Kapitel 11

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*Zeitsprung Freitag*

Heute ist Freitag, dass heißt: Zeugnisausgabe!
Gerade sitzen wir alle im Klassenraum und warten darauf, dass wir endlich in die Sommerferien starten können. Mit Jorge hab ich seit dem Vorfall in meinem Zimmer nicht mehr geredet, was auch besser so ist, denn sonst verliebe ich mich vielleicht doch noch mehr in ihn. Keine Ahnung wie, aber ich habe mich wirklich in meinen Ex-Besten Freund verliebt. In meinen Mobber. In den Jungen, der mich fünf Jahre runtergemacht hat.

"Martina.", sagt mein Lehrer und lächelt mich an. "Wie immer hervorragend.", sagt er. "Danke.", sage ich leise und setzte mich wieder auf meinen platz neben Lodo. Ich Ernte von den anderen wieder blöde Blicke und das flüstern beginnt wieder. Ich höre wieder so etwas wie:"War ja klar." Und:"Schleimerin!" Und so was alles.

Vorsichtig schaue ich zu Jorge rüber, der mich dir ganze Zeit anstarrt. Ich bringe ein leichtes, ehrliches Lächeln über meine Lippen, welches er sofort erwidert.

Nach weiteren 20 Minuten verabschiedet uns dann der Lehrer. Alle stürmen raus und schreien, doch ich laufe einfach alleine und langsam, ganz ohne Emotionen raus. Ich verabschiede Lodo am Tor und gehe dann nach hause.
"Martina.", sagt jemand hinter mir. Jorge. Ich drehe mich um und schaue ihm in die Augen. "Was denn?", frage ich. "Lass uns zusammen gehen.", sagt er. "Jorge, ich verstehe dich echt nicht. Fünf Jahre lang willst du mich nur am Boden sehen und auf einmal hast du wieder Interesse an mir?", frage ich. "Wie oft denn noch, es tut mir leid.", sage ich. "Es tut dir leid? Mir tut es leid, dass ich dir noch nicht verzeihen kann.", sage ich, drehe mich um und will gehen, doch er zieht mich am Handgelenk zurück. Plötzlich sind wir uns ganz nah. Zu nah, meiner Meinung nah.

"Ich weiß doch, dass du es selber auch willst.", haucht er gegen meine Lippen. Ich sage garnichts. Langsam kommt er mir näher und legt dann seine Lippen auf meine. Erst bin ich überrascht, doch dann erwidere ich den Kuss kurz.

Als ich bemerke, was ich da gerade gemacht habe, löse ich mich ruckartig von ihm, schaue ihm nochmal kurz in die Augen und gehe dann mit schnellen Schritten nach hause. Wieder laufen mir die Tränen über die Wangen. Ich kann das alles nicht mehr.

Weinend renne ich in mein Zimmer, schmeiße meine Tasche in die Ecke und lasse mich auf meinem Bett fallen. Warum muss das mir passieren? Kann ich nicht einfach in Ruhe gelassen werden?

Mobbing oder Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt