute Ryan etwas! Deshalb muss ich ihm auch sofort ein Küsschen auf die Wange hauchen.

„Aber du brauchst wirklich keine Angst vor Taylor haben.“, fügt Ryan noch an. „Hab ich auch nicht.“, gebe ich zurück. „Ich pass auf dich auf.“ Ich lächle, mir ist bewusst, dass man es in der Dunkelheit nicht sehen kann. „Schlaf gut Emily.“ „Du auch Ryan.“

Ich liege noch lange wach, irgendwie kann ich nicht einschlafen. Irgendwann höre ich gleichmäßige Atemzüge. Dadurch weiß ich, dass Ryan schläft. Ich liege an ihn gekuschelt da und denke nach. Ich bin eine miese Schlange. Mein Freund, der jahrelang mein bester Freund war, denkt, dass wir uns lieben und zusammen unschlagbar und total glücklich sind und seine ach so tolle Freundin liegt hier in den Armen eines anderen. Den sie eventuell ein kleines bisschen zu gerne mag. Ich sollte es Blake beichten. Aber dann ist alles aus, dann sind wir bestimmt weder zusammen, noch beste Freunde... Ich bin nunmal eine kleine Schisserin und deshalb weiß ich, dass ich sowieso nicht den Mut dazu finden werde es ihm zu sagen. Ich werde es einfach nicht übers Herz bringen. Ich seufze leise und schließe die Augen. Schlafen, das wäre jetzt toll!

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Ich wache auf, als ich höre wie meine Tür leise geschlossen wird. Ich will mich umdrehen, doch das geht nicht, weil ich zwei starke Arme spüre, die mich festhalten. Ich muss lächeln, als ich Ryan schlafend neben mir sehe. Dann war wohl einer meiner Eltern in meinem Zimmer. Auch wenn die Position, in der ich gerade liege, ziemlich unbequem ist, bleibe ich so liegen und genieße Ryans Nähe.

Irgendwann wacht dann auch er auf. „Guten Morgen Sonnenschein!“, flüstere ich und kitzle ihn ein bisschen, woraufhin er nur leise knurrt. Dann dreht er seinen Kopf zu mir, guckt mich kurz mit verschlafenen Augen an und zieht mich dann wieder so nah an sich, wie es überhaupt geht. Ich fühle mich wie ein Fisch in der Dose. „Ich bin kein Kuscheltier!“, beschwere ich mich. „Doch.“, erwidert Ryan leise, er hat die Augen schon wieder zu. „Ryan!“ Widerwillig lässt er mich dann doch los. „Steh auf, es ist schon zehn!“ „Wir haben auch erst um zwei geschlafen.“ „Na und?“ Ich allerdings fühle mich schon wieder fit wie ein Turnschuh und setze mich deshalb kurz entschlossen auf ihn drauf und fange an ein bisschen hoch und runter zu hüpfen, damit auch er langsam wieder unter die Lebenden kommt. „Emily!“, stöhnt Ryan auf, als ich mich auf seinen Bauch fallen lasse. „Bitte?“ Ich bleibe ruhig sitzen. „Hast du grade Bitte gesagt?“ Er nickt und blinzelt mich an. „Was bekomme ich dafür?“, will ich wissen. „Komm her.“, erwidert er und streckt die Arme nach mir aus. Ich lasse mich in seine Arme fallen und kichere. Ryan fährt mit seinen Händen meinen Körper entlang bis zu meinem Kopf, den er dann ein Stückchen runter zieht, sodass unsere Lippen sich mal wieder treffen. Langsam artet es wirklich aus. Aber was soll ich machen, meine Gefühle unterdrücken? Nein, ich tu das was ich will, alles was ich im Moment will ist Ryan.

Es klopft an der Tür, sofort rolle ich mich sofort von Ryan runter und lege mich auf die andere Seite des Bettes. „Ja?“, rufe ich dann und meine Mam kommt rein. „Emily? Können wir ganz kurz reden?“

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Hey Ihr :)

Hoffe es gefällt euch :) Ob morgen was kommt weiß ich noch nicht...mal gucken ob ich genug Zeit habe... Luy ya♥

Bad Boy Made For Lovin' You Baby?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt