11. Kapitel: Gefunden ?!

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Ich lief zu Gray. Er sah mich einen kurzen Moment an und sagte "Heute müssen wir ihn finden. Er ist hier sicher irgendwo im Wald." Ich nickte und sah auf den Boden. Hoffentlich ist er hier, dachte ich mir. Jetzt wird mir auch klar, warum er sich nicht melden konnte... wie auch? Ich schaute besorgt in alle Richtungen und wusste nicht wohin. Gray ging zu mir und hielt mich kurz an den Schultern fest und flüsterte "Wir finden ihn." Ich schluckte und nickte wieder. Ich war zu benommen um irgendwas zu erwidern. Gray versteckte schnell unsere Sachen hinter einem Stein und gab mir meinen kleinen Rucksack. Ich schaute ihn nur fragend an und er lächelte. "Den brauchst du sicher noch." Ich zuckte mit den Schultern. Er nahm seine Tasche und wir gingen in den Wald hinein. Ich mochte normalerweise die frische und kühle Luft des Waldes, aber dieses mal war die Aura gruselig und schnürte mir den Atem zu. Wir liefen über große Steine, Schlammfelder und Blüten drüber. Nach gefühlten 3000 Schritten ging mir die Puste aus. Meine Beine fühlten sich wie Blei an und ich setzte mich erschöpft auf einen großen Stein, als wir an einer Rießenbrücke vorbeikamen. "Wie groß ist dieser Wald eigentlich?" keuchte ich und versuchte regelmäßig zu atmen. "Ich weiß es nicht genau, aber wenn Natsu ganz am Ende ist dann müssen wir noch mindestens einen Tag laufen."

Seinen Namen zu hören wieder, ließ mein Herz für kurze Sekunden aufhören zu schlagen. Ich musste weiter. Ich wollte zu ihm. JETZT.

Ich hievte mich langsam wieder auf und ging ein paar Schritte zu Gray. "Schau Fay. Wir müssen über die Brücke. Da die aber an den Seilen schon abgenutzt ist, wird sie nicht lange halten." Ich schluckte. Ich hatte zwar keine Höhenangst eigentlich, aber richtig gerne gehe ich auch nicht immer über Brücken. "Und wie kommen wir da rüber?" fragte ich ihn. Gray überlegte kurz. "Ich glaub ich schaffe es dich rüberzutragen.... aber mit den Taschen ist das problematischer..." "Was?! Du willst MICH DA rübertragen?" Ich schüttelte dauernd den Kopf. "Vergiss es." Gray stöhnte auf. "Vertrau mir doch bitte!" Er sah mir in die Augen und seine Mundwinkel zuckten nach oben. "Bitte, Felicity." Ich seufzte und nickte langsam. "Aber pass bloß auf!" rief ich ihm zu. "Jaja....." Er ließ seine Tasche auf den Boden gleiten und ging in die Hocke. "Komm." sagte er. Ich schluckte noch einmal und stieg dann vorsichtig auf seinen starken Rücken. Er hielt mich fest und gab mir das Gefühl, dass er mich auch wirklich halten konnte. Ich klammerte mich um seinen Bauch und schlang die Beine um seine Taille. "Halt dich gut fest." flüsterte er und nahm seine Tasche die noch am Boden lag. Er ging ein paar Schritte zurück und er lief mit Höchstgeschwindigkeit auf die Brücke zu. Mir stockte einfach nur der Atem und ich konnte nicht schreien, auch wenn ich es nur so sehr wollte. Ich Musste ihm vertrauen. Ich schloss die Augen und presste meinen gegen seinen Körper. Ich bemerkte, dass Gray kurz die Luft wegblieb und ich erschreckte kurz zurück. Ich wollte ihn doch nicht erwürgen!! Ich verdrehte die Augen über mich selbst. Gray nahm seine ganze Kraft zusammen -das konnte ich spüren- und er sprang. Er sprang so groß er konnte. Ich presste die Augen zusammen und versuchte nicht auffällig zu atmen. Als plötzlich alles still war wagte ich ganz kurz meine Augen zu öffnen. "Wir sind drüber." keuchte Gray. Ich realisierte allmählig, dass wir -bzw. Gray- wieder auf festen Boden waren. Ich blinzelte und stieg schnell von seinem Rücken hinunter. "Wow." hauchte ich und wusste noch immer nicht was ich sagen sollte. Gray grinste leicht und sagte. "Normalerweise mache ich nicht so Rießensprünge... naja ich müsste auch mal wieder üben." "Das war großartig!!" Ich strahlte ihn an. Er kratzte sich am Hinterkopf. "Naja... ok wenn du meinst." Er lächelte mich an. Ich erwiderte sein Lächeln und sah mir die Umgebung genauer an. Es führten drei Wege entlang. Ich hatte keine Ahnung wohin. "Wo ist der richtige Weg? Was denkst du?" Gray blickte an allen Wegen vorbei und sagte schließlich "Gar keiner." "Wie gar keiner?" "Das ist eine Falle." Seine Augen verfinsterten sich und er sah sich um. Ich bekam eine Gänsehaut und starrte ihn an. Plötzlich hörten wir ein Knacken und ich schielte in die Richtung, wovon das Geräusch kam. "Was... was war das?" Es knackte wieder. Jetzt bekam ich langsam Angst. Gray stellte sich schützend vor mich und wisperte "Leise." Ich hielt mich an seinem Arm fest und umklammerte ihn. Einige Sekunden später bemerkte ich erst, was ich hier tat. Ich konnte nur den Kopf über mich selbst schütteln. Es knackte wieder diesmal lauter. Grays Muskeln spannten sich an und er sah konzentriert in alle Richtungen. Es schoss auf einmal etwas aus dem Gebüsch raus und flog auf uns zu. Gray schubste mich leicht weg und versuchte etwas schnelles aus Eis zu schaffen. Doch die Gestalt war schneller. Ich konnte nicht erkennen was es war, ich realisierte nur reichlich spät, wie sie an Gray vorbei und auf mich zusteuerte. Ich konnte mich nicht regen und war wie gelähmt. Gray wollte auf mich zulaufen oder irgendwas werfen, aber die Gestalt stoß mich um und ich flog mehrere Meter durch den Wald. Ich blieb benommen liegen. Mir tat alles weh. Alle Knochen schmerzten. Ich bemerkte auf einmal wie mich jemand agressiv hochzog am Kopf und mich hin und her schüttelte. Ich schrie. Die Gestalt hatte ihre scharfen Fingernägel in meinen Unterarm gepresst und stieß scheußliche Laute aus. Meine Luft wurde knapp, aber ich schrie weiter. Die Gestalt wurde plötzlich von jemanden geschubst und Gray stand vor mir. Er sah mich besorgt an und nahm mich auf den Arm. Ich ließ meine Arme schlaff runterfallen und war nicht in der Lage mich zu bewegen. Gray hatte einzelne Kratzer im Gesicht er blutete an der Stirn stark. Er hielt mich fest an sich gedrückt und rannte los. Ich wusste nicht in welche Richtung wir liefen, aber Gray rannte so schnell er konnte. Nach einpaar Minuten blieb er kurz stehen und ich öffnete kurz die Augen. "Lass mich... hier.." Er schaute mich erschrocken an. "Nein!! Was denkst du dir? Ich bin doch schuld daran!! Wir müssen irgendwohin, wo wir in Sicherheit sind." Er schaute in alle Richtungen. Ich konnte nur den Kopf schütteln und lächeln. Dieser Junge war echt ein Sturkopf. Das Lächeln verschwand, als wieder eine große Gestalt vor uns stand und uns den Weg versperrte. Das war eine andere. Gray ging ein paar Schritte zurück, aber hinter uns waren nur noch mehr von diesen Viechern. Ich atmete schwer. Was nun?

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