Falling

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❛❛Maybe we are too different, but if the sun and the moon still love each other why can't we?.❜❜

[AVA]

Es ist, als sei die Zeit stehen geblieben.

Keiner scheint sich auch nur einen Millimeter von seinem Platz gerührt zu haben, seit Caleb den Raum betreten hat und ihn vollkommen mit seiner anscheinend neu gewonnen Energie und Ausstrahlung erfüllt.

Sie ist dunkel. Das wird mir sofort klar.

Es ist fast schon beängstigend, denn wie Em scheint auch er eine absolute Veränderung durchlebt zu haben. Das Devon dabei der Grund ist, quält auch mich. Denn es zeigt mir wieder, dass wir alle dem Abgrund näher und näher rücken. Als würde er mit uns einen Liebestanz vollführen, der schlussendlich für einen, oder mehrere von uns, tödlich sein wird.

„Andree, lass Angel los", haucht Caleb kalt in die Richtung seines großen Bruders und nach kurzem Zögern und mit viel Mühe, löst sich Andree wirklich von ihr. Emily plumpst nur kraftlos auf den Boden und hustet lauthals los, als ihre Lunge endlich wieder Zugang zu uneingeschränktem Sauerstoff hat.

Ich will zu ihr, doch Calebs Stimme schneidet die Luft in zwei Teile und lässt mich innehalten. „Bleib fern von ihr", flüstert er dunkel in meine Richtung, bevor er in die Luft schnippst und sagt; „Vaughn, schnapp sie dir und bring sie auf mein Zimmer." Bevor ich richtig kapiere was los ist, kommt der zwei Meter Russe, der Emily an die Wäsche wollte, stürmt an Caleb vorbei und wirft mich über seine breiten Schultern, als würde ich fünf und nicht fünfzig Kilogramm wiegen.

Mir entkommt nicht mal ein Laut, so überrascht bin ich darüber, das er einfach wie so ein Hund auf Calebs Befehle hört.

Das der Russe Emily dabei einen verstohlenen Blick zuwirft, entgeht mir bei all meiner Überraschung dennoch nicht. Liegt dort Sorge in seinem Blick? Empfindet er etwas für sie? Ich habe nicht wirklich Zeit ihm Fragen zu stellen, oder mir tiefgründigere Gedanken darüber zu machen, da er mich nicht gerade sanft durch die Gegend trägt. Eher schleudert er mich herum, sodass ich mehr als froh bin, als meine Füße wieder festen Boden unter sich spüren.

Nun stehe ich in einem ebenso gigantischen Schlafzimmer. Klein scheint es hier in diesem Haus nicht zu geben, oder schlicht. Es ist dunkler als die Räume davor, in der Mitte, gegenüber der gigantischen Fensterfront steht ein goldenes mit Samtüberzogenes Bett, ab der Wand dahinter in ebenso Gold und schwarz gehaltenen Tönen, eine mit Schnörkeln verzierte Tapete. Auch alle Möbel sind in Gold oder schwarz gehalten und wenn ich ehrlich bin ...

„Das ist ziemlich hässlich, ich weiß. Andree hatte noch nie ein Gespür für Inneneinrichtung gehabt. Es muss immer alles sehr pompös sein und den Leuten zeigen wie wohlhabend er ist", höre ich Caleb hinter mir bitter sagen, er schnaubt verächtlich.

Erst jetzt wird mir bewusst, dass wir nun allein in diesen Zimmer sind. Vorwiegend deswegen, weil Calebs Stimme nicht mehr so vor Kälte trieft und sich sein Gesicht mehr und mehr entspannt. Zumindest soweit es ihm überhaupt noch möglich ist. Denn er ist dennoch die ganze Zeit wachsam. Wie ein gejagtes Tier.

Ich frage mich was ihm alles angetan wurde. Wie viele Schmerzen er durchstehen musste, bevor Devon, dieses Monster, endlich von ihm abgelassen hat.

Er lehnt an einem dunkel lackierten gigantischen Tisch, der aus Eichenholz gefertigt wurde. Er ähnelt dem vom weissen Haus.  Caleb mustert mich genauso wachsam, wie ich ihn nun mustere. Wahrscheinlich, weil keiner mehr von uns sicher weiß, wem er überhaupt noch richtig trauen kann. Oder, ob man überhaupt jemals wieder richtig vertrauen kann.

♛Chicago Kings♛ - Du gehörst mir ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt