Beautiful Liar [VIXX Oneshot]

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kl3in3sW3s3n wünschte sich diesen Oneshot :)
(Das Lied 'Beautiful Liar' von VIXX war der Leitfaden des ganzen Oneshots, weshalb es oben verlinkt ist c:)

Der junge, schwarzhaarige Mann saß still in seinem dunklen Zimmer, welches nur durch den Schein seiner Schreibtischlampe erhellt wurde, über seine Songtexte, Notizen und seinen Kaffee gebeugt, welche auf seinem einfachen, ebenen Schreibtisch aus hartem Plastik platz fanden. Er hatte viel zu tun, merkte nicht, dass sein Handy aufleuchtete. 'Yoobin❤ ruft an...'
Einmal. Zweimal. Bald waren es fünf mal, bis er endlich bemerkte, dass sein Handy blinkte. Das auch nur, weil er kurz von seinem Text aufgesehen hatte, um zu schauen, wie viel Uhr es war. 17:30 Uhr. Er musste schmunzeln. Wenn Yoobin etwas wollte, setzte sie es auch durch. Auch wenn sie ihn um drei Uhr Nachts sprechen musste. Er bewunderte, nein, liebte das an ihr. Diese Hartnäckigkeit. Er wischte den grünen Hörer auf 'annehmen' und meldete sich mit einem "Hallo Yoobin." Dabei lächelte er. Was hatte sie diesmal? Einen Alptraum? Sehensucht? Irgendwas Belangloses, was sie im Internet gefunden hatte und ihm zeigen wollte? Einen noch stärkeren Drang mit ihm zu sprechen, als ohnehin? Es war einfach schön, wenn sie redete, auch wenn sie sich aufgrund seines Lebens kaum treffen konnten.
"Hallo, Taekwoon. Ich muss mir dir reden. Ich bin in 10 Minuten da", kam es von der anderen Seite. Dann legte sie auf. Was zur?
Vollkommen verdattert nahm er den Hörer von seinem Ohr und starrte auf sein Handy. Er erhob sich und schaute immernoch auf den Bildschirm, der nur ihr Kontaktfeld anzeigte. Was war so wichtig, dass sie ihn jetzt sprechen musste?
Taekwoon überlegte nicht lange, zog sich eine schwarze Winterjacke, mit einem weißen Kapuzenkragen aus Fell, über und musste -wohl oder übel- seinem Manager Bescheid sagen, dass er eben einen Moment hinaus musste. Eigentlich war Arbeitszeit, allerdings drückte der Manager ab und zu ein Auge zu.
Als auch das erledigt war, trat Taekwoon aus dem großen Gebäude heraus. Direkt wehte ihm ein eisiger Wind entgegen, welcher ihm wie hunderte kleine Nadeln in seine blasse Haut an Händen, Gesicht und Hals stach, weshalb er seine Hände in seinen Jackentaschen versenkte und sein Gesicht so tief wie möglich im Saum seiner Jacke vergrub.
Es dauerte nicht lange, da bemerkte er die Gestalt, die, mit einem entschlossenen Gang, auf ihn zu eilte. Ein Lächeln stahl sich auf seine schmalen Lippen, selbst jetzt, wo er nicht wusste, warum sie just in diesem Moment mit ihm reden wollte, konnte er nicht anders, als bei ihrer reinen Anwesenheit zu lächeln. Die Art, wie sie ihre Schultern trotzig gestrafft hatte und aufrecht ging. Wie sie sich immer wieder ihre langen, silbern gefärbten Haare aus dem Gesicht pustete und wie sich ihre schmalen, teilweise aufgeplazten Lippen dabei zu einem rebellischen Strich verzogen, wenn sie nicht durchsetzen konnte, was sie wollte. Sein Herz flatterte dabei. Sie war die Richtige für ihn und das spürte er. Sein Gefühl sagte es ihm. Es würde sich alles klären. Da war er sich sicher.
