x00: "Wie heißt du?"

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Ein kleines, ungefähr 7 jähriges Mädchen saß auf einem Spielplatz schaukelnd auf einer quietschenden Schaukel. Sie hatte orangene Haare, welche zu zwei Zöpfen gebunden wurden und smaragdgrüne Augen, welche kaum Emotionen ausstrahlten.
Sie schloss ihre Augen und schaukelte höher und höher, bis sie irgendwann absprang und in der Hocke landete. Ihre Füße taten dadurch zwar ein bisschen weh, aber sie ignorierte dies.

Langsam lief sie über den Spielplatz zum Sandkasten und setzte sich hinein. Sie fing an, eine Burg zu bauen, welche aber eher wie ein Haufen aus Sand aussah, welcher plattgedrückt wurde.
Sie hörte das Klackern von Schuhen und drehte sich zum Tor. Dort stand eine schwarzhaarige Frau, welche lilafarbene Augen hatte und ein Jung in ihrem Alter, welcher eine Mütze auf seinen schwarze Haaren trug und einen Pony, der ihm ins Gesicht fiel hatte, sodass man seine Augen nicht sah. Die Frau sah einmal über den Spielplatz und ging dann auf das Mädchen zu. "Hallo, bist du ganz alleine hier?", fragte sie.
Das Mädchen nickte nur.
"Darfst du das denn?"
Das Mädchen zuckte mit den Schultern und stand auf.
"Wo sind denn deine Eltern?"
"Papa hat mal gesagt, Mama ist in den Himmel gegangen und dass er ihr folgen wird. Aber er hat versprochen, dass ich ihn irgendwann mal wiedersehen werde."
"Und wo wohnst du jetzt?"
"In einem Haus in der Nähe, mit ganz vielen anderen Kindern."
"Was hältst du davon, wenn wir dahin gehen und bescheid sagen, dass du was mit uns unternimmst?"
"Okay.", sagte sie und ging los. Die Frau ging ihr mit ihrem Sohn an der Hand hinterher und grübelte über das Mädchen nach. Wusste sie, was wirklich mit ihren Eltern passiert ist? Ist sie traurig? Einsam? Oder weiß sie es nicht und sie hofft, dass ihre Eltern wiederkommen?

Alles Falsch. Sie wusste, dass ihre Eltern tot sind, und einsam war sie auch nicht, ganz im Gegenteil. Ihre Eltern haben nie auf sie geachtet und ihr kaum was gegönnt, sondern sich nur um sich selbst gekümmert. Sie ist also immer ziemlich gut alleine ausgekommen.

* * *

Das Mädchenstand vor der großen Flügeltür und drückte gegen sie, sodass sie sich öffnete.
"Rinka-chan!", rief eine junge Frau mit lilanen, mittellangen Haaren, "Wo warst du?" "Tut mir leid, Hana-san. Ich war auf dem Spielplatz." Gerade, als die Mutter des Jungens Hana-san ansprechen wollte, rief ein weiteres Mädchen: "RiiRii-chan!" "Mei-chan." "Spielst du mit Haru-chan, Yui-chan und mir ein spiel?" "Morgen, okay?" "Okay!", sagte Mei und rannte zurück zu Haruka und Yui.
"Also, Hana-san,",begann dass Mädchen, "darf ich mit meinen neuen Freund draußen spielen gehen?" "Natürlich! Komm aber zum Abendessen zurück, also in 45 Minuten!" "Ja, Hana-san! Bis später!" Und somit ging sie aus der Tür raus und der Junge folgte ihr, mit seiner Mutter an der Hand.

Auf dem Spielplatz ging Rinka-chan direkt zum Sandkasten und baute an ihrer Sandburg weiter. Der Junge stellte sich vor sie und fragte :"sollen wir ein Spiel spielen?" Sie nickte nur. "Okay, wir bauen jetzt vier Türme. Einer von uns holt vier Äste aus dem Wald und der von uns, der am meisten getroffen hat, hat gewonnen. Jeder hat vier Würfe. Verstanden?" "Ja, habe ich. Ich hole schon mal die Äste." Er nickte und fing schon mal an, die Türme aufzubauen.
Rinka kam wieder und hielt ihm die vier Äste hin :"Du fängst an." Er ging ca. 3 Meter von den Türmen weg, zielte und traf, insgesamt viermal.
Dann gab er Rinka die Äste :"Jetzt du." Sie zielte und traf auch viermal. Sie gab sie wieder rüber und er verstand. Er traf wieder vier mal, dann war sie wieder dran. Auch vier mal. Das ging immer so weiter bis...
Er warf und traf, aber diesmal nur dreimal. Rinka hatte gewonnen.

"Du hast gewonnen.", sprach er das offensichtliche aus. "Ja.", sagte sie.
"Na?", fragte seine Mutter, "Wer von euch hat gewonnen?"
"Ich.", sagte sie.
"Okay, wir müssen dich jetzt nach hause bringen, ja?"
"Okay."

* * *

Die drei standen wieder vor dem Tor und gerade, als das Mädchen eintreten wollte, drehte sich aber noch einmal zu dem Jungen und fragte: "Wie heißt du eigentlich?" "Chiba Ryunosuke, und du?" "Hayami Rinka. Kommt mich doch mal besuchen. Auf Wiedersehen, Chiba-kun, Chiba-san!", sagte sie und trat ein. "Auf wiedersehen, Hayami-san."
Hayami ging durch den Eingangsbereich direkt in das große Esszimmer, wo sie sich zu Mei, Haruka, Yui und Hana setzte. "Du bist gerade noch pünktlich, Rinka-san!" Hana-san stand auf und holte die Schüsseln mit dem Essen. Sie tat jedem was auf und sie fingen an, gierig zu Essen.

SNIPER;chihayaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt