Hübscher, als du.[28.]

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Leere Schritten hallten durch die Straßen und aufgeregt fuhr er sich noch einmal durch die schwarzen Haare, als er an den ganzen mit Blumen und Büschen beschmückten Vorgärten vorbei ging. Sein Bauch kribbelte, als er auch schon die Kleinere auf der Terrasse sitzen sah, die mit ihren Haaren spielte.

Ihr Kleid umschmeichelte ihren zierlichen Körper, der durch den weichen Stoff nur noch zerbrechlicher wirkte. Mit hastigen Schritten lief er auf sie zu, er musste sich beeilen bevor noch jemand etwas mitbekam. Immer schneller wurde er, als er sie erreicht hatte und auf seinen Arm zog. Er hörte nur ihr quietschen und schnell rannte er über die grüne Wiese wieder zurück.

Lauthals fing sie an zu lachen, als sie ihre Arme um den Hals ihres Vaters schlang. Sie drückte sich an ihn und drückte ein paar kleine küsse auf die weiche Haut, immerhin hatte sie ihn vermisst. Arthur rannte einfach weiter, erst als er um die Ecke gerannt war, verlangsamte er seine Schritte und hob Malia auf den Boden. Schwer atmend ließ er sich auf den kalten Asphalt nieder und blickte lächelnd auf die Kleinere herab, die ihn noch immer fest umschlossen hatte.

Die Dämmerung hatte den Himmel in ein dunkles grau gefärbt und die Temperaturen gesenkt, doch dies war ihnen gerade vollkommen egal, sie waren froh, sich nach all' der zeit endlich wieder zu sehen.

Arthur drückte seine Tochter fest, konnte ihren Duft richen und ihren beruhigenden Atem an seinem Hals spüren. "Ich hab dich vermisst Dad." flüsterte die Dunkelblonde leise und krallte ihre winzigen Finger in sein weiches Hemd. Er gab ihr Sicherheit, er gab ihr liebe, er gab ihr alles was sie wollte, sie müsste ihn nur darum bitten. "Ich dich auch Malia." er strich ihr ein paar Strähnen aus der Stirn und legte seine Hand dann an ihre zarte Wange. "Mami, ist ganz sauer auf dich." hauchte Malia den Tränen nahe, da die verwirrenden Wörter wieder ihre Gedanken erreichten und überfluteten. Es machte sie traurig nicht mehr mit ihrer Mama und ihrem Papa zusammen zu wohnen, aber noch mehr verletzte es sie, wie ihre Mutter über ihren Vater redete, als sie dachte, die Kleinere schliefe schon friedlich in ihrem Bett.

"Ich weiß und es tut mir leid." hauchte ihr Vater nur seufzend und setzte sich ein wenig anders hin. "Wieso ist Mami sauer auf dich?" die Jüngere setzte sich nun auf, um Arthur in die Augen blicken zu können. "Weißt du, dass ist nicht ganz so einfach." fing er an, aber wusste nicht, wie er weiter machen sollte. Er blickte in die klaren, blauen Augen Malias, die ihn erwartungsvoll ansahen. Sollte er sie anlügen? Sollte er ihr die Wahrheit erzählen? Und wenn ja, wie viel davon?

"Es ist eine lange Geschichte und ich möchte dich nicht damit langweilen." erwiderte er und spürte, wie seine Tochter sich wieder an seine Schulter kuschelte. "Ich hab zeit."

Ein letztes seufzen erklang, als Arthur sich noch einmal über die Lippen leckte und tief Luft holte. "Es hat alles auf Arbeit angefangen, eines Tages kam ein komischer Junge, mit bezaubernden Augen und glänzenden braunen Haaren ins Cafè und bestellte einen Pfefferminztee." kurz lächelte er und sah in den dunklen Himmel. Er freute sich jetzt schon riesig auf das Wochenende. "Wir haben uns unterhalten und irgendwie mochte ich ihn. Wir haben uns immer häufiger getroffen, manchmal einfach nur zufällig und irgendwie fiel es mir immer schwerer ihn nicht mehr zu sehen, es war schrecklich." der Wind huschte durch seine Haare und nachdenklich sah er nun wieder nach unten, unwissend wie er jetzt weiter erzählen sollte. Doch er entschloss sich einfach drauf los zu sprechen, so wie damals in der Schule, als er einmal einen Vortrag über ein Land seiner wahl halten musste. "Du kennst ihn sogar. Wir haben dich auch einmal abgeholt, weißt du noch?" fragte er die Jüngere, die verlegen nach unten sah. Sie nickte nur einmal zaghaft und grinste leicht. "Irgendwie glaub ich Malia, dass ich Ciel ganz doll lieb hab. Natürlich hab ich auch deine Mama lieb, aber nicht so wie ihn, verstehst du?" die soeben genannte setzte sich wieder auf, um ihren Vater empört in die blauen Augen blicken zu können. "A-aber Ciel hat mir gesagt, dass ich hübscher bin als du, bei der Teeparty. Außerdem mag ich Ciel auch ganz doll und ich würde es doof finden, wenn du ihn heiraten würdest." sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und schloss ihre Augen. "Aber vielleicht, wenn ich wieder zurück zu dir kommen darf, würde ich es okay finden." sie öffnete ihre Augen ein Stück weit, um mein Gesicht zu überprüfen und lächelte leicht. Sie mochte Ciel, war vielleicht auch ein wenig verknallt in ihn, doch Junge liebe vergeht schnell.

"Ich würde es mir wünschen, aber deine Mama will sicher noch ein paar Tage hier bleiben. Aber danke, dass du mir erlaubst Ciel zu heiraten."

𝐓𝐞𝐚. || [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt