4. Der Besuch

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Harry rannte den Flur entlang, mehrere Treppen hinunter, bis er in eine große Eingangshalle kam.
Dort sah er die riesigen Eingangstüren und stemmte sie mühsam soweit auf, das er durch passte.

Endlich war er im Freien! Es war Abends und die Sterne standen wunderschön am Himmel.

Harry schlenderte durch die Auffahrt, eine Pinienallee, und dachte an das was er gerade erfahren hatte.

Seine Mutter die Tochter Voldemorts! Er konnte sich nicht an sie erinnern und doch war es für ihn irgendwie unmöglich diese Verwandtschaft zu begreifen.

Er hatte sich seine Mutter immer freundlich, schön und hilfsbereit vorgestellt, da passte es nicht dazu, das Voldemort ihr Vater war.

Obwohl....auch Tom Riddle war beliebt gewesen, war Schulsprecher in Hogwarts geworden und hatte sehr viele Bewunderer gehabt. War also alles was er über seine Mutter gehört hatte gespielt gewesen?

,NEIN!' schrie er sich selbst in Gedanken zu. Unmöglich! Dann hätte mein Vater sie nicht geheiratet und Sirius hätte nicht immer so begeistert von ihr gesprochen.

Außerdem hatte doch Dumbledor schon damals in Hogwarts Riddles Pläne durchschaut und ihnen entgegen gewirkt.
Bei Lily Evans hingegen hatte er volles Vertrauen. Sie war wahrscheinlich sogar im Orden des Phönix!

Aber konnte Vater und Tochter so unterschiedlich sein?

,Ja.' Flüsterte eine Stimme in ihm leise. ,Sich dich doch nur selber an! Du bist der Enkel Voldemorts, sein Erbe, aber denkst du auch nur im entferntesten daran sich ihm anzuschließen?'

Er musste der Stimme recht geben.
Seine Mutter hatte ihr ganzes Leben lang nicht gewusst wer sie in Wirklichkeit war und hat auch dem entsprechend gehandelt.
Hätte sie es irgendwann erfahren, hätte sie mit Sicherheit nicht alle Prinzipien über Bord geworfen und wäre so wie ihr Vater geworden.

"Viviane." Flüsterte er. Und bog von der Allee in den riesigen Park ab.

Seine Großmutter. Eine Shoudo, letzte Erbin von Godric Gryffindor, gefangen genommen vom Lord um die Vampire zu erpressen.
Sie starb an dem Zauber, der Lily ermöglichte normal zu leben und den Verfolgungen Voldemorts zu entgehen.

Sie war mit Sicherheit eine wundervolle Frau gewesen und zumindest im Aussehen war Lily sehr nach ihr geraten. Warum nicht auch im Geiste?

Langsam beruhigte er sich und kam zu dem Entschluss, das es völlig egal sei wer sein Großvater war.
Er lebte jetzt! Mit seinen Entscheidungen und seinem eigenen Willen!

Seine Großmutter war eine Shoudo gewesen und sein Urgroßvater war der Graf. Folglich war er dessen Erbe und (da das Blut sehr zäh ist) ein Halbvampir.
Ranglich stand er damit über allen Vampiren, außer dem Grafen.

Harry schauderte. Es war kühl geworden und er hatte keine Jacke an. Trotzdem ging er auf eine kleine Bank unter einer Weide zu und setzte sich.

Vampire! Er hatte gewusst das es welche gibt, aber einer zu sein, hatte er nicht erwartet. Würde er jetzt auch Blut trinken müssen?
Wahrscheinlich, die beiden - seine Urgroßeltern hatten ja gesagt das sie ein wenig bräuchten.

Doch wie viel war ein wenig? Er wollte lieber nicht daran denken....
So lies er seine Gedanken zu den letztem Minuten des Gespräches wandern.

Kurz bevor er rausgerannt war hatte Lady Sarah von Halbwahrheiten gesprochen.
Er lächelte.
,Heute kann mich nichts mehr schocken.

Was ist das nächste? Das ein Komet auf die Erde zurast und sie zerstören wird?'

Erschreckt über seinen eigenen Sarkasmus, machte er sich auf den Weg zurück ins Schloss.
Er hatte nun die Wahrheit akzeptiert und wollte nur noch ins Bett.

Harry Potter der Krieg der Familie FFWhere stories live. Discover now