Bonuskapitel nr.2

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Atemlos lösten wir uns voneinander und Noan strich mir mit seinem rauen Daumen noch einmal über die Lippe.

„Ich liebe dich”, raunte er mir ins Ohr und ich flüsterte eine Erwiderung zurück. Glücklich umarmte ich ihn und kuschelte mich an seine Brust.

„Ich würde ja auch unglaublich gerne mit dir kuscheln, aber die Kleinen warten auf uns”, bemerkte Noan belustigt, drückte mich von sich weg, wobei er mir noch einen Kuss als Entschädigung gab.

Übermütig nahm ich seine Hand und er umschloss meine Hand mit seiner. Dann schloss er noch ab, damit wir in Ruhe die schmale Treppe nach unten gehen konnten.

Es stellte sich jedoch heraus, dass wir auch ruhig noch eine Weile oben hätten bleiben können. Denn Tony versorgte Annie mit Köstlichkeiten, während Anton eifrig Plätzchenteig ausrollte.

Im Herbst wohl bemerkt. Aber was solls, von mir aus könnte die Plätzchenzeit schon im August anfangen.

„Na ihr Schnuckis”, begrüßte Tony und hielt mir auch gleich ein Plätzchen hin. Dankend wollte ich ablehnen, da ich noch satt vom Frühstück war. Doch Tony steckte ihn mir einfach in den Mund und tätschelte meine Wange, so als wäre ich noch ein kleiner Junge.

„Ich bin keine fünf mehr Tony” beschwerte ich mich mit vollem Mund, bevor ich das Plätzchen runterschluckte. Anstatt von Tony antwortete Anton mit frechem Ton: „Du bist aber nicht größer.”

Empört riss ich den Mund auf, seit wann war er so schlagfertig?

„Mund zu sonst gibt es noch ein Plätzchen”, drohte Tony und hielt dabei den Zeigefinger ziemlich nah an mein Gesicht. Sofort schloss ich den Mund und hob Annie von der Anrichte auf der sie saß.

„Wollen wir jetzt los?”, fragte sie neugierig und blickte mich mit ihren großen niedlichen Augen an. Erfreut nickte ich, zauberte damit ein Lächeln auf ihr Gesicht und auch Anton schien mehr als begeistert zu sein. Denn er sprang von dem Stuhl auf dem er gestanden hatte und lief aufgeregt im Kreis herum, während er „jajajaja”, vor sich hin sang.

Noan nickte, wir verabschiedeten uns von Tony und machten uns auf den Weg zu unserem Auto, welches hinter dem Haus stand. Dort packten wir den Rucksack in den Kofferraum und die kleinen ließen sich hinten auf ihre Kindersitze fallen.

Plötzlich warf Noan mir den Autoschlüssel zu, welchen ich gerade noch so zu fassen bekam und stieg grinsend auf der Beifahrerseite ein.

Meinetwegen, dann musste ich heute abend nicht zurück fahren. Im hellen zu fahren war mir immer noch lieber, als im Dunklen. Noan tippte die Adresse des Ortes in das Navi ein und ich startete den Wagen.

Und so fuhren wir den langen Weg von zwei Stunden. In denen wir ewige Quälereien, neugierige Fragen und lautes Gekicher ertragen hatten. Wir waren an einem Ort, an dem die kleinen noch nie waren und sie wünschten sich schon lange, her zu kommen. Dieser Ort war das stürmische Meer.

Und als ich unser Auto parkte, trennten nur noch die Grasdünen uns von der kühlen Nässe und dem Sand.

„Wo sind wir?”, fragte Annie neugierig und drückte ihr Gesicht an die Scheibe von ihrem Fenster. Auch Anton schien ganz entzückt vor Aufregung, hibbelte auf seinem Sitz herum und hatte sich blitzschnell abgeschnallt, um die Tür aufzureißen.
Mit einem schiefen Grinsen öffnete auch Noan die Tür, stieg aus und fing Anton ab, welcher schon zur Düne los gerannt war.

Ich grinste Annie noch einmal durch den Rückspiegel an und stand dann auch auf, um ihr die Tür aufzumachen. Denn normalerweise war sie diejenige, die ganz plötzlich die Tür aufriss und nicht Anton. Vielleicht sollten wir bei ihm auch mal die Kindersperrung in die Tür machen.

You're gay- that's the problem #platinawards2018Where stories live. Discover now