10. Dezember

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Winter Things - Ariana Grande

Marco hatte mir gestern keine Antwort mehr gegeben, da wir keine Zeit mehr alleine hatten. Lamira brachte die Rentiere wieder herein und wir trainierten mit ihnen, und es machte Spaß. Lamira sprach viel, das stimmte, doch wir hielten es aus. Ich musste oft lachen und gewann die Rentiere nur noch viel lieber.

Marco und Lamira waren ein Team, das verschiedener nicht sein konnte, trotzdem waren sie genau solche Gegensätze, dass sie wieder zusammen passten. Es war so lustig zu sehen wie sie interagierten.

Trotz dem tollen Tag gestern, konnte ich nur daran denken was mir Marco gestern sagte. Er hatte etwas Schlimmes getan. Was konnte das sein?

Ich saß mit Ben am Frühstückstisch, und wir redeten nicht. Wie immer. Stattdessen schauten wir nur den anderen zu wie sie einen Witz nach den anderen rissen.

Uns hatte noch niemand gesagt in welcher Abteilung wir heute sein würden. Ich hoffte Marco würde auch dort sein, denn gestern hatte es sehr viel Spaß mit ihm gemacht.

„Guten Morgen, guten Morgen!", riss mich eine Stimme aus den Gedanken. Ich drehte mich um und erblickte Bobby. Ich wünschte ihm auch einen guten Morgen und fragte ihn was ihm denn am Herzen lag, denn in seinem Blick lag nicht die Freude, die sich normalerweise in den Augen der Elfen wiederspiegelte.

„Eine Elfe wurde krank und du weißt ja, dass wir sowieso schon mit dem Zeitplan hinterher hinken. Ich möchte dich bitten, ob du heute bei uns aushelfen könntest. Natürlich nur wenn du noch nirgends anders eingeplant bist." Typisch.

„Nein, nicht das ich weiß. Also ich würde gerne kommen", sagte ich zu ihm und grinste ihn an und hoffte somit, dass auch der besorgte Ausdruck von seinem Gesicht verschwinden würde.

„Ben? Möchtest du auch heute in die ZentralZentrale kommen?", fragte ich, als ich bemerkte, dass er unserem Gespräch zugehört hatte.

„Oh...", räusperte sich Bobby. „Wir möchten jemanden, der sich in der Abteilung schon ein Bisschen auskennt, sonst verlieren wir nur Zeit. Tut mir leid Ben."

„Kein Problem", antworte er und machte eine abwegige Bewegung mit der Hand.

„Der Weihnachtsmann wird schon mithelfen, also wir sind sowieso schon genug", erklärte Bobby und mein Herz machte einen Sprung. Marco würde dabei sein!

Ben schaute nun eher griesgrämig drein, sagte aber nichts weiter, denn er wusste, dass nicht ich die Person war, die um Marco bettelte, sondern, dass er mir zufällig zugeteilt wurde.

„Keine Sorge, wenn heute alles gut läuft, könnt ihr Ziobby morgen helfen", sagte Bobby. Ich wusste nicht er Ziobby war, doch ich hatte keine Zeit mehr zu fragen, da Bobby sich schon wieder in schnellen Schritten entfernte.

„Tut mir leid", sagte ich nochmal zu Ben und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. „Es macht wirklich nichts", sagte er und schenkte mir ein Lächeln. „Wir sehen uns später!", verabschiedete ich mich von ihm und brachte mein Teller noch zurück.

In schnellen Schritten ging ich zur ZentralZentrale, wo schon alle an ihren Computern saßen und arbeiteten.

Bobby zeigte auf einen Computer, auf dem niemand saß und ich ließ mich auf dem Sessel davor nieder. Ich sah schon was ich tun musste, da schon alles aufgeschlagen war. Die Liste, die ich letztes Mal in der Fabrik durchging musste nun auf den Computer und ins System übertragen werden. Es war keine besonders schwere Arbeit, deshalb war ich auch bald darauf fertig. Zumindest dachte ich das, denn daraufhin bemerkte ich, dass ich nicht nur meine eigene Liste sondern auch noch viele, viele weitere übertragen musste.

Ich stand den ganzen Tag nur einmal vom Schreibtisch auf, und dort aß ich schnell etwas zu Mittag. Erst am Abend als ich fertig war lehnte ich mich beruhigt im Sessel zurück.

„Bist du fertig?", fragte mich Marco und ich wusste nicht was ich nun antworten sollte, da ich nicht noch mehr Arbeit bekommen wollte. Trotzdem sagte ich die Wahrheit.

„Ja, ich wurde gerade fertig."

„Super! Ich auch, wenn du möchtest können wir noch in eine andere Abteilung gehen, oder einfach schon zu Abendessen", meinte er und seine Mundwinkel zeigten nach oben. Er hatte einen dicken Pullover an und die Schneeflocken fielen sachte auf die Erde auf der anderen Seite des Fensters. Weihnachten war wirklich nicht mehr weit weg.

„Wir können gerne noch in eine andere Abteilung schauen", sagte ich ihm und stand auf und streckte mich einmal.

„Warst du heuer schon bei den Briefelfen?", fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. Die Briefelfen hatte ich schon fast vergessen. Ich verabschiedete mich noch von den Elfen aus der ZentralZentrale und schlenderte mit Marco den Gang entlang.

Ich musste mich erneut überzeugen es zu fragen, denn sonst würde ich es später noch bereuen.

„Also?", fragte ich.

„Also was?", fragte mich zurück.

„Was hast du Schlimmes getan?", fragte ich ihn nun.

„Oh... das", meinte er und lachte nervös.

Er sagte nichts mehr. Ich räusperte mich.

„Ich möchte nicht, dass du mich danach hasst", sagte er schließlich. Ich wollte ihm gerne sagen, dass ich ihn danach nicht hassen werde, doch ich hatte so ein Gefühl, dass das was er mir sagen wollte ziemlich schlimm war.

„Ich fühlte mich schrecklich danach. Das war auch der Grund warum ich mit dir Schluss machte. Ich hasse mich immer noch dafür."

Ich wurde langsam ungeduldig. Warum konnte er es mir nicht einfach sagen.

„Was hast du getan?", fragte ich erneut.

„Ich habe eine andere Frau geküsst, und hatte dich viel zu sehr geliebt um dir danach immer noch in die Augen schauen zu können."

Mission Santa Claus 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt