Kapitel 52

678 22 3
                                    

Allys POV:

"Schätzchen, willst du was essen?", hörte ich meine Mutter sagen, wodurch ich aus meinen Gedanken herausgerissen wurde.

Ich schüttelte geknickt den Kopf.

"Ally, du musst irgendetwas essen", strich sie mir liebevoll über den Kopf.

Erst jetzt merkte ich, wie sehr ich sie vermisst hatte. In Amerika war ich immer beschäftigt, sodass ich nicht so viel Zeit hatte, um mir Gedanken darüber zu machen. Das klingt zwar doof, aber es ist so.

"Ich habe aber keinen Hunger."

Meine Mutter legte ihren Kopf schief und blickte mich an.

"Was ist los? Es ist nicht nur wegen Jake, hab ich recht?"

Sie legte das Trockentuch aus der Hand und setzte sich auf den leeren Stuhl, der neben mir stand.

Meine Mutter kannte mich einfach zu gut, sie wusste immer zuerst, wenn es mir nicht gut ging. Teilweise sogar vor mir.

"Nein", flüsterte ich leicht.

Sie sah mich durchdringlich an und sagte nichts. Wir wussten beide, dass ich log.

"Ich will einfach nicht darüber reden", hauchte ich kaum hörbar.

Mir kamen schon wieder die Tränen hoch.

Ich wollte nicht weinen. Nicht wegen ihm. Nicht wegen eines Jungens. Auch wenn ich es nicht wollte, habe ich es schon oft getan, zumindest heute.

Ich stand auf und lief die Treppe hoch in mein Zimmer. Auf dem Weg hörte ich noch meine Mutter rufen, dass ich kommen sollte, wenn ich reden will und dann seufzte sie laut.

Ich legte mich aufs Bett, da ich total müde war, ich hatte ein Jetlag.

*Nächster Tag*

Ich öffnete langsam meine Augen und die Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase.

Ich kuschelte mich in mein Kissen und genoss es, am Morgen im Bett zu liegen.

Stop! Ich sah hektisch auf meinen Wecker. 10 Uhr!

Shit!

Ich wollte schon bei Jake sein. Ich stand auf, duschte mich und machte mich blitzschnell fertig. Ich glaube, ich hatte einen neuen Rekord aufgestellt.

"Mum?!", schrie ich nach unten und rannte gleichzeitig die Treppe hinunter.

"Ich wollte gestern noch zu Jake", sagte ich empört.

"Spatz, beruhig dich. Ich hab dich schlafen lassen. Du warst total erledigt.", strich sie mir liebevoll über Arm, "Komm, ich fahr dich jetzt zu Jake."

Ich nahm ihr Angebot an und zog meine Schuhe an. Ich streifte mir meine Jacke über und stieg zur meiner Mum ins Auto.

Ich schaute gedankenversunken aus dem Fenster. Ich hatte so ein flaues Gefühl im Magen. Ich wollte Jake endlich besuchen und beistehen, aber ich hatte auch ein wenig Angst davor.

Wie sollte ich mich verhalten?

Meine Mutter fuhr langsamer und blieb schließlich stehen.

"Willst du alleine bei Jake bleiben, oder soll ich mitkommen?", sah mich meine Mutter fragend an.

"Ist schon gut, ich möchte erst einmal alleine bei ihm sein", hauchte ich.

Sie nickte verständnisvoll und ich stieg aus. Ich fuhr mit dem Aufzug in den fünften Stock und suchte das Zimmer, dessen Nummer mir meine Mutter gesagt hatte. Es war die Zimmernummer 517.

Irresistible  Harry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt