Kapitel 3

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Harry räusperte sich und versuchte irgendetwas zu sagen. Aber was? „Bist du dir sicher?", fragte er schließlich vorsichtig.

„Sehr sicher", antwortete Dudley ihm, und auch wenn seine Stimme ganz und gar nicht so klang, blitzten seine Augen entschlossen auf.

Harry's Gedanken überschlugen, er wusste nicht wieso, aber irgendwie fühlte er sich auf einmal verantwortlich für dieses kleine Mädchen, für diese Xara, von der er vor ein paar Minuten noch nicht einmal gewusst hatte.

„Okay, Dudley, aber was soll ich jetzt tun?", fragte er seinen Cousin.

Dudley antwortete:„Ich weiß, dass dieser Vorschlag kein bisschen höflich oder gerecht ist und ich weiß, dass eigentlich ich dir etwas schulde, da ich dir das Leben zur Hölle gemacht habe. Aber ich habe gehofft, dass du sie vielleicht zu dir nehmen könntest, bis sie auf diese Schule geht. Sie wird dir gefallen und ich bin mir sicher, deine Kinder werden sich gut mit ihr verstehen. Ich werde es wieder gut machen, ich verspreche es."

„Woher weißt du, dass ich Kinder habe?", fragte Harry Dudley geistesabwesend.

Diese Frage schien Dudley leicht peinlich zu sein. „Ich habe dich im Internet gesucht, um deine Adresse herauszufinden", meinte und wurde dabei rot.

Aber Harry hatte gar nicht richtig hingehört. „Und wieso kann sie nicht bei dir und deiner Frau bleiben, bis sie nach Hogwarts kann?"

„Die Nachbarn hassen sie, ständig wird Xara von ihnen angeschrien und wenn sie einen kleinen Wutanfall hat... Außerdem kommen meine Eltern nächste Woche und sie wissen es noch nicht. Ich habe auch nicht vor es Ihnen zu erzählen. Du weißt ja wie sie sind."

„Ja, allerdings, daran erinnere ich mich komischerweise sehr gut", meinte Harry grimmig. „Ich werde es mit Ginny absprechen", meinte er dann nur.

„Toll, Danke!" Dudley sah ein wenig überrascht aus, dass es tatsächlich geklappt hatte, aber er überspielte es sehr gut.

„Wenn alles klar geht, treffen wir uns morgen um drei hier und ich bringe Xara mit, okay?"

Harry nickte nur. Die Männer verabschiedeten sich mit einem festen Händedruck und verließen einer nach dem anderen das Café.

Als Harry schon wieder in der Nische stand und bereit war zu apperieren, war es für einen kurzen Moment nicht sicher, ob das gerade passiert war.

Dudley's Tochter war eine Hexe. Dudley wollte, dass sie über die Sommerferien bei ihnen wohnte. Und Harry hatte schon so gut wie zugesagt.

„Niemals!", Ginny's Stimme klang sehr aufgebracht. „Er hat dich jahrelang misshandelt und dann brauch er nur einmal Pfeifen und du springst! Das kann doch nicht dein Ernst sein!"

„Du verstehst nicht, Ginny! Es geht nicht um ihn, es geht um das Mädchen. Xara. Ich erinnere mich noch genau, wie ich mich damals mit elf gefühlt habe. Sie brauch jemanden der sie versteht!", redete Harry eindringlich auf sie ein.

„Ich verstehe dich ja", Ginny's Stimme klang nun sanft,„ ich möchte nur nicht, dass du deine eigenen Kinder vernachlässigst. James und Albus kommen morgen nach Hause, erinnerst du dich? Wir hatten eine kleine Party geplant."

„Wo denkst du hin? Ich liebe unsere Kinder über alles! Und außerdem wird es perfekt sein! Ich hole Xara morgen um drei ab und alle können sie gleich kennenlernen." Harry klang aufgeregt, wie ein kleines Kind.

Ginny seufzte nur, lächelte dann aber und umarmte Harry. „Wir werden sehen wie es wird", meinte sie leise.

Xara & LorcanWhere stories live. Discover now