Von meinen Gedanken geplagt stand ich hundemüde, nach nur sehr wenig unruhigem Schlaf, bereits um 5 Uhr auf und vollführte im Halbschlaf meine Morgenroutine und duschte ausgiebig. Ich ließ mir, vermutlich auch auf Grund der Müdigkeit, extrem viel Zeit und so war es bereits halb sieben, als ich in die Küche kam. Dort standen meine Eltern bereits mit einer Tasse Kaffee. „Morgen," brummte ich. „Guten Morgen, Süße! Was ist denn los? Freust du dich etwa nicht auf Argentinien?", fragte meine Mama erstaunt. „Doch schon. Aber ich konnte die ganze Nacht nicht einschlafen und bin todmüde", erwiderte ich. „Na gut, hier erstmal eine heiße Schokolade", damit drückte mir meine Mutter meine Lieblingstasse in die Hand.
***
Aufgeregt wartete ich mit meiner Familie, Viola und ihren Eltern vor der Haustür, obwohl es erst halb 9 war und wir somit noch eine ganze halbe Stunde warten mussten, bis wir endlich abgeholt werden würden, doch wir waren viel zu nervös, als dass wir es noch länger aushalten würden und so waren wir sehr froh, als bereits um dreiviertel 9 eine lange, schwarze Limousine, mit getönten Scheiben vorfuhr und ein Mann im Anzug und mit schwarzer, spiegelnder Sonnenbrille ausstieg. Mit seiner tiefen, dunklen und angsteinflößenden Stimme brummte er: „Viola Saria und Rena Gleißenberg? Bitte steigen Sie ein und überlassen mir ihr Gepäck. Wir haben es eilig", damit öffnete er die Tür, nahm unser Gepäck aus der Hand und verstaute es im Kofferraum, während wir noch einmal alle umarmten. Für große Abschiedsworte hatten wir wohl keine Zeit, denn noch bevor ich mich von Violas Eltern verabschieden konnte, stand der Mann schon wieder an der Hintertür und bat uns, doch endlich einzusteigen.
Kaum war ich hinter Viola ins Fahrzeug geklettert schmiss er die Türe auch schon zu und stieg selbst in den Luxuswagen. Viola und ich waren so aufgeregt, dass wir die ganze Zeit redeten. Doch ich war nicht nur wegen dem Ziel unserer Reise so aufgeregt. Wie sollte ich in das Gespräch einbauen, dass ich doch gar nicht auf diese Schule gehen würde? Wie würde sie reagieren? Durfte ich ihr das überhaupt sagen? Aber was für eine andere Möglichkeit hatte ich denn? Welche Ausrede... „Reeenaaaa? Hörst du mir überhaupt noch zu?", fragte Viola leicht genervt. „Entschuldige, ich bin nur leicht müde und aufgeregt", erwiderte ich schuldbewusst. „Ach macht nichts. Übrigens habe ich dir gerade erzählt, dass wir auf einem Eisbären durch das Himalaya-Gebirge in Afrika reiten und du hast mir zugestimmt", lachte Viola, das war mal wieder typisch. Sie nutzte immer voll aus, wenn man mit den Gedanken woanders war.
Erschrocken schrie ich auf, als das Auto eine Vollbremsung vollzog und auch Viola schaute entsetzt. Was war denn jetzt los? Aber noch bevor wir uns von unserem Schock erholen konnten, wartete der nächste auf uns. Als der Fahrer die Tür aufmachte, waren wir an der Lichtung mit dem See! Aber... Irgendetwas war hier anders. Erstaunt stiegen wir aus und sahen uns um. Eilig liefen kleine Wesen zwischen dem Auto und einer großen, goldenen Kutsche hin und her und luden unser Gepäck um. Der Fahrer scheuchte uns weiter und wir stiegen auf die Kutsche ohne Pferde, doch sobald ich die Kutsche berührte passierte etwas.
Plötzlich waren da Pferde! Aber nicht irgendwelche! Nein! Es waren zwei große, majestätische Pferde. Sie erinnerten etwas an Friesen, mit ihren langen, gewellten Mähnen und dem schwarzen, schimmernden Fell. Doch das perlmuttfarbene Horn, mit dem goldenen Rand, da wo sich das Horn drehte, war besonders. Die beiden prachtvollen und stolzen Tiere sahen völlig identisch aus und Viola und ich beobachteten immernoch stumm die Tiere, als der Mann im Anzug sich vorne auf die Kutsche schwang und losflog. Wobei... Das war gar nicht der Mann im Anzug. Zwar sah er so aus, doch er hatte plötzlich andere Kleidung an. Griechische. Er erinnerte nun an jemanden, den ich von irgendwoher kannte. „Hermes", flüsterte Viola so leise neben mir, dass ich mir nicht sicher war ob ich mir das nur eingebildet hatte. Aber tatsächlich. Das vor uns war der Götterbote. Und nachdem ich dies erstaunt bemerkt hatte, sah ich auch, dass in der Reihe hinter uns die beiden kleinen Wesen Platz genommen hatten. Die Kutsche war relativ groß und hatte zwei Reihen, wobei in jeder Reihe 4 Sitze waren – 2 vorwärts und 2 rückwärts. Wir blickten uns erstaunt um und fuhren erschrocken zusammen als die Kutsche plötzlich vom Boden abhob. Doch, nachdem wir bemerkten, dass die Pferde, oder besser gesagt Einhörner, die Kutsche problemlos durch dir Luft beförderten, konnten wir den Flug richtig genießen.
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Aetherelectae ~ Einzug in den Olymp
Fantasy*** P A U S I E R T *** / ***ABGEBROCHEN*** (21/07/2019) In einem kleinen Dorf wohnen zwei unzertrennliche Freundinnen Rena und Viola. Sie sind schon von Kindheit an befreundet und zudem auch Nachbarn. Die beiden haben viele Gemeinsamkeiten, beispie...
~ V. ~
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