Aetherelectae ~ Einzug in den Olymp

~ XIX. ~

„Also, zunächst werden wir euch in zwei Gruppen einteilen. Selma und Adelia, ihr geht bitte mit mir und Lee, Viola und Rena ihr bleibt bei Lukas", begrüßte uns Lyon und lief dann mit den anderen davon. „Gut, dann werden wir heute im ersten Teil eure Kondition im Wasser steigern", fing Lukas an. „Schwimmt hierfür bitte zum Einschwimmen 20 Bahnen. Hierbei bitte erst 5 Bahnen Brust, dann 5 Bahnen Kraul, dann 5 Bahnen Rücken und die letzten 5 Bahnen Rückenkraul."

Erschöpft hielt ich mich nach den 20 Bahnen am Beckenrand fest und wartete auf die anderen beiden, damit uns Lukas weitere Anweisungen geben konnte. „Okay, jetzt schwimmt ihr bitte die Technik, bei welcher ihr eurer Meinung nach am wenigsten Wasserwiderstand habt. Ihr dürft auch zwischendrin wechseln und ausprobieren. Und das jetzt bitte nochmals 10 Bahnen. Anschließend tauschen wir mit Lyon", versuchte Lukas uns aufzumuntern.

Um möglichst schnell fertig zu sein, entschied ich mich für Kraulen und war somit die erste, die den sicheren Beckenrand erreichte. Erschöpft kletterte ich aus dem Wasser und setzte mich auf die „Bank", welche glücklicherweise direkt neben dem Sportbecken war.

„Gut, folgt mir. Wir werden jetzt einige Trockenübungen machen", sprach Lukas, nachdem die anderen beiden neben mir saßen.

„Zunächst einmal stellt ihr euch bitte in einer Reihe auf und nehmt jeder eine Stoppuhr. Jetzt atmet ihr so tief wie möglich ein und drückt dann auf „Start", während ihr die Luft anhaltet. Drückt auf „Stopp", bevor ihr ausatmet und sagt mir dann die Zeit", erklärte Lucas, als wir in einem anderen Raum angekommen waren, in welchem nur ein ziemlich kleines Nichtschwimmerbecken war. „Aber denkt bei allen Übungen daran, dass ihr lange Atemzüge nehmt und vor allem entspannt atmet. Idealerweise atmet ihr doppelt so lange aus wie ein und lasst euch Zeit. Unter Stress sind eure Werte verfälscht."

Diese Übung hatte man als Kind ja schon öfters gemacht und war damit eigentlich nicht schwer. Ich atmete tief ein, drückte auf Start und hielt die Luft an. Die ersten 15 Sekunden war das ganze kein Problem, auch die folgenden 10 Sekunden gingen noch, doch dann wurde es schwierig. Und nach insgesamt 35 Sekunden musste ich die Zeit stoppen. Damit hatte ich zwar etwas länger als Lee, aber dennoch kürzer als Viola ausgehalten. Lukas trug alle unsere Werte in eine Tabelle ein.

„Das habt ihr sehr gut gemacht. Diese Übung werden wir in Zukunft vor jedem Schwimmtraining machen. Doch jetzt machen wir eine Übung, welche ihr ab jetzt bitte jeden Morgen nach dem Aufstehen fünf Mal macht. Das hört sich vielleicht komisch an, aber bitte macht den ‚Sonnengruß'. Diese Übung hilft euch als Entspannungsübung und wird auch beim Apnoetauchen vier bis zwölf Mal vor Tauchgängen durchgeführt, um zu Ruhe zu kommen. Ich mache euch die Übung jetzt vor und dann versucht ihr sie bitte alleine. Okay?", erklärte Lukas weiter.

Nach unzähligen Durchgängen des ‚Sonnengruß' kamen die anderen dazu und wir machten eine neue Übung. Hierbei sollten wir doppelt so lange Ausatmen wie Einatmen und viermal so lange die Luft anhalten  wie man eingeatmet hat. Das hieß für den ersten Durchgang: vier Sekunden einatmen, 16 Sekunden Luft anhalten und dann acht Sekunden lang ausatmen. Hierbei mussten wir vor allem, neben dem Einhalten der Zeiten, auf die richtige Atmung achten. Zum einen, dass sich Bauch und Brustkorb gleichmäßig hoben oder senkten und zum anderen, dass wir nur durch die Nase atmeten. Außerdem sollte eine Art rauschendes Geräusch aus dem Kehlkopf zu hören sein.

Anschließend machten wir die Übung noch mit fünf Sekunden einatmen, 20 Sekunden Luft anhalten und dann zehn Sekunden lang ausatmen und danach mit sechs Sekunden einatmen, 24 Sekunden Luft anhalten und dann 12 Sekunden lang ausatmen, wobei letzteres schon echt schwer war. „Mädels, merkt euch bitte folgende Faustregel: Zehn Prozent der Zeit, welche ihr maximal Ausatmen könnt, entspricht der Zeit zum Einatmen während dieser Übung", erklärte Lyon. Um das festzustellen, maßen die Jungs noch wie lange wir ausatmen konnten und sagten uns dann, mit welchen Zeiten wir die Übung in Zukunft erstmal durchführen sollten.