Sie war näher gekommen. Kein Lächeln im Gesicht, als sie ihn vor dem Gebäude erkennen konnte. Stattdessen waren ihre Augenbrauen verengt, sodass eine Falte zwischen ihnen entstand. Gut. Sie hatte sehr ernst geklungen. Vielleicht war etwas Schlimmes passiert?
Schließlich war sie bei ihm. Begrüßte ihn nicht, sondern begann direkt zu reden:"Taekwoon. Ich weiß, dass du gerade arbeitest, jedoch muss ich das jetzt mit dir klären, sonst drehe ich noch am Rad. Meine Nerven sind durch, weil ich dich nicht sehen kann. Du hast kaum bis nie Zeit und wenn, dann nur kurz. Und ja. Ich weiß, dass du einen vollen Zeitplan hast, mit deinen ganzen... Beschissenen Meetings und Tanz Übungen für deine Gruppe... VIXX? Whatever... Ich kann es nervlich nicht mehr." Zum Ende hin wurde sie lauter, schrie fast, ohne zu merken, dass sie gerade einige Inhalte seines Lebens, was er liebte, nicht sehr sensibel beschrieben hatte.
Ihm war, als hätte man ihm ein Brett vor den Kopf geschlagen. Vermutlich sah er auch genau so aus. Er konnte nur ungläubig, mit riesigen Augen und offenem Mund, auf sie hinunter schauen. Hatte sie schon die ganze Zeit so gedacht? Hatte sie sein Leben schon immer so gesehen? Hatte sie so unter ihm gelitten? Es gab nur einen Weg das hinaus zu finden, auch wenn er die Antworten am liebsten nicht hören wollte. Es sei denn, es lautete alles 'Nein' und sie meinte etwas völlig anderes, was aber eine mehr sinnlose Hoffung als wahrscheinliche Möglichkeit war.
Taekwoon holte tief Luft, den Blick nur auf sie gerichtet, in ihre wütenden Augen."Wie lange denkst du schon so? Und wie lange quält es dich schon?", fragte er, die Stimme leiser, als gewollt. Allerdings schien sie ihn gut genug gehört zu haben."Mir geht es schon seit Wochen so. Du hast nie Zeit für mich. Unsere Beziehung besteht teilweise nurnoch aus ein paar Nachrichten pro Tag. Ich kann damit nicht umgehen. Ja, du bist nach der Arbeit müde, aber hast du wirklich absolut keine Zeit? Ich brauche jemanden, der öfter Zeit hat, echt jetzt. Ich fühle mich sonst allein. Mittlerweile weiß ich auch nicht mehr, wie du darüber denkst. Ich kann mich nicht in dich hinein versetzen, weil du so selten mit mir sprichst und noch seltener bei mir bist. Außerdem ist es schrecklich, einen Freund zu haben, mit dem ich in der Öffentlichkeit so tun muss, als würde ich ihn nicht kennen oder als wären wir nur Freunde, weil seine Firma ihm vorschreibt, nicht daten zu dürfen. Ich hasse es... mich verstecken zu müssen", nun traten Tränen in ihre Augen. Der Ausdruck, voller Verzweiflung, ließ ihn schlucken und er musste sich von diesem Anblick losreißen, um sich weiterhin beherrschen können. Erst jetzt fanden ihre Worte in seinem Kopf Platz. Die wenige Zeit. Das Versteckspiel. Der Zeitplan. Der Fake vor den Medien. Sein Leben, sein Traum, auch mit einem vollen Zeitplan auf der Bühne, in der Öffentlichkeit, zu stehen und zu singen. Sie sagte, dass es ihr nicht gut damit ginge. Das belastete sie dementsprechend. Es war der Grund, warum sie am Ende war. Das hatte er nicht gewollt. Mit ihm ging es ihr schlecht. Das musste er ändern. Nur wie? Nur eine Trennung könnte es ihr erleichtern. Sie könnte sich von ihm lossagen und ihn vergessen. Aber war das das Richtige?

Oneshot Sammlung [Für Wünsche offen]Where stories live. Discover now