10.

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Am Nachmittag war ich dann alleine.

Nein, du warst bei mir.

Aber ich fühlte mich alleine. Immer wieder tastete ich meinen Bauch ab.

Es war Samstag. Am Montag würde ich mit Luca zum Arzt gehen.

Mir war langweilig. Mir war schlecht. Ich war müde. Ich war erschöpft.

Mir ging es scheiße.

Ich telefonierte mit meiner Mutter. Aber von dir erzählte ich ihr nichts. Es war zu früh.

In einer Stunde würde Luca kommen. Endlich.

Ich bekam Hunger und bestellte Pizza, wie mein Freund es mir befohlen hatte.

Mein Herz zog sich plötzlich zusammen. Es tat höllisch weh. Aber so schnell der Schmerz gekommen war, war er auch wieder verschwunden.

Gleich ist es 18 Uhr. Ich deckte den Tisch. Es klingelte. Es war der Pizzalieferant. Er musterte mich.

„Nicht Ihr Tag, was?"

Ich zuckte mit den Schultern.

„Unsere Pizza ist die Beste. Danach wird es ihnen wieder gut gehen. Und wenn nicht, dann gehen Sie schlafen und rufen mich an."

Er zwinkerte
Ich lächelte schwach, aber schüttelte den Kopf und drückte ihm das Geld in die Hand. Danach knallte ich die Tür zu.

Was war das denn bitte für ein komischer Kerl? Gut, jetzt fehlte nur noch Luca.

Endlich war es 18 Uhr. Jeden Moment würde mein Freund kommen. Ich wurde ihm von dir erzählen.

Er wollte doch jetzt noch keine Kinder. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion.

Ich ging auf den Balkon und wartete bis ich sein Auto sehen würde.

Die vielen unterschiedlichen Autos in den verschiedensten Farben fuhren vorbei. Aber keines fuhr in die Tiefgarage unseres Hauses. Doch! Aber das war ein kleines Rotes.

Erst hörte ich einen Krankenwagen, danach sah ich ihn auch, wie er an den anderen Autos vorbei bretterte. Darauf folgte der Notarzt und ein Polizeiauto.

Langsam wurde mir kalt und ich betrat wieder die Wohnung.

Es war 18:10 Uhr. Er war immernoch nicht da.

Plötzlich bekam ich Heißhunger. Also schnitt ich mir schonmal ein Stück von meiner Pizza ab.

18:25 Uhr.

Ich hasse Menschen, die sich ständiger verspäten. Aber Luca verspätete sich oft. Ich hatte schon bei meinem dritten Stück abgebissen.

Um 18:45 Uhr enschied ich mich dazu Luca anzurufen. Aber nur die Mailbox ging ran.

Merkwürdig.

Bestimmt war er gerade nur in einem Tunnel oder sowas ähnlichem.

Er würde sicher jede Minute kommen, ermutigte ich mich selber.

Nein, er kam aber nicht.

19:34 Uhr.

Meine Pizza war leer. Seine war kalt. Ich hatte zwischendurch immer mal wieder versucht ihn anzurufen, aber er ging nicht dran. Mir wurde mulmig zu Mute. Aber was sollte ich tun?

Dann klingelte mein Handy. Ich hoffte, dass es Luca war.

Nein, es war Lucas Mutter. Ich hob den Anruf ab.

„Hallo?", fragte ich ins Telefon.

Lucas Mutter war völlig aufgelöst und schniefte. Sie stotterte

„D-du m-m-musst sofort ins K-krankenh-haus."

Meine Augen weiteten sich. Meine Atmung wurde schneller.

„Was? Warum? Was ist passiert?"

Jetzt redete sie etwas klarer.

„Luca. Er hatte einen Unfall! Ich wurde gerade von der Uniklinik angerufen! Du musst sofort zu ihm! Ich bin in 2 Stunden auch da."

Ich schluckte.

„Ok."

Ich legte auf.

Scheiße.

Irgendwo {Concrafter FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt