16. Dezember

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All I  Want For Christmas Is You - Mariah Carey

„Einen wunderschönen guten Morgen!", begrüßte mich Marco als ich gerade auf dem Weg in die Weihnachtsfabrik war.

„Guten Morgen", lächelte ich ihn an.

„Bist du heute in der Fabrik?"

„Ja, Bobby kam heute beim Frühstück zu mir und sagte mir, dass ich heute in der Fabrik sein sollte. Anscheinend gibt es sehr viel zu tun."

„Das stimmt. Ich werde auch mithelfen, da die Elfen sich gestern schon Sorgen gemacht haben, wie sie die Arbeit heute schaffen wollen."

Wir stiegen in den Lift ein und Marco schob den Hebel nach unten und wir rasten nach oben. Langsam dachte man sich, dass ich mich daran gewöhnen würde, doch ich war trotzdem noch geschockt von der Geschwindigkeit. Wenigstens fiel ich nicht wieder auf den Boden.

In der Fabrik gab es tatsächlich viel zu tun, ich war den ganzen Tag beschäftigt, und fand auch keine Zeit zum Mittagessen zu gehen. Marco brachte mir eine Schüssel mit der Suppe und noch einen kompletten Teller Nachtisch. Während ich einer Elfe half die Maschine zu putzen, nahm ich immer wieder einen Löffel der Suppe.

Die Elfe hieß Fillira wie sich herausstellte, und ich kannte sie schon vom vorigen Jahr. Sie war eine Freundin von Marmira und wir haben schon öfter etwas Zeit zusammen verbracht. Auch heute traf sie sich mit Marmira am Abend und sie lud mich ein zu ihnen zu kommen. Ihr Zimmer sei im Raum 5 im untersten Stock.

„Wir haben eine Filmenacht. Marmira bringt Kekse, und ich bringe die Filme", erklärte sie mir.

„Ich würde gerne kommen, sollte ich etwas mitbringen?"

„Nein, nein. Du kannst ja auch nirgends etwas mitnehmen. Wir würden uns sehr freuen wenn du kommen würdest."

Ich sagte ihr zu, und entschuldigte mich bei ihr, da ich nun Marco bei dem Aussortieren von Spielzeugen half.

„Fillira ist eine wirklich nette Elfe", sagte Marco zu mir als ich bei ihm ankam. Sofort spürte ich einen Stich der Eifersucht in meinem Magen. Am Liebsten wollte ich mich dafür schlagen. Fillira, war eine Elfe.

„Ja, ich weiß. Es fühlt sich so locker an wenn man mit ihr spricht. Zuvor hatte ich noch nie viel mit ihr geredet doch nun fühlt es sich an als hätte ich schon sehr oft mit ihr geredet."

Marco nickte und grinste.

„Was ist?", fragte ich ihn, als er nicht aufhörte zu grinsen.

„Nichts", sagte er und lachte.

„Nein, was ist los? Wieso lachst du?", fragte ich ihn und musste selbst lachen.

„Nichts nur..."

„Nur?"

„Ich finde es so wunderbar wie du.... Ich weiß nicht. Ich finde es toll, dass du dich hier bei den Elfen genauso sehr zu Hause fühlst wie ich. Die Elfen sind nun wie meine Familie und es macht mich sehr glücklich, dass ich nicht alleine damit bin."

Nun musste ich auch lächeln.

„Was ist?", fragte er mich nun.

„Nichts", antwortete ich und grinste weiter.

„Nein, sag' es mir. Was ist?"

„Es ist nur... Ich nehme an, dass du den alten Weihnachtsmann nicht mehr gekannt hast, oder?" Er nickte. „Ich sagte einmal zu ihm... ich sagte zu ihm, dass er sich schämen sollte. Er badete in Ruhm obwohl die Elfen alles machten. Er war die Person, die von allen auf der Erde geliebt wurde, obwohl er keine Arbeit übernahm. Und... ich finde, dass du es verdient hast Weihnachtsmann zu sein. Du siehst die Elfen für das was sie sind, dass du sie brauchst und ohne sie nicht kannst."

„Danke. Es freut mich sehr, dass du mich einen verdienten Weihnachtsmann nennst. Dein Lob bedeutet mir wirklich etwas, denn ich weiß, dass du ein Spezialist in Sachen Weihnachten bist. Ich bin froh, dass du die Person bist, die dieses Abenteuer mit mir erlebt."

Ich wollte erwidern wie froh ich war, dass er die Person war, die nun neben mir stand. Doch dann wurden wir von der Glocke unterbrochen, die das Abendessen signalisierte.

Ich stopfte mir das Abendessen hinunter, da ich es kaum erwarten konnte mit Fillira und Marmira Zeit zu verbringen.

Gleich nach dem Abendessen rannte ich förmlich die Stufen in den ersten Stock hinunter. Im Zimmer war nur Fillira, doch Marmira kam einige Minuten später nach. Fillira hatte einen Film ausgesucht von dem ich noch nie etwas gehört hatte, doch es ging um Zauberer und Trolle.

Es war kein besonders guter Film, deshalb schalteten wir zwischendurch aus, da wir sowieso mehr sprachen als wir zusahen.

„Was ist eigentlich mit dir und Marco?", fragte mich Fillira.

„Und was ist mit Ben?", fragte Marmira.

Ich zögerte einen Augenblick. „Ben und ich sind nicht mehr zusammen, das habe ich dir doch erzählt."

„Oh. Ich dachte ihr habt euch wieder versöhnt, da ihr beim Essen zusammengesessen seid. Und du ihm auch mit seiner Verletzung geholfen hast."

„Oh ja, wir kommen gut miteinander aus. Wir verstehen uns nun viel besser als davor. Aber wir sind nicht mehr zusammen. Wir lieben uns nicht mehr."

Beide nickten verständlich.

„Und was ist nun mit Marco?", fragte Fillira neugierig.

„Was sollte mit Marco sein?", fragte ich zurück und versuchte angestrengt nicht rot zu werden.

„Nun ja. Ich sehe euch in der Fabrik."

„Haben sie sich geküsst?", fragte Marmira Fillira aufgeregt. Sie schüttelte nur den Kopf.

„Aber siehst du wie sie rot wird? Da ist bestimmt etwas zwischen ihnen." Verdammt, ich wurde rot? Nun versuchte ich angestrengt nicht rot zu werden, weshalb meine Wangen nur noch mehr erröteten.

„Wir waren einmal zusammen. Marco und ich. Vor... drei Jahren. Wir haben sogar zusammen gewohnt", gestand ich ihnen.

„Was?", entfuhr es beiden wie aus einem Mund.

„Ja... Marco machte damals mit mir Schluss. Er sagte mir vor ein paar Tagen, dass er zwischendurch eine andere Frau geküsst hatte."

Erneut schauten sie mich mit ungläubigen Gesichtern an.

„Aber ich... natürlich hasse ich ihn dafür, dass er das getan hatte. Aber ich weiß nun, dass er mich nicht verließ weil er mich nicht mehr liebte. Er sagte, dass er mich zu sehr liebte um mir danach noch in die Augen schauen zu können. Ich glaube, dass ich nach all dieser Zeit nicht mehr sauer auf ihn bin."

„Liebst du ihn noch?", fragte Marmira.

Erneut zögerte ich.

„Ich vermute ja", sagte ich wahrheitsgemäß.


Mission Santa Claus 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt